Im Auftrag der Lust
dir dort nicht rustikal genug?«, hakte sie nach. Jared lächelte, und kleine Grübchen bildeten sich um seine Mundwinkel. »Eher zu hektisch. In Amerika und vor allem New York ist man so sehr darum bemüht, der Erste zu sein. Man vergisst, welche Talente man dafür auf der Strecke lässt. In Europa nehmen die Menschen sich noch Zeit, sich zu entfalten und zu genießen. Etwas, was wir uns durchaus abschauen können.« Mit diesen Worten nickte er zur gegenüberliegenden Richtung des Gartenhofs, und Sara folgte seiner Geste. Was sie sah, ließ sie heiser einatmen.
Die Festgesellschaft hatte sich mittlerweile mehr als nur angenähert, auf dem Kopfsteinboden und auf den Bänken saßen und lagen ineinander verschlungene Körper. Hände glitten suchend unter weißen Stoff, deutliche Anzeichen von Erregung wurden befreit, geküsst, befingert, geleckt. Sara spürte ihr Herz schneller schlagen und bemerkte kaum, dass Jared ihr das Weinglas aus der Hand nahm. »Wieso habe ich so etwas geahnt?«, meinte sie, ohne den Blick von dem Bild vor sich abwenden zu können.
Direkt vor ihnen hielten zwei Männern sich im Arm. Sie küssten sich, stöhnten heiser, ehe einer der beiden den winzigen Streifen weißer Toga vom Schoß seines Liebhabers zog und seine harte Erektion tief in den Mund nahm. Er verursachte leise schmatzende Geräusche dabei, unterlegt mit dem auffordernden Murmeln seines Liebhabers.
Etwas weiter hinten hatte sich eine Frau in der gleichen Pose über den Schwanz eines anderen Mannes gebeugt, während ein zweiter hinter ihr kniete und seinen Schaft mit sichtlichem Genuss zwischen ihren Pobacken rieb.
»Du kennst mich eben gut«, sagte Jared schmunzelnd. Er war hinter sie getreten, und seine Hände legten sich auf ihre Hüften. Sara presste die Lippen zusammen, aber sie gestattete es sich, sich an ihn zu lehnen. Sein Körper war warm, stark und sie passte perfekt dazu. Ihre Blicke lagen noch immer auf den sich windenden Körpern vor ihr, ihre Ohren waren gefangen von den Lauten der Lust, die nun nicht mehr zögerlich, sondern kraftvoll die Abendluft erfüllten. »Du spielst die gleichen Spiele wie in New York«, murmelte sie schwer atmend und konnte ihr Begehren nicht mehr verleugnen. Der Anblick vor ihr war zu erregend, und Jareds Nähe hatte nichts von ihrer Wirkung auf sie eingebüßt. »Nein«, sagte er und strich flüchtig mit der flachen Hand über ihre Oberschenkel und ihren Schoß. Sara stöhnte auf. »Dies hier sind Menschen, die sich für eine Weile nicht verstellen wollen. Sie wollen ihrer Lust nachgeben, so, wie du es auch wolltest, Schneewittchen.« Angesichts des alten Kosenamens stöhnte sie wieder, eine Flut von Erinnerungen brach über ihr herein. Endlose Nächte und manchmal auch Tage, in denen sie sich zwischen Laken oder an ganz anderen Orten gewunden hatte, in denen die Orgasmen sich wie Explosionen angefühlt hatten, kamen ihr in den Sinn. Sie atmete heiser ein.
»Du bist noch immer die sinnlichste Frau, die ich jemals kosten durfte«, raunte Jared ihr zu, und sie spürte in ihrem Rücken, dass er ihre Erregung teilte. Seine Hände ergriffen den Rock ihres Kleides und zogen den Stoff gerade hoch genug, dass er seine Finger zwischen ihre Schenkel gleiten lassen konnte. »Sinnlich und heiß«, sagte er kaum noch hörbar, aber Sara war es egal. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, lehnte kraftlos an Jared und konnte sich nur noch auf seine Hand zwischen ihren Schenkeln konzentrieren, die sanft streichelte und sich nur langsam dem Zentrum ihres Begehrens näherte. Ungeduldig öffnete Sara ihre Schenkel, um ihm ungehindert Einlass zu bieten. Jared aber streichelte nur über den Seidenstoff ihres Höschens, der mittlerweile feucht geworden war. Sein Streicheln wurde intensiver, und Sara rieb sich an ihm, um ihr Begehren irgendwie kompensieren zu können. »Willst du es, Schneewittchen?«, fragte er an ihrem Ohr und drückte fester zu. »Willst du mich?«
Ihre Lippen öffneten sich. Sie zitterte, wand sich, und für einen winzigen Moment lag das Ja auf ihrer Zunge. Sara zog mit einem Ruck ihre Hand zwischen den Schenkeln hervor und machte einen unsicheren Schritt nach vorn. Schwer atmend drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. »Nein«, sagte sie. »Fass mich nicht an!«
Jared musterte sie lange Zeit und sagte nichts. Schließlich deutete er eine spöttische Verbeugung an, drehte sich um und ließ Sara allein zwischen den fremden Menschen im Gartenhof zurück.
Kapitel 7
Alan schlug träge
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