Im Auftrag der Lust
weg.
Sara streifte sich ein leichtes Leinenkleid über, das gut zum sommerlichen Wetter dieses Tages passte. Jared hatte ihr eine Nachricht zukommen lassen: Er erwartete sie auf der Terrasse und bat sie, mit ihm zu frühstücken. Anbei war eine genaue Erklärung, wie sie dorthin finden sollte. Gegen ein Frühstück war nichts einzuwenden. Sie hatte nach der letzten Nacht unruhig geschlafen, immer wieder war sie aus verführerischen Träumen hochgeschreckt, in denen sie sich entweder mit Jared oder mit Alan im Bett vorfand. Und wann immer sie aufgewacht war, hatte ihre Pussy energisch Aufmerksamkeit gefordert, aber Sara hatte versucht, dies so gut es ging zu ignorieren.
Ein Blick in den Spiegel hatte sie beruhigt – die unruhige Nacht hatte wenigstens nicht für Augenringe gesorgt. Etwas in ihr sträubte sich bei der Vorstellung, Jared irgendeine Form von Schwäche zu präsentieren. Sie ließ die Haare diesmal offen und schminkte sich nur mit ein wenig Lippenstift und Rouge. Dank ihrer schwarzen langen Wimpern war sie niemals auf Mascara angewiesen, um einen sinnlichen Schlafzimmerblick zu erzeugen.
Als sie mit ihrem Aussehen zufrieden war, verließ sie ihr Schlafzimmer und ging zurück in die kleine Vorhalle. Dort stieg sie die Treppe hinauf und fand sich in einem verwinkelten, aus dunklem Holz bestehenden Flur wieder. Fenster waren an seiner Ostseite eingelassen, und im Licht der Morgensonne konnte Sara den Blick auf die Weinhänge genießen. Der Anblick verzückte sie, und langsam ging sie den Flur entlang, um das Bild auf sich wirken zu lassen.
Auf ihrem Weg kam sie an mehreren Türen vorbei, die kurioserweise unterschiedlich aussahen. Jede von ihnen war ein Einzelstück – einige waren reich mit Schnitzereien verziert, andere bestanden aus Holzbohlen mit wuchtig aussehenden Metallbeschlägen. Eine bestand vollkommen aus glattem Metall, was in dem ansonsten so warm aussehenden Flur fehl platziert wirkte.
Sara begutachtete einige von ihnen näher, bis sie schließlich das Ende des Flurs erreicht hatte. Eine schmale Treppe führte nach oben, und sie folgte ihr, wie in der Erklärung beschrieben. Die Treppe führte in einen großen Saal, dessen Wände mit ähnlichen Malereien verziert waren wie die kleine Vorhalle zwei Stockwerke tiefer. Sie durchquerte ihn und öffnete die Tür, die auf der Stirnseite zur Treppe lag. Warmes Sonnenlicht empfing sie und eine warme Windböe. Die schweren Klänge eines Cellos verwoben sich mit dem Wind.
Sara blinzelte. Ihre Augen waren noch an das Halbdunkel des Saales gewöhnt, und das Sonnenlicht nahm ihr für einen Moment die Sicht. Langsam klärte sie sich jedoch, und sie sah die Terrasse vor sich liegen. Es wirkte, als hätte man eine Plattform hoch über den Weinhängen errichtet. Sie war rechteckig und von einem altmodischen Gusseisengitter umgeben. Dahinter ging es steil bergab. In der Mitte der Terrasse hatte man einen Baldachin aufgespannt, dessen Schatten sich scharf auf dem terrakottafarbenen Fliesenboden abzeichnete.
Unter dem Baldachin befand sich ein Tisch, beladen mit Schalen voller Obst, Tellern mit feinem Gebäck und verschiedenen Karaffen mit Säften, Kaffee, Tee und Milch. Zwei Stühle waren an den Tisch herangerückt. Auf einem saß Jared und betrachtete versonnen eine Frau, die in der Ecke unter dem Baldachin saß und Cello spielte. Sie trug keinerlei Kleidung und hatte das Instrument wie einen Liebhaber zwischen ihre Schenkel gedrückt. Die Haare hatte sie streng aus dem Gesicht gebunden und die Augen geschlossen. Ihre Mimik zeigte einen berückten Ausdruck, während sie den Bogen über die Saiten gleiten ließ. Sie war vollkommen in die Musik versunken, und ihre Leidenschaft war in den zarten Tönen zu spüren, die in die warme Morgenluft aufstiegen.
Sara trat unter den Baldachin, und Jared wurde auf sie aufmerksam. Er stand auf und kam ihr entgegen – die Cellospielerin fuhr in ihrem Spiel fort, als wäre nichts geschehen. »Wie hast du die Nacht verbracht, Schneewittchen?«, wollte er wissen und rückte Sara den Stuhl zurecht.
»Sehr gut«, erwiderte sie und machte es sich bequem.
Jared nahm ihr gegenüber Platz und sah ihr über den vollbeladenen Tisch hinweg in die Augen. »Das freut mich. Ich hoffe, meine Gäste haben dich nicht in irgendeiner Art und Weise belästigt?«
Sara nahm die Stoffserviette von dem Teller vor sich und breitete sie auf ihrem Schoß aus. »Sollten sie das?«, fragte sie neugierig.
Jared winkte kurz, und wie aus dem
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