Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auftrag der Lust

Im Auftrag der Lust

Titel: Im Auftrag der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
Vom Netzwerk:
Jared lächelte, als er hinter einem der Fässer hervortrat. Seine Kleidung wirkte lässig. Er trug eine offene Weste über einem Hemd und einer weich fallenden Stoffhose.
    »Du wirst kitschig, mein Lieber«, spottete Sara, lachte aber.
    Er breitete nur die Hände aus und neigte leicht den Kopf, als wolle er sich entschuldigen, aber das Aufblitzen in seinen Augen verriet ihn. Er genoss es, auf diese Weise mit ihr scherzen zu können. »Ich hoffe, der Weg war nicht zu unheimlich für dich?«, sagte er und trat näher. Sein Arm legte sich wie selbstverständlich um Saras nackte Schultern und führte sie tiefer in den Weinkeller hinein.
    »Ich bin kein kleines Kind, Jared«, mahnte sie ihn, und er nickte, als wäre das genau das, was er gesagt hatte. »Erinnerst du dich an unseren kleinen Ausflug nach Kalifornien?«
    Sara spürte einen Anflug von Hitze auf ihren Wangen. Sie waren kurz nach ihrer Hochzeit für drei Tage in das Weinanbaugebiet Amerikas gefahren und hatten verschiedene Weine gekostet. Meist aus dem Bauchnabel des anderen. Jared lächelte breiter. »Ich sehe, du erinnerst dich«, erwiderte er.
    Vor ihnen machte der Weinkeller einen Knick, und Jared führte sie um die Ecke. Auch hier waren überall Fässer und einige Nischen im Mauerwerk. In einer der Nischen hatte man eine großzügige Liege aufgestellt, die mit einem Tuch bedeckt war. Jared führte sie dorthin und bat sie leise, sich hinzulegen.
    »Was soll das werden?«, fragte Sara, mehr aufgekratzt als nervös.
    »Ich möchte dich zum Vergleich den Wein aus dieser Gegend kosten lassen. Wie du sicherlich gesehen hast, befindest du dich hier auf einem alten Weingut. Ich keltere hier nicht mehr, aber der Vorbesitzer hat mir einige seiner edelsten Tropfen überlassen.«
    »Das muss ihn ein Vermögen gekostet haben«, meinte Sara mit einem Blick auf die Fässer um sie herum.
    »Wohl eher hat es mich ein Vermögen gekostet, aber diesen Juwelen konnte ich nicht widerstehen.«
    Sara gab lediglich einen amüsierten Laut von sich. »Und wie soll ich deine auserwählten Tropfen kosten?«, fragte sie und stützte sich rücklings auf ihre Ellbogen auf. Die Liege hatte am Kopfende eine Erhebung, aber noch wollte Sara sich nicht ganz hinlegen. Sie fixierte Jared, der noch immer vor ihr stand, die Hände lässig in den Hosentaschen. Er lächelte und wandte sich um. Kurz darauf kam er mit einem Gefäß zurück. Es war eine Art Glas, das oben offen war, einen bauchigen Mittelteil besaß und sich nach unten hin verjüngte. Die untere Öffnung hatte eine Kugel aus geätztem Glas, die den Ausgang verschloss, wenn man die Glaskugel nicht bewegte. Die obere Öffnung war mit drei Eisenringen versehen, die in drei Ketten mündeten, so dass man das Glas von oben festhalten konnte.
    »Fangen wir mit etwas Leichtem an«, sagte er und ging zu einem Fass schräg gegenüber der Liege.
    Sara legte sich nun doch zurück und wartete auf das, was da kommen mochte. Sie hörte das leise Rauschen von Flüssigkeit und dann das Klopfen von Holz gegen Holz, als der Stopfen des Fasses wieder zugezogen wurde. Jareds Schritte hallten durch den katakombenartigen Weinkeller, bis er wieder vor der Liege stand.
    Sara sah eine rote Flüssigkeit im Innern des Glases. Sie legte sich ganz auf die Liege und schaute Jared erwartungsvoll an.
    »Das Glas habe ich aus dem Erbe des Vorbesitzers übernommen«, erklärte er und trat hinter das Kopfende der Liege. Er sah spiegelverkehrt auf Sara herunter und ließ das Glas direkt über ihrem Gesicht nieder. Wenige Zentimeter vor ihrer Nasenspitze verharrte er. »Sein Vorfahr hat es benutzt, um die jungen Weinpflückerinnen aus der Umgebung zu verführen. Die Form des Glases machte sie neugierig, und er erlaubte ihnen, daraus den teuersten Wein des Gutes zu trinken, bis sie sich ihm völlig berauscht hingaben.«
    Sara sah auf die glänzende Flüssigkeit in dem Glas. Das Licht brach sich darin und ließ den Wein edel und köstlich aussehen.
    »Dabei konnten nur die geschicktesten Pflückerinnen genug Wein erhaschen. Wer eine ungeschickte Zunge hatte, ging leer aus und musste sich mit den Resten aus dem Stampfbottich begnügen.« Er lachte leise. »Bist du geschickt genug, mein Schneewittchen?«
    Sara betrachtete das Glas. Ihr Ehrgeiz war angestachelt, wenn auch nur spielerisch, und sie wollte diesen Wein probieren – Jared würde bei so etwas nicht lügen, dieser Tropfen war es sicher wert, gekostet zu werden. Was konnte es schon schaden?
    Sie legte den Kopf ein

Weitere Kostenlose Bücher