Im Auftrag der Lust
Reißverschluss seiner Hose herunterzuziehen. Jones biss die Zähne zusammen, bis es knirschte. Er zog seine Hand aus ihrem Ausschnitt und ließ sie um ihre Taille gleiten. Irgendwie musste er seine Erregung und den Drang, sie einfach zu packen und hier auf dem Theaterboden zu nehmen, kompensieren, also zog er sie so nah wie möglich an sich und erstickte jeden Laut an ihrem Hals. Sie küsste seine Wange und umfasste ihn, wie zur Belohnung. Er wusste nicht, wie, aber sie hatte es geschafft, ihre Hand ganz in die Hose und den Slip gleiten zu lassen, ohne dass irgendeiner der anderen Zuschauer um sie herum etwas mitbekam. Alle waren viel zu sehr auf das Geschehen auf der Bühne konzentriert.
Jones versuchte, sich ebenfalls auf die Musik zu konzentrieren, aber es fiel ihm mit jeder Bewegung ihrer Hand schwerer. Seine Hand um ihre Hüfte krampfte sich zusammen.
»Bitte entspannen Sie sich, Mr Mulligan«, raunte sie an seinem Ohr. Leiser Spott schwang in ihrer verführerischen Stimme mit, aber Jones ignorierte es. Sie streichelte ihn geschickt, massierte ihn mal hart, mal quälte sie ihn, indem sie ihm ihre Liebkosungen entzog und nur flüchtig ihre Fingerspitzen seine Eichel streifen ließ.
Er wurde unruhiger, stieß seine Hüften ungeduldig vor, damit sie ihm endlich Befriedigung verschaffte, doch immer wieder brachte sie ihn höher, nur um ihm dann jede Aussicht auf Erlösung zu entziehen.
Er hielt es nicht mehr aus – er wollte mehr, er brauchte mehr. Seine Finger gruben sich tief in ihr Fleisch, und endlich erhörte sie ihn. Gezielt rieb sie ihn aus dem Handgelenk in einem heftigen Rhythmus, der nur seinen Orgasmus zum Ziel hatte.
Jones legte den Kopf in den Nacken, die Augen geschlossen und konzentrierte sich ganz auf ihre Hand. Das Bild ihrer Brüste, der weichen Halbkugeln unter dem verführerisch roten Stoff, tauchte vor seinem inneren Auge auf, und mit einem Mal übermannte ihn sein Höhepunkt. Er kam in drei großen Schüben über ihre Hand und in den Stoff seiner Hose. Noch während er sich von seinem Orgasmus erholte, küsste sie seine Wange und erhob sich. Als er die Augen aufschlug, war sie fort. Zurück blieb nur ihr süßer Duft.
Kapitel 3
Das heiße Wasser tat gut. Sara seufzte ein wenig bedauernd, als sie die Dusche abstellte, aber sie hatte sich bereits eine halbe Stunde dort aufgehalten. Es klingelte in ihren Ohren, da das Rauschen des Wassers mit einem Mal fehlte, und sie rieb sich über die Ohrmuschel, um es zu vertreiben.
Schnell schlüpfte sie in ihren weichen Bademantel und ging aus dem Bad. Ihre Wohnung war für New Yorker Verhältnisse angemessen, auch wenn sie Sara fast schon zu klein war. Dafür bargen die drei Räume Gemütlichkeit und das Gefühl von einem Zuhause, wenn sie wegen eines Auftrags länger aus der Stadt musste.
Genauso wie vorletzte Nacht, als sie übermüdet und ein wenig frustriert aus diesem Club gekommen war. Sie hatte bis zum Mittag geschlafen und fühlte sich noch immer unausgeruht und erschöpft. Die Dusche hatte kurzzeitig geholfen, aber der Effekt verflog langsam.
Sara fuhr sich durch die feuchten Haare und setzte sich ins Arbeitszimmer, an den überbreiten Mahagoni-Schreibtisch, einem Erbe aus ihrer Ehe. Ihre Gedanken wanderten wieder zu der letzten Nacht, zurück auf die Tanzfläche. Aus dem Nichts war Alans Duft wieder in ihrer Nase, das Gefühl seines Körpers nah an ihrem. Sie schloss die Augen. Es hatte sich so gut angefühlt. Und es schien Ewigkeiten her zu sein, dass sie sich so gefühlt hatte. Dass sie einen Mann vollständig begehrt hatte, nicht nur für eine Nacht oder den nächsten Orgasmus, sondern vollkommen und für immer. Sie lehnte sich in dem viel zu großen Ledersessel zurück. Mit dem Schreibtisch und dem Sessel war das kleine Zimmer fast vollkommen zugestellt.
Saras Blick blieb auf dem Laptop hängen. Wie spät mochte es sein? Sie klappte den Laptop auf und schaltete ihn an. Die Begrüßungsmelodie ertönte, und sie sah auf die digitale Uhr in der Ecke des Monitors. Kurz vor sechs Uhr abends. Alan war sicher mitten im Job.
Das Bild war zu präsent, um es zu ignorieren. »Lass das«, sagte Sara laut zu sich selbst, aber es half nicht viel. Sie stützte die Arme auf dem Schreibtisch ab und sah düster auf den Laptop, als wäre er schuld daran, dass sie an nichts anderes als an ihren Geschäftspartner denken konnte. Und wie zum Beweis schien sie ein bestimmtes Icon auf dem Bildschirm höhnisch anzuleuchten. Es zeigte eine kleine
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