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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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die lockere Formation von Inseln hinter Salina vor, die sich bis zum fernen Khos im Osten hinzog, mehr als sechshundert Laq von der Stelle entfernt, an der sie sich nun befanden. Das war der Archipel der Freien Häfen und der Demokras – ein Volk ohne Herrscher .
    Wenn man sich die Zeit nahm, die mercischen Inseln zu bereisen, würde man neben den egalitären Teilhabereichen von Minos, Coros und Salina auch auf Inseln stoßen, deren Rat durch eine Lotterie bestimmt wurde und auf denen es kein Privateigentum gab, oder auf solche, die von Matriarchaten der alten Tradition beherrscht wurden und die nur einfache Heimwerk-Industrien sowie hohe Handelszölle hatten, oder Enklaven für alle, wie zum Beispiel Coraxa, wo leidenschaftliche Individualisten in lockeren Stammesverbänden und weit verstreuten Gemeinschaften lebten. Sogar das weit entfernte, mächtige Khos war in der Liga vertreten, wo der letzte Rest des mercischen Adels, die Michinè, sich nach der Revolution vor über einem Jahrhundert irgendwie an der Macht hatte festhalten können, auch wenn er viele Zugeständnisse an das Volk hatte machen müssen. Die endlosen Jahrhunderte der Belagerung und Invasion hatte die Khosier als Nation von jenen abhängig gemacht, die ihre Verteidigungsanlagen bezahlten und instand hielten.
    Die unterschiedlichen Arten der Demokras in den Freien Häfen, die auf den Träumen eines politischen Gefangenen basierten, der schon vor Jahrhunderten gestorben war – eines Philosophen, dessen Blut durch Coyas Adern rann und an den er jetzt dachte –, hatten nur das Ideal der Liga-Verfassung gemeinsam, zumindest im Prinzip, wenn auch nicht immer in der tatsächlichen Ausgestaltung, und sie alle waren Teil dieses einzigartigen Experiments der Herrschaft durch das Volk. Es war kaum ein Utopia, das hier geschaffen worden war. Nichts und niemand waren je perfekt. Aber das Volk hatte für eine freie und gerechte Lebensart gekämpft, in der niemand versklavt oder ausgebeutet wurde, und auf den meisten Inseln war eine Annäherung an dieses Ideal erreicht worden.
    Und nun gab es Spekulationen über eine Invasion, die Tag und Nacht in Coyas Kopf widerhallten. Sie waren eine misstönende, zusammenhanglose Reihe von Ängsten und schwankenden Hoffnungen, und er konnte in der letzten Zeit kaum an etwas anderes denken. In der vergangenen Nacht hatte er einen Traum gehabt, aus dem er in zitternder, schwitzender Panik aufgewacht war.
    In diesem Traum hatte er sich die Reichshauptstadt Q’os als ein monströses, bebendes Ding vorgestellt, das im Herzen von Mhann pulsierte. Seine Tentakel waren in Gestalt sich selbst bestätigenden Glaubens über die Welt der Menschen ausgebreitet und reichten tief in ihre Gedanken hinein, während sie schliefen, und noch tiefer, wenn sie wach waren. Flüsternd erzählten sie davon, dass das Leben nichts anderes als ein bösartiger Wettbewerb und der Wert des Menschen lediglich in den messbaren Elementen des Rangs und der Besitztümer zu finden sei, die entweder erlangt oder gespendet wurden. Der Mensch müsse den Menschen ausplündern und der Freie alle anderen versklaven. In seinem Traum hatte sich das Flüstern unendlich fortgesetzt, bis die Zuhörer nichts anderes mehr tun konnten als die Worte zu glauben und ihnen zu folgen, und mit ihren Nachbarn war es dasselbe, und auch mit den Nachbarn der Nachbarn, so dass das Verlangen der Monstrosität schließlich durch sie alle pulste und sie von dieser ekelhaften Macht aufgeplustert wurden, zu den Worten selbst wurden und sie zur Wirklichkeit machten – und während der ganzen Zeit fraß sich das Monstrum voll, und die Welt wurde verrückt und unfruchtbar.
    Sein gesamtes Leben hindurch hatte Coya die Tyrannei von Mhann verabscheut und gefürchtet. Und nun drohte diese Invasion; die mhannischen Flotten waren zum Volk der Liga unterwegs und hatten Eroberung und Unterwerfung im Sinn. Das verursachte ihm Alpträume in den kältesten Stunden der Nacht.
    »Es gibt da noch eine Sache, die ich zur Sprache bringen möchte«, verkündete Glaub und riss Coya damit aus seinen Gedanken. »Es ist etwas, das nur persönlich besprochen werden kann.«
    »Oh?«
    »Wenn ich Recht habe und die Mhannier eher Khos als Minos angreifen werden, wird das Kriegsrecht mit all seinen Befugnissen in meiner Hand liegen. Euer Volk muss wissen, dass ich diese Macht nur zum Schutze von Khos und zu keinem anderen Zweck einsetzen werde.«
    »Wirklich, Marsalas, das sollten wir nicht hier besprechen.«
    »Wo

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