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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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einen tiefen Schluck, um sich zu wärmen.
    »Ganz langsam. Das ist der Rest.«
    Er gab ihr die Flasche mit einem knappen Lächeln zurück. »Danke. Es ist lange her, dass ich etwas Richtiges zu trinken hatte.«
    Hinter ihnen drang das Quieken und Lachen der Mädchen aus der kleinen, vom Feuerschein erhellten Senke in den Dünen. Eine Brise spielte mit den Lockenspitzen von Meisterin Jauchz. Sie zog sich den Schal enger um den Kopf.
    »Sag mir doch noch einmal, was dein früherer Arbeitgeber gemacht hat.«
    Asch klopfte mit dem Fingernagel gegen die Flasche in ihrer Hand.
    »Alkohol?«
    »Er hat ein kleines Vermögen davon verschifft. Aber ich durfte das Zeug nicht anrühren.«
    Das war eine armselige Lüge, dachte Asch. Er wusste nicht, ob sie ihm glaubte. Jauchz schaute weg; in ihren Augen tanzten die Lichter der Lagerfeuer. Singen und Lachen drang auf einer Brise herbei; einige Leute feierten lautstark irgendwo in den Dünen.
    Und über allem lag das rhythmische Branden des Meeres.
    »Wir sind weit weg von zu Hause«, sagte sie ernst zu ihm.
    Asch nickte langsam.
    Sie wandte sich ihm wieder zu. »Einige sind weiter davon entfernt als andere, vermute ich. Hast du es je vermisst – ich meine Honschu?«
    »Ja. Manchmal.«
    »Natürlich vermisst du es«, sagte sie wie in Selbsttadel. »Natürlich tust du das.«
    Er sah, dass sich die Wolkenmasse nun den Monden näherte. Bald würde es dunkel sein – dunkel genug, um auf die Pirsch zu gehen.
    »Weißt du, du hast die traurigsten Augen, die ich je gesehen habe. Und ich habe eine ganze Menge trauriger Augen gesehen.«
    Asch runzelte die Stirn. Er verspürte den Drang, aufzustehen und vor dieser Frau und ihrer Neugier zu fliehen. Aber dann lehnte sie sich auf der Suche nach Wärme an ihn. Es gefiel ihm so sehr, dass er sitzen blieb.
    Sie betrachtete sein Gesicht und wartete darauf, dass er etwas sagte. Aber er hatte keine Worte für sie.
    »Ich höre, wie mein Bett ruft. Es ist Zeit, dass auch die Mädchen etwas Ruhe bekommen.« Sie stand auf und klopfte sich den Sand vom Kleid. »Bist du noch nicht müde?«, fragte sie. Er hörte die Hitze und die unausgesprochene Aufforderung in ihren Worten.
    Sein Blick ruhte auf den Kurven ihres Körpers unter dem Kleid. Er wünschte so sehr, ihr Angebot annehmen zu können.
    »Ich glaube, ich bleibe noch ein wenig wach und passe auf das Lager auf.«
    Sie verbarg ihre Enttäuschung, indem sie auf den Sand unter ihr schaute.
    »Es ist die Narbe, nicht wahr?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte er. »Wirklich. Ich bin bloß erschöpft.«
    Sie nickte, aber sie glaubte ihm nicht.
    »Gute Nacht«, sagte sie, als sie sich umdrehte; dann schritt sie den Dünenhang hinunter.
    Er wartete eine volle Stunde, bis er sicher war, dass die Mädchen und ihre Meisterin schliefen. In den Dünen brannten noch einige Feuer, und kleine Gruppen unterhielten sich, während Funken und Rauch aufstiegen. Am Strand arbeiteten die Männer noch immer daran, Vorräte und Ausrüstung an den Strand zu bringen.
    Es war ein Risiko, die Frauen schutzlos zurückzulassen. Aber dieses Risiko musste er eingehen.
    Er zog den schweren Mantel aus, nahm sein Schwert und stahl sich hinaus in die Nacht.

Kapitel achtzehn
    Ergebt euch, und ihr werdet
    frei sein
    »Ich muss gehen«, sagte Bahm zu seiner Frau, während er den Rest seiner Ausrüstung am Sattel festzurrte.
    Marlee nickte steif. Hinter ihr humpelte in den Abendschatten ein Mann auf Krücken durch die ansonsten menschenleere Straße; ein Hautfetzen hing dort, wo einmal sein linker Fuß gewesen war. Der Mann war in Eile; es wirkte, als fühlte er sich von den Turmhörnern verfolgt, die über der Stadt jammerten und den Abmarsch der letzten Truppen verkündeten.
    »Vergiss nicht, was ich gesagt habe. Biete Reese an, dass sie hier bei dir wohnen kann. Sag ihr, es tut mir leid, dass ich sie nicht mehr besuchen konnte.« Plötzlich fuhr sich Bahm mit den Fingern durch die Haare. Er erinnerte sich an die letzte Begegnung mit seiner Schwägerin. Damals hatte sie ihm mit leiser Stimme erklärt, warum ihr Sohn die Stadt verlassen hatte. »Gütiger Himmel, ich bin seit Nicos Tod nicht mehr bei ihr gewesen. Wie lange ist das jetzt schon her?«
    »Es ist schon in Ordnung«, beschwichtigte seine Frau. »Ich werde es Reese sagen, und sie wird es verstehen.«
    Ihre Worte konnten ihn nicht beruhigen. Bahm verspürte eine gewisse Verantwortlichkeit für Reese und ihren Sohn, seit sein Bruder Cole die beiden verlassen hatte.
    Er zerrte

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