Im Auftrag des Tigers
beobachtete: Der Alte, dieser unersättliche, vampirdurstige Mädchen-Schänder … Sieh ihn dir an! Und schau, was sich da unter seinem Kimono wieder ausfährt.
Und auch jetzt wieder: Sieh sein Grinsen. Diese gläsernen Augen … Das Zeug wirkt wirklich …
»Bitte, ehrwürdiger Vater.«
Kim riß die Tür auf.
Da waren sie. Alle drei. Nackt. Wasser plätscherte, fröhliche Stimmen erklangen, Lachen. Welch eine stimulierende Kombination, dachte Wang Fu und hob grüßend den Arm.
»Philip! Was soll das? Uns so lange warten zu lassen?«
Natürlich Teeny Sue, das freche Stück.
»Es tut mir unendlich leid. Aber manchmal muß auch ich ein bißchen Geld verdienen. Davon lebt ihr ja schließlich, ihr Süßen, nicht wahr?«
Ach, wie Licht und Feuchtigkeit mit ihrer Haut spielten! Die Kleine saß auf der Marmormuschel, aus der das Wasser hochschäumte. Tiefstrahler ließen es schimmern wie einen Smaragd. Und wie die indirekte Beleuchtung die Frauenkörper modellierte … Das Mädchen aber? Oh, das Mädchen auf der Marmormuschel … Eine Haut weiß und glatt wie Elfenbein. Die von Teeny Sue zeigte einen warmen Goldton, und Olga, nun, sie war tiefbraun, hatte kräftige Beine, einen breitschultrigen, fast athletischen Körper. Das Dreieck aber, das ihr Bikini hinterlassen hatte, leuchtete weiß wie ein Stück Papier.
Nun loderte die Wärme in seinem Körper.
Täubchen! Oh, meine Nachtigallen …
Und alle hatten die Scham so perfekt rasiert, wie er sich das wünschte. Alle? Nun, die Kleine war für heute genug.
Wohlig lehnte sich Philip Wang Fu im Sessel zurück und hob die Fersen auf den Schemel. Hinter dem Hügel des Wasserfalls, durch das gewaltige Rundfenster, war der Hafen mit seinen ungezählten Lichtern zu erkennen. Zur rechten Hand glänzten weitere Leuchtzeilen in den dunklen Hochhäusern. Das Paradies aber lag am höchsten. Dies schloß jede Mitwisserschaft aus.
Philip Wang Fu legte die Hände auf die Knie, schob den Saum des Kimonos auseinander und befühlte mit den Fingerspitzen die Haut seiner Oberschenkel. Viel mehr als Runzeln und vibrösknotiges, altes Muskelgewebe gab es nicht zu spüren … doch ER – sieh ihn dir an! Rund, stark, strotzend, den Schaft noch nicht ganz aufgerichtet, doch es war der Schaft eines Jungen, bald würde er ganz stehen – ER, der Herr, das Zepter der Kraft.
»Wie ist denn das, Olga, keinen Durst? Komm, trink ein Glas mit mir.«
»Nicht ungeduldig werden, Philip.«
»Ich? Bei dir doch nicht …«
»Dann nachher.«
Das ›dann nachher‹ war das Stichwort. Sein lächelnder Blick richtete sich auf die Kleine. Olga nickte, und auch Sue verstand. Platschend warfen sie sich ins Wasser. Die Kleine, die alles für einen Scherz hielt … wie süß, so herzlich lachte sie –, die endlich die schamvoll gekreuzten Arme fallen ließ, so daß sich ihre runden Apfelbrüstchen entblößten, die Kleine faßten sie an den Händen, an den Armen, um die Hüften, und das Täubchen lachte noch immer. Sie zerrten sie ins Wasser, spritzten wild herum: Das Spiel dreier Mädchen im Bad. Ach ja, damals am Fluß … Wenn er als Junge zusah, wie die Dorfmädchen badeten …
Jetzt!
Sie hielten die Kleine fest. Sie strampelte. Warum denn, süße Taube?
Philip Wang Fu stand auf, warf den Kimono vom Körper, trat nackt und erregt, wie er nun mal war, aus seiner Nische, ein magerer, alter Mann mit vorstehenden Rippen, schlaffen Schultern, welker Hand, knotigen Knien, aber ausgestattet mit einer neu ins Leben gerufenen Männlichkeit.
Vorsichtig, ganz vorsichtig stieg Philip Wang Fu über die fünf flachen Stufen in das parfümierte, angenehm temperierte Wasser. Sacht ließ er sich der Gruppe seiner drei Schönen entgegengleiten.
Ach, welch ein Anblick!
Das Mädchen schrie.
Es schrie hoch und hell … ein Laut, der seine Erregung ins Unerträgliche wachsen ließ. Das Mädchen hatte begriffen. Das Kaninchen wußte, was geschehen würde.
Die beiden anderen preßten sie gegen den Rand des Beckens, umklammerten ihre Arme, so daß sie sich nicht verteidigen konnte. Sie sah den Mann an, wehrte sich nicht länger, wußte doch, daß sein mußte, was jetzt kam …
Und da war er, und da war ihre Wärme, die ihn empfing. Ihr anfänglicher Widerstand wandelte sich in Ergebung und Demut, als er durch die enge Jade-Pforte eindrang in ihre Rosengrotte. Da war kein Schrei mehr. Da war nur noch ein unhörbares Schluchzen …
»Also, ich wiederhole das jetzt, Mr. Ling: Wo waren Sie gestern nacht? Wo waren
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