Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
Geste liebte Nate ihn noch mehr.
»Jeremy –«
»Oh, oh.« Trouble setzte sich auf, schlug die Beine übereinander und schenkte Nate seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Es muss was Ernstes sein, wenn du mich Jeremy nennst.«
Während er Aidens Hand drückte, schloss Nate die Augen und atmete noch einmal tief durch. Trouble hatte schon immer besser reagiert, wenn man direkt auf den Punkt kam. Warum also hatte Nate nun solche Probleme, direkt zu sein?
»Ich weiß, wer deine Eltern waren. Sie haben dich nicht ausgesetzt, sie wurden ermordet. Du stammst von Regelence.«
Aiden schnappte nach Luft.
Trouble blinzelte einige Male. »Wie bitte?«
»Du bist ein Marquis und wurdest auf Regelence geboren.«
»Oh.« Trouble runzelte die Stirn und sah auf seinen Schoß hinab. Ein paar Minuten lang saß er stumm da.
Aiden berührte Nate am Arm. »Wie hast du das herausgefunden? Welche Familie?«
»Dein Sire hat das Regelence-Muttermal unter seinem Arm gesehen und die richtigen Schlüsse gezogen. Ich habe deins schon gesehen, aber keine Verbindung zwischen beiden gezogen. Raleigh hat eine DNA-Probe vom Mediziner-Team der Lady Anna bekommen und sie testen lassen. Sein Familienname ist Summers.«
Aidens Augenbrauen zogen sich zusammen.
Trouble schob sein Oberteil nach oben und besah sein Muttermal. Er ließ den Stoff des Schlafanzugs wieder nach unten fallen und hob den Kopf. »Ich hatte zwei Väter?«
»Ja. Deine Eltern war der Marquis und Marquis-Consort of Winstol. Die genauen Details kenne ich nicht.«
Trouble nickte. »Danke, dass du's mir erzählt hast. Denkst du, Raleigh würde mir vielleicht mehr über sie erzählen, bevor wir zurück aufs Schiff gehen?«
Und jetzt kam der für Nate unangenehme Teil. »Er hat schon zugestimmt, wann immer du bereit bist, darüber zu sprechen, aber...« Nates Blick huschte zu Aiden, um sich daran zu erinnern, warum er diese Entscheidung getroffen hatte.
Aiden lächelte ihn an und sicherte ihm seine Unterstützung zu, indem er seine Hand drückte.
»Wir gehen nicht auf die Lady Anna zurück.«
»Was?« Troubles Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er sprang auf die Füße. Er baute sich vor Nate auf, die Hände in die Hüften gestemmt. »Was meinst du damit, wir gehen nicht zurück?«
»Du bist der Erbe eines Adelstitels und ich werde zum Admiral befördert.«
»Was? Admiral?« Trouble lächelte einen kurzen Moment lang, doch dann kehrte der wütende Ausdruck zurück. »Ich will nicht auf diesem Planeten bleiben, wo alle zugeknöpft und zimperlich sind und einen Stock im Arsch haben!«
Er begann, auf und ab zu gehen, während er den Kopf schüttelte und unverständliche Worte murmelte.
Nate hatte gewusst, dass Trouble ihm die Sache nicht einfach machen würde. Er sah zur Decke, sammelte sich innerlich und schaute dann wieder zurück zu seinem Sohn.
Aiden streckte eine Hand aus und streichelte über Nates, die immer noch in seiner ruhte. »Ich werde gehen, damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt.«
Er wollte sich erheben, doch Nate hielt ihn zurück. »Das betrifft auch dich. Bleib.« Er beugte sich zu ihm und küsste Aiden auf die Wange, bevor er aufstand. Er wollte nach Trouble greifen, doch dieser wich ihm aus. Auf Regelence zu bleiben, war das Beste für Trouble, für Aiden und, verdammt, auch für ihn selbst, aber er hasste es, Trouble wehzutun, selbst wenn es nur zu seinem Besten war.
»Wir tragen jetzt Verantwortung. Du musst lernen, deine Besitztümer zu verwalten und…« Fuck. Wie zum Teufel sollte er dem Kleinen die Sache mit Rexley erklären?
Trouble blieb stehen, drehte sich zu ihm um und deutete mit einem Finger auf Nate. »Erzähl mir nichts von Verantwortung und Besitztümern. Du hast dein eigenes Erbe sausen lassen und…«
Nate erstarrte. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. Er starrte Trouble an und versuchte, nicht zu zeigen, wie sehr ihn diese Worte schmerzten.
»Das war eine völlig andere Situation. Ich habe jemanden erschossen und ich musste gehen, um die Ehre meines Vaters zu schützen.«
Trouble warf die Hände in die Luft und ließ sie dann wieder nach unten fallen. »Na, wenn das das einzige Problem ist... Wo habe ich meine Pistole gelassen?« Er sah sich im Raum um, als würde er etwas suchen.
Troubles Anschuldigungen waren seiner Verzweiflung geschuldet, aber sie reizten Nate dennoch. Er war älter und erfahrener und hatte aus seinen schlechten Entscheidungen gelernt. Sein Job war es, das
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