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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Plastic-Bombastic alias Dietrich kurz vor seinem Sprung von der Ladefläche.
    „Willst du nicht endlich mal stillhalten?“, brüllte Dietrich wütend, dabei wie Conan, der Zerstörer, durch das leergeräumte Pandagerippe stapfend, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich versprech dir“, tief durchschnaubend strich er über den Schaft seiner Hacke, „es geht dann ganz schnell und tut auch nur einmal weh!“ Und schon holte er wieder aus.
    „Na, das ist doch ermutigend …“, keuchte Miller zurück und brachte sich mit einer Rückwärtsrolle durch die nächste Ladung Hundekot erneut außer Reichweite. „Hat den Spruch immer dein Kinderarzt gebracht?“ Suchend sah sie sich um. „Ich meine, vielleicht so kurz bevor ihm die Idee kam, dir mit der Puddingpritze deinen Eiweißcomputer 5 neu zu vermessen?“ Mit Schwung donnerte sie ihrem Gegner ein halbvolles Marmeladenglas an den Kopf.
    Doch Dietrich grinste nur verwegen.
    „Immer noch ein Späßchen auf den Lippen, was?“
    „Na ja“, konzentriert den auf sie niederprasselnden Schlägen ausweichend, schleppte Miller sich in Richtung der Hauswand, „ich hätte ein Witzbuch daheim!“ Die Asphaltbröckchen flogen nur so um sie herum.
    Schützend nahm Miller den Arm vors Gesicht und schwang ihren Hintern zwischen die Ansammlung aus wild in einer der Hofecken herum stehenden Mülltonnen. „Wir können uns ja mal treffen?“
    „Gott, jetzt halt doch endlich mal still …“ Genervt stützte sich Dietrich auf seine Hacke.
    „Das, das war leider noch nie meine Stärke …“ Ihn unschuldig anlächelnd sah sich Miller aus den Augenwinkeln heraus erneut um. Gab es denn wirklich gar nichts, dass diesen außer Kontrolle geratenen Bauarbeiter vom Silberwald wenigstens ansatzweise aufhalten konnte? Körperöl, ein Schminkspiegel, eine Autogrammkarte von Hulk Hogan, ein Werbevertrag für Eiweißpräparate – irgendwas?
    Ihr Blick fiel auf eine Art Kellereingang, etwa zwei Autolängen von ihrem jetzigen Standort entfernt, hinten in einer der Häuserecken. Die Geländer links und rechts, sah aus wie stabiles Messing – ja, sie mobiliserte ihre letzten Kräfte, das konnte funktionieren!
    Doch genug überlegt. Erneut sauste die Spitzhacke auf sie runter. Diesmal so knapp, dass sich sogar ein Büschel ihrer Haare mit in den Straßenbelag eingrub.
    „Lust auf ein Spielchen?“ Mit einem kräftigen Ruck, und die ihr dabei entstandenen Schmerzen nach außen hin so gut es ging unterdrückend, riss Miller sich frei und sprang auf. „Dann fang mich doch!“ Fünf Meter bis zu den Stufen. Sie spurtete los. Noch vier Meter, dreieinhalb, drei, sie spürte förmlich Dietrichs heißfeuchten Atem in ihrem Nacken, dann den kühlen Luftzug seiner auf sie zuschwingenden Spitzhacke.
    „Bleib endlich stehen, damit ich dich töten kann!“, brüllte er.
    Noch zwei Meter – das Ziel war greifbar nah! Mit einem finalen Sprung warf sie sich zu Boden und die Spitzhacke jagte knapp über sie hinweg in die Messingstreben hinein.
    Ein lauter Schrei – nein, vielmehr war es ein Quicken. Fast wie das eines Schweins, welches rücklings durch ein 80 Milimeter Bolzenschussgerät vom Typ
Gas Nagler
niedergestreckt wurde.
    „Tut weh, was?“ Sich schützend die Ohren zuhaltend, raffte sich Miller auf die Knie. Das Geländer war am Vibrieren wie ein mit fünf T-Bone-Steaks gefüllter Fruchtmixer. Warum bloß musste Metall, das auf Metall traf, auch so furchtbare Geräusche erzeugen?
    Selbst ihr sonst so stahlharter Gegner schaute ein wenig betroffen drein. Aber weniger wegen des Lärmes.
    „Warte nur, bis du erst dran bist, Miststück …“, keuchte er tief Luft holend. Dann selbige kurz anhaltend, und begleitet von einem leisen Knacken, drehte er seine geschundenen Handgelenke wieder in ihre ursprünglichen Positionen zurück.
    Unglaublich, Miller seufzte. Wenn sie für all die Male, die man sie die letzten Jahre verbal beleidigt hatte, im Nachhinein auch nur einen Euro bekäme, dann läge sie spätestens Morgen auf Hawai in der Sonne.
    Und Muskelbeau hier? So wie der Junge allein obenrum aussah, so hätte sie mit dem weiß Gott auch lieber was anderes gemacht.
    Und kaum fertig gedacht, ging er auch schon wieder auf sie los. Nein – vielmehr versuchte Dietrich dieses, denn im nächsten Augenblick saß er erneut fest.
    „Was zum Teufel?“ Sichtlich gereizt startete er einen weiteren Versuch. Aber auch diesmal sollte es ihm nicht gelingen – schon hatte sich die Hackenspitze ein

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