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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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gesamten Rücken und bestand aus einem riesigen Engel in Schwarz und Grau. Aus der menschlichen Gestalt wuchsen gefiederte Flügel, deren Spitzen Brandons Schulterblätter bedeckten.
    An jedem anderen Mann wäre dieses Tattoo ein bloßer Körperschmuck gewesen.
    An Brandon war es jedoch ein Sinnbild Gottes, das ihr direkt ins Gesicht starrte.
    Sie hatte immer geahnt, dass dieser Tag kommen würde. Der Tag der Abrechnung. Bei all den Verbrechen, die sie begangen hatte, hatte sie es vermutlich sogar verdient. Und doch – welche merkwürdige Art, sie gefangen zu halten, in einem billigen Hotel ans Bett gefesselt.
    Sie wandte den Blick ab, unfähig, das Bild noch länger zu betrachten.
    „Oh, Dio.“
    Die Worte schlüpften aus ihrem Mund. Nicht als Gebet, einfach so.
    „Da sind keine normalen Tattoos, oder?“
    Anstatt einer Antwort betrachtete er Luciana einfach. Seine grauen Augen hatten etwas Unheil Verkündendes. „Was bedeuten sie?“
    „Sie stehen für meine Missionen.“
    Er führte das Thema nicht näher aus, und sie fragte nicht weiter. Diese Erklärung reichte ihr. Die Tinte auf seiner Haut erzählte die Geschichte der Menschen, die er gerettet hatte. Der Menschen, denen er geholfen hatte.
    „Und was, wenn Ihnen die Farbe ausgeht? Gibt’s dann keine Tattoos mehr?“
    „Ich lasse mir diese Tattoos nicht auf herkömmliche Weise stechen, in einem Studio oder von einem Tätowierkünstler.“ „Wo kommen sie dann her?“
    Ein Blick in seine Augen war wie ein Blick in die Tiefen des Ozeans. „Sie tauchen einfach auf. Jedes Mal, wenn ich eine Mission abgeschlossen habe.“
    „Und wenn Sie sie nicht abschließen?“
    Er zuckte die Schultern. „Kam noch nie vor.“
    „Hat man Sie geschickt, um mich zu töten?“, brach es aus ihr heraus, schon beinahe hysterisch. Sie fragte sich, was auf seiner Haut zu lesen sein würde, wenn er mit ihr fertig war.
    „Wie gesagt. Ich bin nur gekommen, um Sie abzuholen. Nicht mehr und nicht weniger. Gewaltanwendung ist nicht meine bevorzugte Arbeitsweise.“
    „Was zum Teufel soll denn das heißen?“
    „Das heißt, dass ich keinerlei Intention hege, Ihnen etwas zu tun“, erklärt er in aller Seelenruhe. „Wenn Sie kooperieren, ersparen Sie sich weitere Verletzungen.“
    Anscheinend waren seine Verletzungen nicht weiter beachtenswert. Er verließ das Bad und ging zu seiner Tasche, um sie auszupacken. Luciana konnte den Blick nicht von seinen Tätowierungen lassen. Sie bestaunte das filigrane Meisterwerk aus Farbe und Haut und las die Geschichten, die auf seinem Körper abgebildet waren. Es waren allesamt Symbole dafür, wer und was er war.
    Und da wurde ihr klar, dass es keinen Zweck hatte, gegen ihn zu kämpfen.
    Sie würde auf andere Methoden zurückgreifen müssen, um das zu bekommen, was sie haben wollte.
    Er zog ein frisches Hemd an und freute sich, dass er seine Tasche vom Flughafen direkt hatte hierherschicken lassen. Er spürte, wie Luciana seinen Körper studierte, und warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie saß auf dem Bett und sah eigentlich ganz harmlos aus, ein bisschen wie eine gefangen genommene Prinzessin.
    Sie ist eine Dämonin, rief er sich in Erinnerung. Es spielt keineRolle, wie schön sie ist. Sie ist böse. Und extrem gefährlich. „Was auch immer Arielle Ihnen über mich erzählt hat, es ist gelogen“, sagte sie in diesem Augenblick. Ihr Tonfall war anders als vorher, als wäre ihr eine Idee gekommen. Er musterte sie unauffällig, und ja, ihren Augen konnte er ansehen, dass sie etwas ausheckte. „Vor allem, wenn ihre Informationen von Julian Ascher stammen. Wie man hört, ist er jetzt einer von euch.“
    „Warum wollen Sie sich eigentlich unbedingt an Julian rächen?“
    „Wollten Sie sich noch nie an jemandem rächen, der Sie verletzt hat? Ich habe Sie verletzt“, sagte sie leise. Ihr Verhalten hatte sich komplett geändert, sie klang plötzlich so verwundbar.
    Das konnte nur gespielt sein. „Wollen Sie sich nicht rächen?“
    Brandons Gesichtsausdruck war ernst, als er sie jetzt ansah. „Sie stellen eine Menge Fragen. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, bin ich nur hier, um meine Pflicht zu tun. Es ist nichts Persönliches. Und daher kann ich Ihnen versichern: Nein, ich möchte mich nicht rächen.“
    „Alles, was hier abläuft, ist persönlich. Sie können mich nicht in ein Zimmer schleifen, mich ans Bett fesseln und dann sagen, es wäre nichts Persönliches.“
    „Absolut. Wenn ich mir die Schnittwunden auf Ihrem Rücken betrachte,

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