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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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befragt und nichts von ihnen erfahren. Jetzt beugte er sich drohend über einen von ihnen, der ihm in puncto Körpergröße ebenbürtig war. Er hatte ihn sorgfältig an ein verrostetes Bettgestell gefesselt. Der Mann sah ihn wütend an. In seinen entschlossen funkelnden Augen stand die Loyalität zu seiner Herrin geschrieben.
    „Warum sind Sie ihr so ergeben?“ Brandon ging in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem Dämon zu sein. „Sie würde für Sie nicht dasselbe tun.“
    „Sie haben keine Ahnung, wie die baronessa in Wirklichkeit ist“, knurrte ihm der Türhüter entgegen. Es waren die ersten Worte, die er überhaupt sprach. „Sie schätzen sie vollkommen falsch ein.“
    „Dann stellen Sie es richtig.“
    „Ihre Art versucht immer, über die Wahrheit zu richten.“
    „Geben Sie mir eine Chance.“ Brandon verschränkte die Arme vor der Brust.
    Schweigen.
    Der Engel ging durch das Zimmer und betrachtete dabei den Mann. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte, ihn zu schlagen. Gewalt konnte ihm nichts anhaben – nicht in dieser Situation.Eigentlich war er ohnehin schon zu weit gegangen. Er beschloss, es auf andere Weise zu probieren. Und zwar, indem er die schlimmsten Dinge über Luciana Rossetti sagte.
    „Sie ist eine Hure. Sie ist schwach. Sie ist geistig nicht voll auf der Höhe. Sie würde ihre eigene Großmutter an den Teufel verhökern – und hat es wahrscheinlich auch getan. Sie würde jeden Einzelnen ihrer Türhüter an ihn verkaufen, falls nötig.“ So machte er weiter, ging im Zimmer umher und brachte jede Beleidigung an, die ihm einfiel.
    „Es reicht!“ Der Türhüter wollte sich auf ihn stürzen, wurde aber von seinen Fesseln zurückgehalten. „Die baronessa ist vollkommen anders!“
    „So kommen wir doch nicht weiter. Warum sprechen Sie nicht einfach mit mir? Es kann doch nicht so schlimm sein, wenn Sie mir verraten, warum Sie ihr gegenüber so loyal sind.“
    Der Türhüter ballte die Hände zu Fäusten und stieß einen frustrierten Schrei aus. Dann überlegte er einen kurzen Moment. „Wir sind alle Waisen, wir Türhüter. Verlorene Seelen, die auf der Straße hausten. Wir waren nicht besser dran als das Ungeziefer, das man durch die Gassen rennen sieht, nicht besser als die Kobolde, die unter den Häusern leben. Die baronessa hat uns ein Dach über dem Kopf gegeben, und sie gibt uns zu essen. Dank ihr haben wir einen Lebenszweck.“
    „Menschen zu töten.“
    „Das ist ein kleiner Preis, den wir für unsere Freiheit zahlen. Zumindest haben ihre Opfer eine Chance auf Erlösung. Was mit ihnen geschieht, bindet sie nicht für immer – sie können nicht in ewiger Verdammnis festgehalten werden. Nicht, wenn sie nicht von Grund auf böse sind.“
    „Erzählen Sie sich das gerade selbst, um Ihr Gewissen zu erleichtern?“
    „Glauben Sie etwa, dass Satan die Seelen der wahrhaft Unschuldigen für immer behalten kann? Wenn Sie das glauben, sind Sie kaputter als ich, Mann“, knurrte der Dämon.
    „Sieh an, Sie haben also ein Gewissen. Wie schön! Ich kann Ihnen helfen. Sagen Sie mir nur, wie viel Gift Luciana besitzt. Und Sie wissen, von welchem Gift ich spreche.“
    „Ich habe keinen Schimmer“, erwiderte der Türhüter.
    „Spielen Sie nicht den Dummen. Sie ist im Besitz eines Giftes, das Unsterbliche töten kann. Damit hat sie bereits in Las Vegas einen niederen Dämon getötet, einen Hotelpagen. Also wie viel hat sie davon?“
    Der Türhüter starrte ihn hasserfüllt an. „Das werden Sie niemals von mir erfahren. Ich werde Ihnen nur eins sagen: Die baronessa hat die Macht, sich an Ihnen und Ihrer ganzen Art zu rächen. Und wenn sie das tut, werden Sie bereuen, dass Sie jemals hierhergekommen sind!“
    Brandon durchschritt das Zimmer.
    „Ich habe Ihre Sorte in dieser Stadt schon einmal erlebt“, erwiderte der Türhüter verächtlich. „Im sechzehnten Jahrhundert nannte man das die Inquisition. Ihr glaubt, ihr könntet Folter rechtfertigen, nur weil ihr angeblich auf der ‚richtigen‘ Seite steht. Dabei steht gar nicht fest, ob ihr das Recht dazu habt! Schauen Sie sich doch an! Was unterscheidet Sie von mir?“
    „Die Tatsache, dass ich Sie nicht in einen blutigen Haufen verwandelt habe, so wie Sie es an meiner Stelle getan hätten“, stellte Brandon fest.
    „Dann beten Sie, dass es nie dazu kommen wird.“
    Brandon knebelte den Dämon und verließ dann rasch den Raum, schweigend. Er war kurz davor, dem Mann körperlichen Schaden zuzufügen.
    Aber vielleicht hatte der

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