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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Brandon?“
    „Ich mache nur meinen Job. Falls du dich erinnerst, hatte sich die Kompanie darauf geeinigt, dass ich diese Mission allein durchführe.“
    „Ich weiß, dass du einen intensiven Kontakt mit der Dämonin hattest und ihr gestattet hast, zu entkommen. Das haben mir die Mitglieder der venezianischen Einheit berichtet.“
    Wahrscheinlich war es der grauhaarige, ehrwürdige Concierge in der Pension, der mich verraten hat. Aber wieso?
    „Venedig ist eine kleine Stadt“, erklärte Arielle. „Neuigkeiten verbreiten sich hier schnell.“
    Sie hob zu einer Belehrung an, und prompt bekam er Kopfschmerzen. Während sie durchs Zimmer ging, listete sie eine lange Reihe von Gründen auf, warum sie sich dazu genötigt sah, vor Ort sein zu müssen. Statt ihr zuzuhören, studierte Brandon ihr Gesicht. Ihm entging deshalb nicht, wie sie ihn anstarrte, als er sich ein Hemd überzog. Da war etwas Hungriges in ihrem Blick, das ihn ärgerte. Und was ihn noch mehr ärgerte, war dieses Fünkchen Emotion, das er in ihren Augen aufflackern sah, wenn sie von Luciana sprach. Wüsste er es nicht besser, könnte man es als ein Fünkchen Hass bezeichnen.
    Aber er wusste es besser.
    Arielle ist ein Engel, sagte er sich, und Engel hassen nicht.
    „Wir müssen diese Dämonin zur Strecke bringen“, fuhr Arielle gerade unbeirrt fort. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssenwir die örtliche Einheit um Unterstützung bitten. Ich habe bereits Kontakt zu Israel Infusino aufgenommen, dem Supervisor hier in Venedig. Er und einige Mitglieder seines Teams werden in Kürze hier sein. Wir sind hauptsächlich hier, um …“
    „… mich zu kontrollieren“, ergänzte Brandon.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin nur gekommen, weil diese Mission von größter Wichtigkeit für die Kompanie ist. Es steht sehr viel auf dem Spiel. Wir müssen das tun, was im Interesse aller das Beste ist.“
    „Was war das?“ Arielle drehte ruckartig den Kopf in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatte. Es kam aus einem der anderen Zimmer.
    „Ich habe zwei ihrer Türhüter einkassiert und bereits befragt, aber bisher noch nichts Nützliches aus ihnen herausbekommen.“
    „Einkassiert? Du hast einfach so Türhüter festgesetzt? Ohne dem Protokoll der Kompanie zu folgen?“ Arielle schüttelte den Kopf. „Das ist absolut inakzeptabel. Wir müssen sofort Verstärkung anfordern.“
    „Gut.“ Mehr sagte er nicht. „Wahrscheinlich hast du recht.“
    Sie stand auf und sah sich ungläubig um, als wollte sie ver-suchen, alles zu begreifen.
    „Was ist uns nur dazwischengekommen, mir und dir?“, fragte sie unvermittelt. „Es könnte doch alles wieder gut sein zwischen uns, Brandon.“
    Gut? Wieder? Es war nie gut gewesen zwischen ihnen. Am liebsten hätte er sie gefragt, ob sie unter Drogen stand.
    Aber er behielt seine Gedanken besser für sich.
    Wir sind einfach zu unterschiedlich, Arielle.“
    „Du bist ein komplizierter Mann, Brandon, mit komplizierten Wünschen.“
    „Lass gut sein. Und ruf von mir aus die örtliche Einheit zu Hilfe. Du und ich werden einander in Stücke reißen, wenn wir allein zusammenarbeiten müssen.“
    Wenige Stunden später kehrte Arielle mit der venezianischen Einheit zurück, die sich mit ihrer gesamten Ausrüstung im Palast einquartierte.
    „Das ist Infusino, der Supervisor der Einheit“, stellte Arielle den grauhaarigen Mann vor, den Brandon sofort wiedererkannte. Es war der Concierge aus der Pension. „Er und sein Team werden uns ab sofort unterstützen.“
    „Sie haben mir gar nicht gesagt, dass Sie Supervisor sind.“ Brandon musterte den Mann.
    „Sie haben nicht gefragt“, erwiderte Infusino knapp.
    In Venedig wurden die Dinge offensichtlich anders gehandhabt.
    Picknickdecken wurden auf dem Boden ausgelegt, Essen und Wein ausgepackt, Kerzen im ganzen Raum aufgestellt und angezündet – und schon war die Unheil verkündende Atmosphäre des alten Gemäuers verschwunden. Das venezianische Team plapperte munter auf Italienisch drauflos. Man lachte unbeschwert.
    Luciana war eine lebende Legende.
    Im Schein der Kerzen sprachen die Venezianer von ihr nur im Flüsterton. Die Geschichten, die sie einander erzählten, waren die Geschichten von einer mythischen Frau, die nicht wirklich zu existieren schien. Dabei gab es sie, die fleischgewordene Inkarnation einer Frau. Sie befand sich auf der anderen Seite des Kanals und plante dort die Vernichtung der Kompanie und all derer, denen sie zur Seite stand.
    „… sie

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