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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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Libro Veritas … Die Wahrheit steht in der Legende. Die Wahrheit steht im Märchen … Das ergibt einfach keinen Sinn! Aber warum war es dann für Hartlef so wichtig? Als sei es die Essenz aus allem?«
    »Unsere Brüder meinen, es könnte vielleicht die Legende ist die Wahrheit heißen.« Dibs blinzelte in die Runde.
    Loo funkelte zornig zurück. »Veranstalten wir hier vielleicht Freizeitraten für Glunze, Dibs? Das ist vertraulich, geheim, und keine Kopfnuss für … wie viele Glunze wissen jetzt davon?«
    »Zweiundreißigtausendsechshun-«
    »Ab ins Körbchen!«, raunzte Loo mit Fingerzeig auf die hässliche Standuhr.
    »Nein, Moment mal, Dibs hat Recht!«, rief Timothy aus. »Der Märchenerzähler – Drusa. Das alles war kein Märchen sondern eine Legende! Das Märchen ist die Wahrheit. Oder einfacher: Das Märchen ist wahr.«
    »Nicht schon wieder Drusa, die gütige Hexe «, stöhnte Avy.
    Loo ließ ein Twissler fallen, nach dem er gerade gegriffen hatte, und sprang auf. Voller Begeisterung zog er ein zerlesenes Exemplar von Drusa hinter einigen Büchern hervor und hielt es Avy unter die Nase.
    »Es passt, Avy, es passt alles!«, rief er. »Elfrun sagte, alles habe angefangen, als Hartlef das alte Buch in der Bibliothek fand …«
    »… und danach behauptete er, er wüsste, wo die Drudel ist«, vollendete Timothy Loos Gedanken.
    Avy sah genervt auf das Märchenbuch, mit dem Loo vor ihrem Gesicht herumwedelte, und riss es ihm aus der Hand.
    »Und wie kommst du darauf, dass Elfrun ausgerechnet Drusa gemeint hat?«, fauchte sie. »In der Bibliothek werden Tausende von Büchern verwahrt. Hartlef könnte genauso gut ein Buch gefunden haben, das Alles Wissenswerte über die Drudel heißt oder?«
    »Er hat Drusa gemeint«, beharrte Loo und spitzte die Ohren. »Pssst! Seid mal kurz ruhig.«
    »Was-«
    Im nächsten Moment hörten sie die Stufen hinter Loos Zimmertür knarzen. Jemand rüttelte an der Klinke.
    »Das ist doch …! Bei Paxus, Loo! Was soll denn das?«, hörten sie Lavina dumpf durch die Tür schimpfen. Einen Augenblick später steckte sie den Kopf durch das Holz, dann erschien ein Tablett mit vier dampfenden Tassen Tee. Er roch süß und fruchtig. »Soll mich das etwa aufhalten?«, fragte sie kopfschüttelnd.
    Avy sprang Lavina zur Hilfe und sog genüsslich den Duft ein. »Mhmm… Honigholunder«, sagte sie lächelnd und schob Drusa mit dem Fuß zur Seite, um Platz für den Tee zu schaffen.
    »Ach, wie nett«, meinte Lavina und bückte sich nach dem Buch. »Ihr lest Märchen? Und ich dachte schon, ihr heckt irgendwelche streng verbotenen Dinge aus, so wie ihr euch hier verbarrikadiert habt. Ist es nicht zu traurig, dass der Nex Drusa einfach verlassen hat? Ich persönlich mag nur Geschichten mit gutem Ende, Loo aber konnte gar nicht genug davon bekommen, nicht wahr, mein Honighase?« Liebevoll strich Lavina ihrem Sohn über die wenigen Bartstoppeln.
    »Ist schon gut, Maa! Könnten wir jetzt? Wir haben noch …«
    »Aber Delvor hat sie gar nicht verlassen«, sagte Timothy erstaunt. »Sie hatten doch ein Kind miteinander – Elona.«
    »Quatsch«, meinte Loo. »Ein Nex und ne Hexe? Niemals!«
    »Aber auf der Plaza«, sagte Timothy stockend. »Was ist denn überhaupt ein Nex? So was wie ein Hexer?«
    Avy holte tief Luft, aber Loo kam ihr zuvor.
    »Ein Nex ist die zehnte Gattung unserer Art«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Er kann alle Gaben der anderen in sich tragen. Dabei ist er aber böse bis ins Mark.« Loo war in einen verschwörerischen Ton verfallen und sprach so leise, dass Timothy sich zu ihm beugte, um jedes Wort zu verstehen. Aus irgendeinem Grund erschien es ihm wichtig, und er hatte Loo schon die ganze Zeit nach den Nex fragen wollen, aber nie den richtigen Zeitpunkt gefunden.
    »Was meinst du mit bis ins Mark böse ?«, fragte er nicht ohne Schaudern.
    »Sie sind unberechenbar, rachsüchtig und machtgierig, kennen nur sich. Denken, sie wären den anderen überlegen, dabei essen sie Fleisch!«, schimpfte Loo, und Timothy sah, wie sich Loos Gesicht vor Wut rot färbte. »Angeblich sollen sie das Fleisch sogar selbst erlegen, wie primitive Pentraden – angeborener Jagdinstinkt, heißt es. Abartig, was?«
    »Vor allem aber sind die Nex eine Erfindung!« Avy sah Loo mit in die Seite gestemmten Armen an und meinte tadelnd: »Es gibt schon genug, das Timothy verstehen muss, da solltest du ihm nicht noch Schauermärchen auftischen.«
    Lavina, die den Freunden bisher genauso amüsiert wie

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