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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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verständnislos zugehört hatte, drückte Timothy das Buch in die Hand und drehte sich zur Tür. »Was auch immer Wahrheit und was Legende ist. Fest steht, dass die Nex, sollte es sie je gegeben haben, inzwischen ausgestorben sind. Müßig, darüber zu streiten«, sagte sie im Gehen, bevor sie durch die Wand schritt. »Und trinkt euren Tee, bevor er sauer wird«, hörte Timothy sie dumpf auf der anderen Seite. Die leiser werdenden Schritte sagten ihm, dass Lavina wieder im Wohnzimmer sein musste.
    Mit flinken Fingern blätterte er auf die letzte Seite. »Okay, also der Märchenerzähler hat geendet, als Enola …«
    »Meinst du etwa den alten Luigius von den Coloren?«, fragte Loo.
    »Kanntest du ihn?«
    »Er war mein Urgroßonkel dritten Grades mütterlicherseits, glaube ich. Daa sagt immer, von ihm hat sie den Wahnsinn. Was ist mit ihm?«
    »Als Dibs und ich zu der Bibliothek gegangen sind …«, berichtete Timothy den anderen endlich von seiner ersten und letzten Begegnung mit dem alten Luigius am Vorabend dessen Todes. Ab und zu korrigierte Dibs ihn oder unterstrich Timothys knappe Wiedergabe mit großen Gesten.
    »Ich glaube, an der Geschichte ist was dran«, schloss Timothy schließlich. »Wo Rauch ist, ist auch Feuer, sagt man bei uns.«
    »Wo Kekse sind, wird auch gegessen«, übersetzte Loo.
    »Und wenn wir tatsächlich davon ausgehen, dass Enola ihre Hexenseele in die Drudel gebannt hat, um diese dann zu verstecken …«
    »… und in das Lemurische Reich zu ihren Artgenossen gegangen ist«, sagte Loo aufgeregt, »dann muss sie das Buch in Zompan versteckt haben. Schließlich gab es noch keine anderen Provinzen.«
    »Also, dann reisen wir jetzt nach Zompan?«, fragte Avy. Ihre Haut flammte vor Aufregung glitzernd auf und Timothy stellte zufrieden fest, dass er seine Freunde überzeugt hatte.
    »Lasst uns erst noch in den Schrein der Gedanken gehen. Ich will wissen, was Hartlef dort hinterlassen hat«, sagte Timothy.
    »Niemals!«, widersprach Loo mit verschränkten Armen. »Es ist kein Märchen, dass dort Hexen spuken, oder?«
    »Na ja, ungefährlich ist es nicht«, räumte Avy ein und rümpfte die Nase. »Puh ist das etwa … hat jemand … meine Güte, LOO!«
    »Was!?« Loo sah verständnislos in die Runde und blieb bei Dibs hängen, der mit schuldbewusster Miene auf den Boden sah. »Gütige Wurzel – Dibs! Glunzpfurze sind wirklich … Du wirst JETZT da hinein! Und schließ die Tür!«
    »Wir haben wohl den falschen Twissler gekostet«, wisperte Dibs mit hängenden Ohren.
    » Das kannst du deinen dreiunddreißigtausend Brüdern erzählen, aber nicht mir!«, knurrte Loo und schnippte mit dem Finger zu der Standuhr.
    · ~ ·
    Am nächsten Tag überschlugen sich die Ereignisse förmlich, und wenn Timothy gewusst hätte, dass er sich noch vor dem Abendleuchten in der Grotte des Grauens, statt in Zompan, wiederfinden würde, wäre er wahrscheinlich gar nicht erst aufgestanden.
    Doch Loo weckte ihn mit einem Grunzen und Timothy wusste in diesem Augenblick nur, dass er schrecklich müde war.
    Bis tief in die Nacht hatten sie ihre Reise nach Zompan geplant und Timothy über die riesige, zerklüftete und unwohnliche Provinz aufgeklärt, in der es von Pentraden nur so wimmelte. Irgendwann aber hatte Timothy Loo, vornübergebeugt und mit gekreuzten Beinen, beim Schnarchen ertappt. Da Timothy ohnehin schon der Kopf geschwirrt und Avy sich schließlich zu ihrer Gästeschaukel in Lillis Zimmer zurückgezogen hatte, waren auch ihm die Augen zugefallen.
    Jetzt blinzelte er zu seinem Freund und musste bei dessen Anblick unwillkürlich lachen. »Guten Morgen!«
    »Mooaar-gheeen…«, erwiderte Loo gähnend. »Warn die Lumisten schon da?«
    Timothy hüpfte mit beiden Beinen zugleich aus der Schaukel und zog die Vorhänge zur Via Aurum zur Seite. Nur noch wenige Laternen glommen, die meisten waren über Nacht erloschen.
    »Sieht nicht so aus. Ist noch alles dunkel. Das heißt, da hinten wird gerade eine Laterne nachgefüllt«, fügte Timothy hinzu. »Habt ihr zwei gut geschlafen?«
    »Hmm?«
    Mit ausgetrecktem Zeigefinger deutete Timothy auf ein leuchtend blaues Haarbüschel, das sich zu Loos Füßen sacht auf und ab bewegte.
    Mit einem Mal schien sein Freund hellwach. »Glunz! Raus!«, schrie er und riss die Bettdecke zurück. Unsanft landete Dibs auf der Erde. »Welchen Teil von Du schläfst in der Uhr hast du nicht verstanden?«
    »Iii-iist es no-och da?«, flüsterte Dibs statt einer Antwort und zog sich an Timothys

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