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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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die wogenden Fäden legten sich für einen Moment, bevor sie wieder in Wallung kamen.
    »Pssst, warte, ich glaube, ich bin hier nicht allein, da ist … Das glaube ich nicht! Das kann nicht sein!«
    Aus Hartlef sprach blankes Entsetzen. Ein Knall ertönte in der Ferne, dann ein spöttisches Lachen.
    »Elfrun, ich hatte die Drudel fast schon in den Händen. Es wäre das wertvollste Buch gewesen, das wir je besessen hätten. Nur greifen konnte ich danach nicht! Ich konnte einfach nicht danach greifen …«, waren die letzten verzweifelten Worte, die die Freunde noch vernehmen konnten, dann zerfielen die Fäden und hinterließen nichts als einen grauen Schimmer.
    Auf dem Weg zurück zur Felsspalte, die sie nach draußen führte, waren die Freunde so sehr ins Gespräch vertieft, dass sie weder der maroden Hängebrücke noch dem bröckelnden Pfad der Schlucht entlang größere Aufmerksamkeit schenkten.
    Sie hatten es nicht gewagt, die letzte Schublade aufzuziehen. Hartlef musste durch irgendwen gestört worden sein, und Loo war überzeugt, dass ein Fluch ihn getroffen haben musste und ihn so um seinen Verstand gebracht hatte. Auch Avy und Timothy konnten sich diesem Gedanken nicht ganz verschließen. Sie hatten tatsächlich Hartlefs Erinnerungen gefunden. Weiter wollten sie das Glück nicht herausfordern.
    »Siehst du, jetzt hat auch dir der Käferstein Glück gebracht«, sagte Avy, als sie den Spalt erreichten, durch den sie den Schrein vor einer kleinen Ewigkeit betreten hatten. »Ohne ihn hättet ihr die Wurzelholzschublade nie gefunden, oder?«
    »Ich hoffe nur, dass er uns auch Glück bringt, wenn wir jetzt da rausgehen«, flüsterte Timothy und sah wachsam zum Spalt. »Was, wenn da draußen eine Horde von Homorden auf uns wartet?«
    »Gib mal her!« Avy nahm Timothy den Skarabäus aus der Hand und ließ ihn auf die andere Seite der dunklen Felswand kullern.
    Timothy sah dem Stein stirnrunzelnd hinterher. »Und jetzt?«
    Doch bevor Avy antworten konnte, kam ein blauhaariges Geschöpf durch den Spalt geschossen und flog Timothy in die Arme.
    »Dibs!«, rief Timothy erstaunt aus.
    »Wir warten schon den ganzen Diar auf euch. Wir haben uns nicht hinein getraut. Wir sind fürchterliche Feiglinge!«, rief Dibs vollkommen aufgelöst.
    »Ist ja gut, Dibs! Es geht uns gut, wir haben –«
    »Nein! Ihr versteht nicht. Es ist etwas passiert!«, fiel Dibs ihm ins Wort und streckte Timothy die Pergamentrolle entgegen. »Wir haben Euch erst überall im Haus gesucht. In jedem Raum, auch in dem Zimmer mit den vielen Dokumenten …«
    »Du hast in Daas Arbeitszimmer rumgeschnüffelt?«, blaffte Loo.
    Dibs ließ schuldbewusst die Ohren hängen. »Wir haben nicht wirklich geschnüffelt, das Schreiben lag ganz offen auf dem Tisch. Wir haben nur einen winzig kleinen Blick hineingeworfen und … bitte, Ihr müsst es jetzt lesen, bevor es zu spät ist!«
    »Dann warst du also unser Verfolger … Dibs – Du bist wirklich kein Feigling, sondern sehr mutig!«, sagte Timothy lächelnd, tätschelte Dibs den Kopf und entrollte das Pergament.

Kapitel XI
    Zyraccs großer Triumph
    Dibs sah seine Freunde mit großen Augen an und knetete nervös seine Finger. Timothy schenkte ihm ein kurzes Lächeln und verschwand wieder hinter dem Pergament, das er mit beiden Händen auseinander hielt, und las wieder und wieder die furchtbaren Zeilen, als würde sich ihr Inhalt dadurch ändern.
    – An die Gründer der Homorden –
Obere! Die Schar unserer Anhänger wird immer größer und die Unterwerfung der menschlichen Rasse rückt mit jedem weiteren Homorden, der sich uns anschließt, in greifbare Nähe! Nun ist endlich der Zeitpunkt gekommen, in die Offensive zu gehen – Ja, wir werden angreifen!
Alle euch unterstehenden Homorden, bis zur untersten Ebene, werden sich daher am dritten Diar diesen Mondes zum Abendleuchten in der Grotte des Grauens einfinden. Ich garantiere dafür, dass jeder, der die Prüfung abgelegt hat, den Oimach unbeschadet passieren kann. Ihr Oberen tragt Sorge dafür, dass sich unsere Anhänger geschlossen und ohne Ausnahme in der Grotte einfinden.
Gemeinsam ist uns der Sieg sicher!
Zyracc Oberster der Homorden
    Timothy ließ das Pergament sinken und sah seine Freunde bestürzt an. »Sie müssen die Drudel vor uns gefunden haben«, flüsterte er kaum hörbar, vergrub sein Gesicht in den Händen und stöhnte. »Es war alles umsonst. Und wir haben sie auch noch auf die richtige Spur geführt!«
    »Wie meinst du das?«, fragte

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