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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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witzig.«
    »Haha! Zum Totlachen, ja! Ach, vergiss es, Mann! Hast du schon was gefunden?«
    Timothy ließ den Glücksbringer durch seine Hände gleiten und versuchte zu lächeln. Er konnte es einfach nicht ertragen, wenn ihm sein Freund böse war.
    »Oh ja, ein Kochrezept für Pudding mit Panonüssen und die besten Tipps zur Bartpflege«, antwortete er daher so fröhlich wie möglich. »Soll ich dir hierbei helfen?«
    »Du willst noch mehr von den Dingern aufziehen?«, platzte Loo heraus. »Niemals!«
    »Aber wir haben doch noch nicht mal – oh verdammt!« Der türkisfarbene Käferstein war Timothy aus den Händen geglitten und kullerte die leicht abschüssige Höhle hinunter. »Warte! Auf Glück können wir jetzt zu allerletzt verzichten!«
    Er sprang hinter dem Skarabäus her, der erst in der hintersten Ecke zum Liegen kam und jetzt klein und unscheinbar am Fuße einiger kreisförmig angeordneter Schubladen lag. In ihrer Mitte stach eine weitere aus Holz hervor, in die Worte geschnitzt waren.
    »Gib einen Gedanken – nimm einen Gedanken«, las Timothy verwundert, hob seinen Stein auf und strich mit dem Finger über das kreisrunde Fach. Es zeigte, genau wie die Kladden aus der Bibliothek, die unruhige Maserung von Wurzelholz. »Loo, komm mal hierher!«, rief er seinem Freund zu. »Guck dir das an!«
    »Was denn?«, murrte Loo, stand aber einen Augenblick später neben Timothy. »Was soll das heißen: Gedanke geben, Gedanke nehmen.«
    »Das werden wir gleich sehen! Ich zieh sie jetzt auf – Oh, hier sind gar keine Gedankenfäden«, stellte Timothy enttäuscht fest, aber plötzlich drang etwas zu ihm, dass alles andere unwichtig erschienen ließ.
    Timothys Kopf schnellte nach oben, er atmete scharf ein und richtig, der metallische Geruch von Blut lag in der Luft. Augenblicklich übermannte ihn der Wunsch, dieses verletzliche Wesen aufzuspüren, zu hetzen, niederzuringen, bis es ihm erlegen war. Sein Körper spannte sich an. Den Blick hielt er wachsam auf den Eingang der Höhle gerichtet, bereit, jeden Moment nach vorn zu schießen.
    »Alles in Ordnung?«, hörte er Loos Worte dumpf in sein Ohr dringen, aber es interessierte ihn nicht, denn in diesem Moment tauchte das Wesen im trüben Schein der Fulgerflechte auf.
    »Ach, hier seid ihr! Ich suche euch seit einer halben Ewigkeit!« Avys glockenklare Stimme trug sich durch die Höhle und brachte Timothy für einen kurzen Augenblick zur Besinnung, der genügte, sein ganzes Gewicht in die vibrierenden Beine zu legen. Er musste alle Kraft aufbringen, auf der Stelle zu bleiben, denn als Avy fröhlich winkend auf ihn zulief, wurde auch der Geruch von Blut stärker. Erst als sie kurz vor Timothy zum stehen kam, erkannte er, dass ihre Hand verletzt war, und er schluckte hart. Nur sehr langsam verflog der letzte Rest seiner blutrünstigen Begierde.
    »Meine Güte, was ist passiert?«, fragte er gepresst und deutete auf den blutgetränkten Schal, den Avy um ihre Hand geschlungen hatte.
    »Ach diese verflixte Fulgerflechte und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit. Sie hat sich gewehrt, aber ich hab gewonnen!«, sagte sie grinsend. »Der Kampf hat sich nur leider nicht gelohnt, da unten waren fast alle Schubladen leer. Habt ihr was gefunden?«
    »Nichts«, sagte Timothy knapp. Er hatte seine Atmung noch nicht unter Kontrolle und stieß stoßweise heiße Luft aus seinen Nasenlöchern. Seine Körpertemperatur musste erhöht sein, vielleicht durch das wild pumpende Herz, das sich langsam wieder beruhigte. Entschlossen, sich keinesfalls etwas anmerken zu lassen, schob er die hölzerne Schublade wieder zu und lächelte. »Zumindest nichts von Hartlef.«
    Avy zog die Augenbrauen hoch. »Das klingt so, als hättet ihr doch etwas entdeckt?«
    Anscheinend waren weder ihr noch Loo Timothys Veränderung in dem trüben Licht aufgefallen, und Timothy war erleichtert, dass sein Freund Avy von den wenig hilfreichen Gedanken, auf die sie bisher gestoßen waren, berichtete, so dass er sich gänzlich beruhigen konnte. Am Rande registrierte er, wie Loo von dem Lachfluch erzählte, dem dieser ausgesetzt gewesen war, dem Skarabäus, der Timothy aus der Hand geglitten war, und der sie schlussendlich zu der Wurzelholzschublade geführt hatte.
    Aber Timothys Gedanken wurden von der Erkenntnis beherrscht, dass er nur einen Atemzug weit davon entfernt gewesen war, seine Freundin anzugreifen. Jede Stunde, die er hier unten verbrachte, schien ihn mehr und mehr von einem menschlichen Wesen zu

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