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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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was mein Vater meinte. Mit einem Validen oder Dan an seiner Seite, wäre der Mensch wirklich besser bedient gewesen. Ist das noch zu ändern?«, fragte sie Timothy.
    Loo schnaufte. »Ich wurde ihm nicht zugeteilt, wir sind Freunde. Vielleicht erklärst du uns erst mal, woher du weißt, wer wir sind und wer dir das alles erzählt hat, hä?«
    Timothy schaute unglücklich von Loo zu dem Mädchen. Er hatte sie eigentlich recht sympathisch gefunden. Wie hieß sie noch gleich … Avy? Sie war eindeutig älter als er, vielleicht sechzehn, oder siebzehn Jahre.
    Loo blitzte sie wütend an, doch Avy beachtete ihn nicht weiter. Sie hatte die Pfütze vor ihren Füßen zu einem flachen Kreis ansteigen lassen, in dem sie gelangweilt mit dem Finger rührte.
    Noch bevor sich die Situation klären ließ, trat ein Bellare mit einigen Pergamenten in den Händen durch die Wand dazu.
    »Ach ja, die jungen Wilden«, sagte er mit einem wehmütigen Lächeln, ging an ihnen vorbei den Gang herunter und rief: »Ihr werdet in zehn Zenaten erwartet. Die junge Dame war allerdings nicht gemeldet, so viel ich weiß.«
    Auf Loos Gesicht zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln ab.
    Avy setzte sich im Schneidersitz auf die Erde und sah zu Loo empor. »Ich hoffe, dass du an die Schlüsselblume gedacht hast, Loo von den Coloren, ansonsten wird der Ältestenrat sich wohl nach draußen bemühen müssen.«
    Loos Lächeln erstarb augenblicklich und er wurde bleich. Das Decertum. Keine Fenster, keine Türen, kein Eintritt ohne Schlüsselblume. Loo hätte sich ohrfeigen können. Noch zehn Zenate. Er würde es niemals schaffen bis zum alten Kuriat.
    »Du hast tatsächlich nicht dran gedacht, oder?«, fragte Avy jetzt ehrlich besorgt. »Das wird kein gutes Licht auf uns werfen. Du musst zur Plaza laufen. Mit etwas Glück werden wir es rechtzeitig schaffen.«
    »Da bekommt man keine Schlüsselblumen und ich werde es nicht schaffen«, meinte Loo mehr zerknirscht als verärgert. »Ich fahre schon über zehn Zenate in der Röhre bis zur Plaza.«
    Avy blitzte Loo herausfordernd an. »Wozu bist du ein Color?«, rief sie. »Lauf! Bei Ludos Wächterzubehör verkaufen sie dir welche unter dem Tresen. Sag einfach, Avy schickt dich. Und jetzt los – schnell!«
    »Laufen? Durch die Blitzröhre?« Der Color sah das Mädchen verunsichert an. »Das ist doch verboten …«
    Avy verdrehte die Augen. »Dann wirst du wohl mal ein Verbot missachten müssen.«
    Loo furchte die Stirn. »Wenn ein Steingnom das mitbekommt …«
    »Steingnom?«, fragte Timothy
    »Ja sie lauern überall«, ereiferte sich Loo. »In dieser Röhre habe ich zwar noch keinen gesehen, aber sie sind auch schwer zu erkennen. Im Grunde kann jeder Stein ein Gnom sein, und wenn sie schlafen, sind die Ordnungshüter, wie sie sich selbst nennen, fast nie als solche zu erkennen. Ich kann mir einfach keine Bollats mehr erlauben!«
    Timothy sah Loo immer noch fragend an.
    »Bei Verstoß gegen irgend so ein blödes Gesetz brummen dir die Steingnome Strafpunkte auf. Bollats eben, und wenn ich mehr als fünf Bollats auf dem Konto habe, werde ich für ein Annotas für die Botanische Akademie gesperrt«, setzte Loo hinzu.
    »Und wie viel hast du schon?«, fragte Avy grinsend.
    »Vier!«, knurrte Loo und warf Avy, die mit gespielter Anerkennung pfiff, einen vernichtenden Blick zu. »Vor einiger Zeit habe ich in der Oberwelt versucht, ein Stück Roheiche durchs Portal zu schmuggeln und bin dabei erwischt worden. Ich habe denen zwar gesagt, dass ich die Eiche auf dem Speicher eines verlassenen Gebäudes gefunden habe, aber die haben mir trotzdem vier Bollats aufgebrummt und das Stuhlbein aus Eiche einkassiert.«
    Avy winkte ab. »Da passiert schon nichts. Wirst du das Kraut jetzt holen, oder willst du, dass sich der Rat nach draußen bemühen muss?«
    Loo nickte schicksalsergeben und rannte los. Rennen war dabei stark untertrieben. Sein ganzer Körper spannte sich an und begann zu vibrieren. Dann flogen die kurzen Beinchen nur so über die Erde und hinterließen nichts als eine Staubwolke.
    Als Timothy wenige Sekunden später um die Kurve blickte, sah er den geradlinigen Gang hinunter, der zur Sesselstation führte. Von Loo keine Spur mehr.
    »Wow, das meinte er mit schnell laufen«, staunte er. »Können alle Coloren das?«
    »Klar, es gibt noch schnellere, aber er ist schon fix«, sagte sie, nicht ohne Anerkennung.
    Timothy blickte sie zögernd an. »Wie hast du das vorhin mit dem Jonglieren gemacht?«, fragte er

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