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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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wenn du bitte die jüngsten Ereignisse für den Jungen …«
    »Oh ja, tschuldige, Dajus.« Conner stand ungeschickt auf und hielt sich schwankend an der Tischplatte fest. »Was Dajus damit sagen will, Junge, is, dass die Homorden eine ernstzunehmene Gefahr sind, die verdamm noch mal keine Menschen mögen. Wenn's nach denen ginge, wärn wir dort oben und ihr hier unnen oder gar nisch mehr da. Bei Paxus, wer weiß, was se tun werden, wenn se tatsächlich einen Weg nach oben finnen.«
    Conner leerte seinen Becher in einem Zug und knallte ihn ungestüm auf die Steintafel, so dass er zerbrach. Einen Moment stierte er irritiert auf die Trümmer, die er verursacht hatte, dann fuhr er fort: »Zuminnest solltest du dich in Acht nehm vor den Homorden. Die sin zu nix zu gebrauchen, aber zu allem fähig! Vor allen Dingn darfste keine Menschensachen machen, wie … du weißt schon – keine Tomaten essen oder das mit den Hännen zur Begrüßung – dann wirste deine Suche nacher Drudel auch schadlos unnernehmen können.«
    »Soweit waren wir noch nicht, Conner, aber Danke für deine Ratschläge.« Darius winkte ein kleines, blauhaariges Wesen heran, das sofort begann, die Scherben aufzulesen. Die putzige Kreatur huschte über den Tisch, ohne dass ihm jemand, außer Timothy, Beachtung schenkte.
    »Ich verstehe nicht, ich, ich – was ich damit zu tun habe! Ich kann doch nichts machen, oder?«, meinte Timothy, bemüht, Haltung zu bewahren, auch wenn sich seine Knie mit einem Mal wie Wackelpudding anfühlten.
    Loo sah Timothy entsetzt an und verfiel sofort in eine tiefe Verbeugung. »Entschuldigt bitte, Hoher Rat, ich hatte ihm gesagt, er dürfe nicht reden, ohne gefragt zu werden«, stammelte er, doch seine Worte gingen in Aqullas dröhnendem Lachen unter.
    »Nichts machen? Was hast du gedacht, das dich hier unten erwartet?«, prustete er. »Vielleicht ein paar nette Tage mit deinem Freund? Ein Empfangskomitee? Ein Fest zu deinen Ehren?«
    Darius unterbrach Avys Vater barsch. »Aqulla, bitte, du machst dem Jungen ja Angst. Selbstverständlich hat er das nicht erwartet, wenn er überhaupt etwas erwartet hat. Schließlich haben wir nach ihm geschickt.«
    »Er sollte Angst haben, das wird ihn davon abhalten, leichtsinnig durch die Gegend zu spazieren«, sagte Aqulla bissig.
    Darius schüttelte missbilligend den Kopf. »Timothy, es gibt einen Grund, warum du heute vor uns stehst.«
    Timothy musste schlucken. Was konnte er schon machen?
    »Ich bin nicht der Meinung, dass die Homorden etwas mit dem Kristallisieren zu tun haben«, erklärte Darius. »Auch wenn ich es nicht ausschließen kann, halte ich sie für …«, der Älteste suchte nach dem richtigen Wort, »für nicht fähig genug. Doch trotz all unserer Bemühungen konnten wir nichts finden, dass uns ansatzweise helfen könnte, die kristalline Seuche aufzuhalten, bevor es zu spät ist.«
    »Außer der Drudel!«, tönte Conner von hinten.
    »Außer der Drudel, ganz richtig, Conner. Und das, lieber Timothy, ist der Grund, aus dem du hier bist. Es kann kein Zufall sein, dass ausgerechnet zum Zeitpunkt der größten Gefahr ein Mensch unsere Aufmerksamkeit erregt, der die Fähigkeit besitzt, uns wahrzunehmen. Denn es heißt, ein Mensch werde den Weg zur Drudel weisen. Es ist kein Zufall, es ist Schicksal«, sagte Darius voller Überzeugung. »Dein Schicksal.«
    Timothy sah Darius mit großen Augen an. Er hatte noch nie von einem Gewächs namens Drudel gehört und bezweifelte, es in der nächsten Gärtnerei erhalten zu können. Da niemand sprach, wagte er die naheliegenste Frage zu stellen: »Wo wächst die Dudel?«
    Loo lief purpurrot an und trat betreten von einem Bein aufs andere. Darius hingegen lächelte amüsiert, und auch Conner gluckste vor Vergnügen.
    »Die Drudel is doch kein Kraut, Junge«, rief er über den Tisch hinweg. »Das is'n steinaltes Buch. Liegt irgendwo hier unnen, in ein Versteck, dass kein Lemur bisher gefunnen hat.«
    »Die Drudel ist mehr als ein Buch«, erklärte Darius. »Sie ist unser Heiligtum, unsere Basis, unsere Vergangenheit und unsere Zukunft. Wir erwarten, in ihr Antworten zu finden.«
    Conner stierte Darius einen Moment an, dann platzte er heraus: »Aber die Drudel kannoch viel mehr, sie is überaus mächtig, sie-«
    »Genug, Conner!«, schnitt Darius seinem Ratsbruder das Wort ab.
    »Ist nämlich seit vielen Dekaden verschwunden, das Buch«, half Nervulus, der kräftig gebaute Valide, jedoch freimütig aus. »Ist ne Schande, dass es erst jetzt

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