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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Uhr in Käpt.n Hooks allesfressendem Krokodil, sondern die zuverlässige Uhr meines Instinkts, der mir sagte, daß der Countdown bis zur Vernichtung schon recht weit fortgeschritten war.
    Nachdem die Geister verschwunden waren, trat die Katze wieder in Aktion und marschierte zu einem nahe gelegenen Aufzugsschacht.
    »Nach unten«, sagte Roosevelt. »Rumpelmauser sagt, daß wir noch weiter nach unten müssen.«
    »Unter diesem Stockwerk ist nichts mehr«, sagte ich, während wir uns in Bewegung setzten. »Wir befinden uns bereits im untersten Geschoß.«
    Der Kater richtete seine leuchtenden Augen auf mich, und Roosevelt sagte: »Falsch, unter diesem liegen noch drei weitere. Für die hat eine noch höhere Sicherheitsstufe gegolten als für die anderen. Deshalb hat man sie auch gut getarnt.«
    Während meiner Erkundungen war ich nie auf die Idee gekommen, in den Schacht zu schauen, um zu erfahren, ob er zu verborgenen Reichen führte, die nicht über die Treppen zugänglich waren. »Man gelangt durch einen Tunnel, der von irgendeinem anderen Gebäude auf dem Stützpunkt ausgeht, in die untersten Geschosse«, sagte Roosevelt. »Oder eben mit dem Aufzug hier. Treppen, die so weit nach unten führen, gibt es keine.«
    Wie sich zeigte, standen wir vor einem neuen Problem: Der Aufzugsschacht war nicht offen. Wir konnten also nicht einfach über die Wartungsleiter klettern, um dorthin zu gelangen, wohin Rumpelmauser uns führen wollte. Genauso wie die verstreuten Bodenfliesen, genauso wie die wenigen noch vorhandenen Neonleuchten und genauso wie das leisere, aber immer noch bedrohliche elektronische Summen, das durch das Gebäude vibrierte, übte die Vergangenheit einen beharrlichen Einfluß auf den Aufzug aus. Eine doppelte Schiebetür aus rostfreiem Stahl verschloß den Schacht, und höchstwahrscheinlich wartete dahinter eine Aufzugskabine.
    »Wir sind erledigt, wenn wir zu lange hier herumhängen«, sagte Bobby bedeutungsschwanger und streckte den Arm aus, um auf den Rufknopf für den Aufzug zu drücken.
    »Warte!« rief ich und hielt seine Hand zurück, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.
    »Bubi hat recht, Chris«, sagte Doogie. »Manchmal ist das Glück mit den Dummen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Was ist, wenn wir in die Kabine steigen, sich die Tür schließt und das verdammte Ding sich dann einfach unter uns in Luft auflöst, genauso wie die Bodenfliesen?«
    »Dann stürzen wir auf den Boden des Schachts«, sagte Sasha, aber diese Aussicht schien sie nicht sonderlich zu beunruhigen.
    »Dann brechen sich ein paar von uns vielleicht den Knöchel«, sagte Doogie. »Aber nicht unbedingt alle. Es geht wahrscheinlich nur zehn, zwölf Meter nach unten. Nicht gerade eine ungefährliche Strecke, aber wir dürften es überleben.«
    »Bruder«, sagte Bobby, der sich mit Vorliebe Road Runner-Zeichentrickfilme ansah, »wir hätten endlich die Möglichkeit, einmal wie Kojote Karl diesen schwebenden Moment zu erleben!«
    »Wir müssen weiter«, ermahnte uns Roosevelt. Rumpelmauser kratzte ungeduldig an der Stahltür, die hartnäckig ihre Festigkeit bewahrte.
    Bobby drückte auf den Knopf.
    Der Aufzug kam angerumpelt. Da gleichzeitig das oszillierende elektronische Summen durch das Gebäude vibrierte, konnte ich nicht feststellen, ob die Kabine von oben oder eher von unten kam.
    Durch den Korridor lief wieder diese Wellenbewegung.
    Unter meinen Füßen erschienen die Bodenfliesen.
    Die Tür zum Aufzug öffnete sich langsam, sehr langsam.
    Dann waren wieder Neonleuchten an der Decke, und ich mußte im grellen Licht die Augen zusammenkneifen.
    Die Kabine war mit rotem Licht gefüllt, was nur heißen konnte, daß das Innere des Schachts einer anderen Zeitebene angehörte als der Ort - oder die Orte ., an denen wir uns befanden. Die Kabine war dicht gedrängt mit Leuten besetzt.
    Wir wichen von der Tür zurück, weil wir damit rechnen mußten, daß uns die Menschenmenge im Aufzug Schwierigkeiten machen würde.
    Im Korridor wurde das wummernde Geräusch lauter.
    Ich konnte mehrere verschwommene, verzerrte, rotbraune Gestalten im Innern der Kabine unterscheiden, aber nicht er kennen, wer oder was sie waren.
    Ein Schuß ertönte, dann ein zweiter.
    Wir wurden nicht aus dem Aufzug, sondern vom Ende des Korridors beschossen, wo vor einiger Zeit der Kerl im Anzug die Waffe auf uns angelegt hatte.
    Bobby wurde von einer Kugel getroffen. Irgend etwas besprenkelte mein Gesicht. Bobby flog die Schrotflinte aus den Händen. Er

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