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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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davon.«
    Jetzt erkannte ich den sich nähernden Gegenstand. »Ein Steppenläufer«, sagte ich.
    Das Ding trug nichts zu unserer Erheiterung bei.
    Nachdem der Mond nun untergegangen war, konnte man sich problemlos vorstellen, daß es im Park unter den großen Eichen - und hoch oben in ihnen - vor phantasmagorischen Gestalten nur so wimmelte.
    Als ich die Begegnung mit der Bande schilderte, die mich im Bungalow fast erwischt hätte, sagte Bobby: »Dreißig? Mann, die karnickeln ja richtig.«
    Ich erzählte ihm, daß sie eine Taschenlampe und einen Gullyhaken benutzt hatten. »Demnächst«, sagte er, »fahren sie Auto und holen unsere Frauen zum Date ab.«
    Er trank sein Bier aus und gab mir die leere Flasche. Ich steckte sie verkehrt herum in die Kühltasche.
    Irgendwo auf der Straße erklang ein leises, rhythmisches Quietschen. Wahrscheinlich war es nur eines der Ladenschilder, das im Wind an seinen Scharnieren schwang.
    »Jimmy könnte also überall in Wyvern sein«, sagte Bobby.
    »Was ist mit Orson?«
    »Als ich ihn zum letztenmal bellen gehört hab, ist das Geräusch irgendwo hier aus der Totenstadt gekommen.«
    »War.s hier auf dem Commissary Way oder drüben bei den Häusern da?«
    »Keine Ahnung. Einfach nur aus der Richtung hier.«
    »Da drüben gibt es jede Menge Häuser.« Bobby schaute zu der Siedlung hinter dem Park hinüber.
    »Dreitausend.«
    »Sagen wir mal, wir brauchen vier Minuten pro Haus... Dann sind das neun oder zehn Tage rund um die Uhr, um alle abzuklappern. Und du arbeitest tagsüber ja nicht.«
    »Orson ist wahrscheinlich nicht in einem der Häuser.« »Aber wir müssen irgendwo anfangen. Wo also?«
    Ich hatte keine Antwort darauf. Außerdem traute ich mir nicht zu, irgend etwas zu sagen, ohne daß mir die Stimme versagte.
    »Glaubst du, Orson ist bei Jimmy? Und wenn wir einen finden, finden wir beide?«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Vielleicht sollten wir Ramirez diesmal erzählen, was wir wissen«, schlug Bobby vor.
    Manuel Ramirez war der derzeitige Polizeichef von Moonlight Bay. Er war mal ein guter Mensch gewesen, aber wie alle Cops in der Stadt war er von höheren Stellen ausgesucht und eingesetzt worden.
    »Vielleicht«, sagte Bobby, »hat Manuel in diesem Fall ja dieselben Interessen wie wir. Und er verfügt über ausreichend Leute für eine Suchaktion.«
    »Er wird aber nicht nur von den Bundesbehörden korrumpiert«, sagte ich. »Er ist im Werden.«
    Werden. Dieses Wort benutzten einige der genetisch Veränderten, um die körperlichen, geistigen und gefühlsmäßigen Veränderungen zu beschreiben, die in ihnen stattfinden - aber erst, nachdem diese Veränderungen das erste Vorstadium hinter sich gelassen und eine Krise erreicht hatten.
    Bobby zeigte sich überrascht. »Hat er dir gesagt, daß er das ist?«
    »Er behauptet, nein. Aber irgend etwas stimmt nicht mit ihm. Ich traue Manuel nicht mehr.«
    »Verdammt, ich traue nicht mal mir völlig«, sagte Bobby, womit er unsere größte Befürchtung ausdrückte - daß wir nicht nur mit dem Retrovirus infiziert waren, sondern zu etwas wurden, das nicht mehr menschlich war, ohne selbst zu bemerken, daß die Veränderungen stattfanden.
    Ich trank den letzten Schluck Heineken und rammte die leere Flasche in die Kühltasche.
    »Wir müssen Orson finden«, sagte ich.
    »Das werden wir auch.«
    »Unbedingt, Bruder.«
    »Wir werden ihn finden.«
    Orson ist kein gewöhnlicher Hund. Meine Mutter hat ihn als Welpen aus dem Wyvern-Labor mit nach Hause gebracht.
    Bis vor kurzem hatte ich nicht gewußt, woher Pelzgesicht kam oder wie außergewöhnlich er war, weil meine Mutter es mir nicht verraten hatte und Orson sich sehr gut darauf verstand, seine Geheimnisse zu bewahren. Die Experimente zur Intelligenzsteigerung waren an Affen und Lebenslänglichen aus Militärgefängnissen durchgeführt worden, aber auch an Hunden, Katzen und anderen Tieren. Ich hatte Orson nie einen Intelligenztest absolvieren lassen; Kugelschreiber sind einfach nicht für Pfoten geschaffen, und da er nicht über den kompliziert aufgebauten Kehlkopf eines Menschen verfügt, ist er auch der Sprache nicht mächtig. Aber er versteht alles, und auf seine Weise kann er sich auch verständlich machen.
    Er ist klüger als die Affen. Ich schätze, seine Intelligenz entspricht der eines Menschen. Mindestens.
    Ich habe bereits die Vermutung geäußert, daß die Affen uns hassen, weil wir ihnen die Fähigkeit zum Träumen gegeben haben, aber nicht die Möglichkeit, ihre Träume zu

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