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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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Maschinisten vorbei.«
    »Das ist nicht nötig«, wandte sie ein, wurde jedoch unterbrochen.
    »Nein, nein. Wie kann ich Ihnen zumuten, Ihr eigenes Personal dafür abstellen zu müssen? Ihr Betrieb muss doch weitergehen. Ich stelle Ihnen meine Leute zur Verfügung und das Ganze wird Sie nicht einen Penny kosten.«
    Nur über meine Leiche, dachte Madame Hazard. Sie setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf und spielte einen Trumpf aus.
    »Master Copper, Sie würden mir viel mehr helfen, wenn Sie öffentlich verlautbaren lassen, dass Sie solche Übergriffe in Ihrer Stadt nicht dulden. Wo kämen wir denn hin, wenn dieses Verbrechen Nachahmer findet und in einigen Wochen die gesamte Industrie Cravesburys am Boden liegt?«
    Gespannt sah sie ihm ins Gesicht. Dort kämpften offensichtlich zwei Gefühle miteinander. Sein Backenbart wölbte sich, weil er fest die Kiefer aufeinander presste. Schließlich gab er nach.
    »In Ordnung, Madam. Gleich morgen, ich meine, nach dem Aufwachen, es ist ja mitten in der Nacht, werde ich eine Kundgebung veranlassen. Sie wird am Abend stattfinden und ich werde entsprechende Worte für dieses Desaster finden.«
    Madame Hazard schaute ihn hold lächelnd an. Der Abstand zwischen den beiden verringerte sich. Der verwirrte Blick des Bürgermeisters traf sie, dann stahl sich eine Gier in seine Augen, die sie nur zu gut kannte. Er war ein Mann aus Fleisch und Blut, mit Bedürfnissen, die ihm seine biedere Frau anscheinend nicht erfüllte.
    »Master Copper«, flüsterte sie und presste sich an ihn. »Ich muss Ihnen etwas zeigen. Dort hinten, im dunklen Teil der Halle.«
    Er war es, der sie an die Hand nahm und mitzog. Master Copper verzehrte sich nach dieser Frau, die so aufreizend weiblich war. Selbst in diesem merkwürdigen Aufzug. Aber er hatte sie schon im Kleid gesehen und es war ihm an jenem Abend schwergefallen, seine Erektion zu verbergen. Kaum waren sie hinter einem großen Kessel außer Sichtweite, vergrub er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten. Er nestelte die Kordel ihres derben Hemdes auf, seine Zunge glitt über ihre erhitzte Haut. Seine Gier wurde noch größer, als er feststellte, dass sie unter ihrem Hemd nichts trug. Kein Korsett hinderte seine Zunge daran, ihre Brustwarze zu umkreisen, seine Lippen schlossen sich. Er saugte und knabberte. Dann biss er leicht zu, was ihr ein wohliges Seufzen entlockte. Er packte ihre Hand und umschloss mit ihr gemeinsam sein Glied. Zwang sie zu einem steten Auf und Ab.
    »Drück fester«, raunte er und quetschte ihre Finger. »Noch fester. Tu mir weh«, verlangte er keuchend.
    Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Haut. Er stöhnte laut auf. Sollten sie entdeckt werden, war es dieser Moment wert, jahrelange Vorwürfe seiner Frau zu erdulden. Sein Mund suchte ihren. Ihre Zungen rangen miteinander, seine Zähne schlossen sich um ihre Unterlippe. Er biss zu, schmeckte ihr Blut. Der metallische Geschmack und die Hitze des Kessels machten ihn rasend. Fast augenblicklich ergoss er sich, sein ganzer Leib verspannte sich für einen köstlichen Moment. Dann sackte er zusammen. Seine Brust hob und senkte sich schnell. Pfeifend entwich der Atem seinem weit geöffneten Mund.
    Madame Hazard wischte sich das Blut von der Lippe und beugte sich über ihn: »Du kannst noch viel mehr davon haben. Ich kann auch gut mit einem Gürtel und Fesseln umgehen, wenn du verstehst, was ich meine. Alles, was du dafür tun musst, ist, bei der öffentlichen Kundgebung die richtigen Worte zu finden. Was die Reparaturen angeht, sind diese ausschließlich meine Angelegenheit. Das Geld nehme ich jedoch gerne an.« Mit diesen Worten ließ sie ihn hinter dem Kessel allein.

Kapitel 5

    Elena schlief zwei Stunden traumlos, dann erwachte sie mit hämmernden Kopfschmerzen. Die Verfolger kamen ihr wieder in den Sinn, ebenso der Angriff des Mannes mit dem blutverschmierten Messer. Nicht zuletzt der irrationale Hass, mit dem er sie attackiert hatte. Elena rappelte sich auf und trank einen Schluck Wasser.
    Das Lämpchen an der metallenen Poströhre flackerte. Seit jeder Steuern zahlende Haushalt an das Dream-Steam-Postverteilernetz angeschlossen war, wurden Nachrichten innerhalb der Stadt binnen weniger Stunden zugestellt. Elena öffnete den Zylinder, der etwa eine Elle in der Länge maß und fischte die Notiz heraus. Dann klemmte sie die Röhre wieder in die Halterung und überprüfte die Klappe in der Tür, die öfter klemmte, so dass der Maschinenpostmann nichts einwerfen

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