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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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konnte.
    Elena stöhnte, als sie das Schreiben las. Sie musste in die Fabrik. Der Boss hatte eine wichtige Sitzung einberufen. Aufschlussreiches stand nicht in der Nachricht. Elena konnte sich jedoch denken, was das Thema dieser Zusammenkunft sein würde. Sie fühlte sich alldem nicht gewachsen. Nicht nach dieser Nacht.
    Im Konferenzraum war es, abgesehen von Papierrascheln, still. Elena fühlte sich immer unwohl in diesem Raum. Der ovale Tisch bestand aus dickem gebürstetem Stahl, wirkte wie aus einem Stück gegossen, und verströmte eisige Kälte. Die Anwesenden lasen mit ernsten Mienen die Papiere vor sich. Madame Hazard hatte eine Zusammenfassung der nächtlichen Ereignisse erstellen lassen. Außerdem fanden sich in den Unterlagen Dossiers der Rädelsführer des Angriffs. Elena war verwundert, dass der Boss so großzügig mit diesen pikanten Informationen umging. Die zwanzig Teilnehmer setzten sich zusammen aus elf Wissenschaftlern, vier Clearern, Madame Hazard, ihrem Assistenten Albert, dem Engel von letzter Nacht, ihr selbst und Wesley. Der Zufall wollte es, dass sie direkt neben Wesley saß.
    »Wo waren Sie gestern Nacht?«, sprach Elena ihn an, nachdem sie Liz von den Clearern freundlich zugenickt hatte.
    Wesley grinste nur vielsagend, doch sie bemerkte seinen nervösen Blick zu Madame Hazard.
    »Also?«, hakte sie nach.
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«
    Das Klingeln der Sitzungsglocke unterband weitere Gespräche. Madame Hazard ergriff das Wort.
    »Guten Tag. Vielen Dank, dass Sie meinem Aufruf gefolgt sind. Wie Sie aus den Papieren ersehen können, haben wir es mit einem ernstzunehmenden Problem zu tun. Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Überfall nicht der einzige bleiben wird. Die Gruppierung, die uns auf ihre Feindesliste gesetzt hat, ist als äußerst hartnäckig bekannt.«
    Liz hob die Hand.
    »Ja, bitte.«
    »Warum stehen wir denn überhaupt auf irgendjemandes Feindesliste? Wir arbeiten im Geheimen. Niemand weiß, was wir hier unten erforschen. Wir sind offiziell eine Fabrik, die Strom erzeugt.«
    »Ein guter Punkt«, gab Madame Hazard zufrieden zurück. »Eigentlich wollte ich erst viel später darauf eingehen, aber da die Frage gleich zu Anfang gestellt wurde, möchte ich sie auch sofort beantworten: Wir haben einen Spion in unseren Reihen.«
    Elena bemerkte, dass Wesley unruhig mit den Füßen scharrte.
    Da der Boss immer noch Blickkontakt zu Liz hielt, fühlte diese sich genötigt etwas zu sagen. »Wissen Sie, wer der Verräter ist?«
    »Ja, leider«, sagte Madame Hazard so eisig, dass niemand wagte, weitere Fragen in diese Richtung zu stellen.
    »Glücklicherweise sind die Männer nicht bis in unser Allerheiligstes vorgedrungen. Aber es gilt Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, die ich Ihnen jetzt erläutern möchte. Zunächst einmal ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass nicht alle Mitarbeiter unserer Einrichtung anwesend sind, sondern lediglich diejenigen von Ihnen, die in direkter Weise und als Erste von den neuen Plänen betroffen sein werden.«
    In Elenas Magen begann es zu kribbeln, sie ahnte, dass Schwerwiegendes auf sie zukam. Dieses Gefühl hatte sie noch niemals getrogen. Wesley hielt die ganze Zeit über den Blick gesenkt. Elena sah, dass er ein kleines Notizheft auf dem Schoß hatte, in welches er hastig schrieb. Und dann sah sie, dass der Engel Wesley ebenfalls beobachtete. Er fing Elenas Blick auf und nickte ihr kaum merklich zu.
    »Unser Wachschutz in allen Ehren, aber im Prinzip sind diese Leute nur Tarnung«, fuhr der Boss fort. »Wir müssen uns in Zukunft nicht nur besser schützen, sondern auch verteidigen können. Und genau dies möchte ich Ihnen nun erläutern. Marcellus, steh bitte auf.«
    Der Engel erhob sich.
    »Einige von Ihnen werden sich noch an ihn erinnern. Er war einer der Ersten unserer Versuchsreihe und es geht ihm prächtig. Aber er hat Schwachstellen. Eine davon ist sein Rücken. Zwar kann er fliegen, jedoch nur kurze Strecken, da seine Muskeln, aufgrund der übermäßigen Belastung durch die Flügel, sehr schnell ermüden. Außerdem, und das wissen zumindest die Mitarbeiter im Labor, kann ein Wesen nach der Transformation seine Statur nicht mehr verändern. Die meisten der noch existierenden Engel sind wesentlich schlanker gebaut als Marcellus und leider auch schwächer.«
    Elena hörte ein Knacken. Wesley fluchte leise. Die Spitze seines Bleistifts war abgebrochen. Er versuchte verzweifelt weiterzuschreiben, was ihm anscheinend nicht gelang. Holz

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