Im Bann der Engel
Madame Hazard murmelte Unverständliches, umfasste Sophias Gesicht und zog es an ihre Brüste. Sophia leckte spielerisch über die Brustwarzen, erfreute sich daran, wie sie sich erregt zusammenzogen und ließ zu, dass Madame Hazards Hand sich unter ihren Morgenrock stahl. Sophia verdrängte den Gedanken, dass sie eigentlich hier war, um ihrer Herrin beim Ankleiden zu helfen. Madame Hazard zog sie auf ihren Schoß und küsste sie. Sophia keuchte vor Verlangen auf, als ihre Herrin sie zärtlich zwischen den Beinen streichelte. Sophia warf den Kopf zurück und bot ihre Brüste dar. Der Morgenrock klaffte auseinander, das Negligé wurde hochgeschoben. Madame Hazard knabberte an Sophias Brüsten, sog an den Brustwarzen, presste und liebkoste das weiche Fleisch. Albert sah den Frauen eine Weile zu, dann zog er hastig seine Schlafanzughose herunter.
»Seid ihr wahnsinnig!«, donnerte eine Stimme. Wie ein Racheengel stand Marcellus im Raum. Seine Augen funkelten vor Zorn.
»Es geht um die Existenz unserer Herrin und ihr habt nichts Besseres zu tun als das?«
Albert zog seine Hose hoch und Sophia rutschte mit schlechtem Gewissen von Madame Hazards Schoß.
»Du, hilf ihr am Ankleiden«, befahl er Sophia. »Und du solltest eigentlich nur Sophia wecken. Das hast du ja auch getan, wie ich sehe.«
Betroffen schlich Albert aus dem Raum. Sophia fand das Hemd und die Lederhose ihrer Herrin. Immer wieder versuchte Madame sie in eine Umarmung zu ziehen. Es kostete Sophia große Überwindung, die Liebkosungen abzuwehren.
»Sie hat starke Rauschmittel eingenommen«, erklärte Marcellus. Seine Stimme klang jetzt freundlicher und er half Sophia mit den Stiefeln.
»Was ist überhaupt geschehen?«, wollte sie wissen.
»In der Fabrik hat es einen Zwischenfall gegeben, das muss sie sich ansehen.«
»Nur ein Zwischenfall? Du sagtest doch, es ginge um ihre Existenz.«
»All ihr Geld steckt in der Fabrik.«
»So kann sie unmöglich dorthin.«
»Da hast du Recht. Ich werde ihr ein Gegenmittel mischen, aber dann sei dir gewiss, dass du ihr besser aus dem Weg gehst, wenn sie zurückkehrt.«
»Du kennst dich mit Arzneien aus?«
»Ich war ein Giftmörder«, sagte Marcellus, ohne sie anzusehen.
Elena rappelte sich mit einem Stöhnen auf und hielt sich an der Tischkante fest, bis die drehenden Kreise vor ihrem Gesichtsfeld verschwanden. Sie machte einen unsicheren Schritt über ihr Erbrochenes hinweg und wankte zur Tür. Blut machte den Boden rutschig und sie konnte selbst im vagen Schein der Notbeleuchtung die Schleifspur sehen, die das Blut des erschossenen Mannes verursacht hatte. Zum Glück waren der Engel und der Mann fort. Der Gang schien sich endlos in die Länge zu ziehen, jeder Knochen schmerzte in Elenas Körper.
Die Fahrstuhltür stand offen. Zitternd legte Elena den Hebel um. Sie schloss die Augen, als die Kabine anhielt. Was würde sie vorfinden?
Gleißendes Licht drang durch ihre geschlossenen Augenlider.
Du kannst dich nicht verstecken, ermahnte sie sich selbst, du arbeitest hier. Also stelle dich dem Anblick.
Die Kessel waren verbeult, traktiert mit allerlei stumpfen Werkzeug. Zahlreiche gerissene Rohrteile lagen auf dem Boden. Es zischte unkontrolliert aus den Lecks. Elena wich schreiend aus, als ein Dampfstrahl nur um Haaresbreite ihre Hüfte verfehlte. Sie spürte die Hitze bis ins Gesicht. Langsam ging sie auf eine Gruppe von Menschen zu, die in der Mitte der Halle standen und betroffen auf den Boden schauten. Sie erkannte Werksarbeiter und Wachmänner die normalerweise draußen ihren Dienst versahen. Zwei Männer hatten ihre Mützen abgenommen und wirkten erschüttert.
»Was ist geschehen?«, sprach Elena einen von ihnen an.
»Es ist Jack.«
Elena drängte sich an ihm vorbei und hatte Mühe, in dem Trümmerhaufen ihren alten Kumpel Jack zu erkennen.
»Wer hat das getan?«, rief sie außer sich.
»Das würd ich auch gern wissen«, gab der Mann mit der Mütze in der Hand zurück.
Unruhe kam in die Gruppe, als sich Schritte näherten. Eine Gasse wurde freigemacht. Madame Hazard. Sie war ungeschminkt, ihre Teint war fahl und ihre Augen rotgeädert. Feiner Schweiß stand auf ihrer Stirn. Sie stützte sich auf Alberts Schulter. Elena kannte Albert vom Sehen. Hin und wieder überbrachte er Nachrichten oder holte Unterlagen aus Madame Hazards Büro. Angeblich waren er und Wesley sich spinnefeind. Wesley. Wo steckt er? Er müsste doch auch hier sein. Es sei denn, es ist ihm etwas zugestoßen oder er ist
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