Im Bann der Gefuehle
doch sowieso keine anderen Männer in meinem Leben.“ Sie wünschte, er würde vom Bett aufstehen. Unter seinem schweren Körper gefangen zu sein, ließ sie immer wieder aufs Neue entflammen, und in der Mitte ihres Körpers breitete sich bereits eine sengende Hitze aus, die Carys nicht länger ignorieren konnte. „Ich brauche keinen Mann.“
„Dann hättest du mich nicht heiraten dürfen.“ So viel Überzeugung lag in seiner Stimme, trotzdem konnte Carys nicht glauben, was sie da hörte.
„Ich will aber nicht nur eine einfache Gelegenheit zur Befriedigung für dich sein, Alessandro. Selbst wenn wir nur unseres Sohnes wegen geheiratet haben, bin ich dir noch lange nicht verpflichtet.“
„Einfache Gelegenheit!“ Er spuckte diese Worte fast aus, so verachtend klangen sie. „So nennst du das hier also?“ Damit nahm er ihre Hand und legte sie an seine pulsierende Männlichkeit. „Mehr hältst du nicht von mir?“
Sie wollte ihre Hand fortziehen, doch er ließ sie nicht, und Carys hatte den Eindruck, dass er ernsthaft getroffen war. Zudem fand sie es unerträglich erregend, sein Begehren so intensiv zu fühlen. Die Erwartung sexueller Höhepunkte explodierte in ihrem Körper, in ihrem Gehirn. Carys wollte dem nicht nachgeben, aber sie war machtlos gegen den erotischen Sturm in ihrem Innern. Trotz ihres Stolzes, trotz all der widrigen Umstände.
„Seit ich dein Foto gesehen habe, will ich um jeden Preis mit dir schlafen“, gestand er plötzlich und schüttelte dabei abwehrend den Kopf. „Ich weiß doch selbst nicht, warum dieser Wunsch so stark ist. Wie kann ich eine Frau sehnsüchtig begehren, die ich überhaupt nicht kenne? Und dann in Melbourne …“ Seine Augenlider flatterten leicht. Inzwischen hatte er Carys Hand losgelassen und schob sich nun mit seiner Hüfte in einer eindeutigen Geste tiefer zwischen ihre Oberschenkel. Der weite Rock ihres Kleids rutschte höher. „Weißt du eigentlich, wie schwer es war, dich einfach gehen zu lassen?“
Wie betäubt schüttelte sie den Kopf. Er hatte in Australien doch so entschlossen gewirkt. Aber jetzt waren seine Gesichtszüge aufgelöst und verliehen Alessandro einen Ausdruck, den Carys nur von früher kannte.
„Zum ersten Mal seit zwei Jahren wollte ich überhaupt wieder mit einer Frau schlafen, aber offensichtlich warst du noch nicht dazu bereit. Die Veränderungen in deinem Leben haben dich überfordert und dir alles abverlangt.“ Mit einer Hand strich er ihr über die Stirn. „Ich dachte, du brauchst noch Zeit, Carys. Deshalb habe ich mich erst mal zurückgezogen.“
Zum ersten Mal in zwei Jahren? Sie konnte es kaum glauben, aber dieser Satz brannte sich in ihren Verstand ein.
Carys kannte Alessandro als einen heißblütigen Mann, der seine Triebe auslebte, wenn er körperliches Verlangen verspürte. Selbst als damals ihre Beziehung langsam zerbrach, war er noch ein ausgesprochen leidenschaftlicher Liebhaber gewesen – genau wie sie.
„Du brauchst mir keinen Honig um den Bart zu schmieren, Alessandro. Mir ist egal, mit wie vielen Frauen du geschlafen hast, seit wir beide zusammen waren“, log sie. „Also tu bitte nicht so, als hättest du …“
„Im Zölibat gelebt?“ Sein Mund verzog sich. „So hat es sich aber angefühlt. Was ist denn, wenn ich dir versichere, dass es stimmt? Dass ich seit dir keine andere Frau mehr in meinen Armen gehalten habe?“
Es war zu berauschend, sich vorzustellen, dass Alessandro erst wieder Lust empfinden konnte, als er sie sah. So als hätte sein Unterbewusstsein ihn dazu gebracht, sich allein für Carys aufzusparen. Nein, das war doch Unsinn! So etwas dachten sich nur Frauen aus, die einmal zu sehr geliebt hatten.
„Das kannst du nicht ernst meinen.“
„Weißt du“, begann er düster, „ich will mir nicht länger von dir einreden lassen, was ich zu denken und zu fühlen habe.“
9. KAPITEL
Ohne Vorwarnung zog er sich zurück und gab Carys frei. Sie war erleichtert, natürlich war sie das. Gleich würde sie einfach aufstehen und innerlich abschütteln, was gerade eben geschehen war. Niemand konnte ihr einen Vorwurf daraus machen, dass sie sich durchsetzte.
Plötzlich spürte sie eine Hand unter ihrem Kleid, die ganz langsam bis zum Saum ihrer halterlosen Strümpfe fuhr. Überrascht sah sie Alessandro über ihren aufgebauschten Rock hinweg an, doch er hatte nur Augen für ihre schlanken Schenkel. Sein Gesichtsausdruck wirkte konzentriert und entschlossen, und eine neue Welle erotischer Gier
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