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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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natürlich nicht an Geld, und wir würden ihm schon niemanden präsentieren, der uns nicht zusagt, aber ...« Sie ließ ein Achselzucken folgen. »Geld kann sehr nützlich sein, Chas.«
    »Als ob ich das nicht wüsste«, erwiderte Chas. »Ihr glaubt also, ich wäre mit meinen Einwänden gegen Farrells materialistische Haltung zu brav und bieder?«
    »Ehrlich gesagt, ja«, sagte Prudence und blickte Constance an, die zustimmend nickte.
    Chastity blickte stirnrunzelnd in ihr Sherryglas. »Na gut. Ich dachte mir ohnehin, dass ihr das sagen würdet. Aber vergesst nicht, dass ihr ihn nicht kennt. Er ist ein mürrischer, berechnender, materialistisch eingestellter Schotte.«
    »Aber er ist ebenfalls Arzt«, widersprach Prudence. »Er muss ein Interesse haben, Menschen zu helfen. Das müsste dich ansprechen, Chas.«
    »Das würde es auch, wenn ich der Meinung wäre, es sei ehrlich«, sagte ihre Schwester. »Aber er erinnert mich an jene Industriemagnaten alten Schlages, die es nicht kümmerte, welche Mittel sie zum eigenen Vorteil einsetzten oder wer auf dem Weg zu ihrem Ziel unter die Räder kam. Farrell schien zu glauben, dass gegen seine Habgier nichts einzuwenden sei, wenn er sie nur aufrichtig zugab.«
    »Und das alles weißt du nach einer kurzen Begegnung in der National Gallery?«, fragte Constance erstaunt.
    Chastity errötete leicht. »Es ist ein wenig übertrieben«, gestand sie.
    »Wenn du ihm ganz normal bei irgendeiner Gesellschaft begegnest, würdest du ihn eventuell in anderem Licht sehen«, sagte Prudence.
    »Wir können keine Einladungen verschicken, ehe wir keine geeigneten Kandidatinnen haben«, wandte Chastity ein.
    »Welche Frau in unserem Bekanntenkreis ist so reich und so verzweifelt, dass sie bereit wäre, eine geschäftliche Beziehung unter dem Deckmantel einer Ehe einzugehen?«
    »Wenigstens wissen wir, dass sie weder schön noch klug sein muss«, sagte Prudence.
    »Oder gar charaktervoll«, sagte Chastity mit einem Anflug von Schärfe. »Wir wissen, dass unser Klient nicht kleinlich ist, was diese Bagatellen betrifft.«
    »Der Punkt-geht an dich, Chas.« Prudence stand auf. »Gehen wir hinunter in den Salon, die ersten Gäste werden jeden Moment eintreffen.« Sie steckte den Kopf zur Schlafzimmertür hinein und rief: »Gideon, wir gehen hinunter. Beeil dich.«
    Ihr Mann, der eben seine Manschettenknöpfe befestigte, erschien sofort. »Darf Sarah vor dem Dinner im Salon sein?«
    »Sie erhofft es sich, aber ich sagte, die Entscheidung würdest du treffen.« Gideon hatte Sarah an die sieben Jahre allein erzogen, und Prudence war erst dabei, sich in ihre neue Rolle als Stiefmutter hineinzufinden - wann es angebracht war zu bremsen oder selbst Vorschläge einzubringen, und wann sie ihre Meinung besser für sich behielt.
    »Was meinst du - ist sie alt genug dafür?«, fragte er und drehte sich um, um seine Jacke zu holen.
    »Ich denke schon.«
    »Dann auf jeden Fall. Ich komme gleich nach.«
    Als die drei Damen hinunter in den Salon gingen, drückte Sarah sich in der Halle herum. »Darf ich ein bisschen bleiben, Prue?«
    »Ja, bis wir zu Tisch gehen«, sagte ihre Stiefmutter. »Dein Vater sagte, es ginge in Ordnung.« Sie begutachtete das Mädchen, das sich in Vorausahnung seines Einverständnisses in ihr bestes Party-Kleid geworfen hatte. Zwar verdarb die Tinte an den Fingern die Wirkung ein wenig, doch war es nicht der Rede wert. Prudence rückte eine Haarspange zurecht, um eine vorwitzige Strähne hinter Sarahs rechtem Ohr festzustecken. »Vielleicht könntest du die Kanapees herumreichen.«
    »Ja, das kann ich«, jubelte Sarah. Nun erst bemerkte sie Constance. »Hallo, Tante Con, ich habe dich nicht kommen gehört. Sicher war ich beim Umkleiden.«
    »Ja, so war es gewiss«, pflichtete Constance ihr ernst bei. »Mit deinen guten Ohren hättest du andernfalls mein Kommen niemals überhört.«
    Sarah sah sie sekundenlang zweifelnd an, als versuche sie sich darüber klar zu werden, ob man sich über sie lustig mache, entschied dann aber, dass es, selbst wenn es so wäre, keine Rolle spielte. Sie mochte ihre neuen Tanten. Sie behandelten sie nie von oben herab, schlössen sie nie aus und erwiesen sich als erstaunlich kompetent bei kniffligen Hausaufgaben. Und sie waren bei ihrem Vater sehr beliebt.
    Sie gingen in den Salon, und Prudence überflog mit einem Blick rasch das Tischarrangement. Alles schien an Ort und Stelle.
    »Wer sind die anderen Gäste, Prue?«, fragte Constance. »Jemand, den wir noch

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