Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
mindestens eine Woche.«
    »Das muss aber eine große Bibliothek sein«, sagte Elinors Bruder mit unverhohlener Hochachtung. »Ich brauche ein ganzes Jahr, um nur ein einziges Buch zu lesen.«
    »Weil du die Konzentrationsfähigkeit einer Mücke besitzt, mein lieber Peter«, erklärte Roddie zur allgemeinen Erheiterung. »Also, sind wir uns einig, wohin es gehen soll?«
    »Ich habe den Eindruck, dass Ihnen nicht allzu viel an der Fortsetzung des Abends liegt«, sagte Douglas leise unter dem Deckmantel der erneuten Debatte.
    »Wieso? Ich habe nichts gesagt«, erwiderte sie mit gefurchter Stirn.
    »Genau.« Er lehnte sich zurück, als abserviert wurde.
    »Chas? Was soll es sein? Das Cleopatra oder das Marrakesb ? «, fragte Roddie.
    »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich ziemlich müde«, sagte sie. »Der Abend war zauberhaft, aber hättest du etwas dagegen, Roddie, wenn ich mit einer Droschke nach Hause fahre?«
    »Nein, nein, kommt nicht in Frage«, protestierte er. »Ich bringe dich nach Hause. Das ist doch selbstverständlich.«
    »Roddie, das ist nicht nötig.«
    »Und ob es nötig ist.« Für Viscount Brigham stand fest, dass er seinen Gast, den er von zu Hause abgeholt hatte, wieder zurückbringen würde.
    »Wenn es Miss Duncan recht ist, übernehme ich gern ihre Begleitung«, sagte Douglas und ließ den Stiel des Glases zwischen den Fingern kreisen. »Ich bin selbst kein großer Tänzer.«
    »Was ... keine Gay Gordons, Dr. Farrell?«, ließ Elinor sich vernehmen. »Keine Achterreels ? «
    Er lächelte. »Schottische Reels, Lady Elinor, gehören in eine andere Kategorie. Diese beherrsche ich freilich meisterhaft. Aber ich bin fast sicher, dass diese in den Nachtklubs nicht auf dem Programm stehen.«
    »Das stimmt allerdings«, musste Lady Elinor zugeben. »Tragen Sie Kilt, wenn Sie Reels tanzen, Douglas? Ich darf Sie doch Douglas nennen?«
    »Aber gerne«, entgegnete er. »Ja, ich trage bei passenden Gelegenheiten-Kilt.«
    Chastity dachte bei sich, dass Douglas Farrell es ebenso meisterhaft verstand, ein ihm nicht genehmes Gespräch zu beenden. Er war nie richtig unhöflich, nur sehr bestimmt und auf den Punkt. Nun wandte er sich wieder ihr zu und sagte verbindlich: »Würden Sie mir erlauben, Miss Duncan, Sie nach Hause bringen zu dürfen?«
    Was konnte man darauf erwidern? Wimpole Street war nur eine halbe Meile vom Manchester Square entfernt. Eine dermaßen passende Begleitung abzulehnen wäre allen merkwürdig und unhöflich erschienen und hätte Roddie gezwungen, auf das Tanzen zu verzichten. Chastity lächelte und bedankte sich mit ein paar gemurmelten Worten.

Hewlett-Packard
    6
    Die Gesellschaft stand inmitten der nicht gerade angenehm umherwirbelnden Überbleibsel des Marktes von Covent Garden im Freien. Roddie winkte mit Erfolg Droschken für diejenigen herbei, die ins Marrakesh wollten und in seinem eigenen Wagen nicht mehr Platz fanden. Er wandte sich an Chastity und Douglas. »Wir teilen uns die Restaurantrechnung, Farrell. Wenn Sie mir Ihre Karte geben, kann ich Ihnen eine Nachricht schicken, sobald ich Ihren Anteil errechnet habe«, bot er an.
    »Dr. Farrell hat sein Kartenetui verlegt«, verkündete Chastity mit liebreizendem Lächeln und einem viel sagenden Seitenblick.
    »Ach, ein paar Karten habe ich immer lose dabei«, erwiderte Douglas mit einem Lächeln, das so glatt war wie ihres. Er griff in seine Tasche und zog eine Brieftasche heraus, der er eine Visitenkarte entnahm. »Beide Adressen stehen hier.«
    Er übergab die Karte dem Viscount, der sie mit einem Nicken übernahm und ihm im Gegenzug seine überreichte. Es folgte ein Durcheinander von Karten, die zwischen Douglas und dem Rest der Gesellschaft ausgetauscht wurden.
    »Bist du sicher, dass du nicht doch mitkommen und tanzen möchtest?«, fragte Roddie Chastity etwas betrübt. »Ich habe mich so auf einen Quickstep mit dir gefreut.«
    »Entschuldige, Roddie, aber ich bin wirklich müde«, sagte sie. »Außerdem macht sich der Aal in Aspik bemerkbar.«
    »Eine abstoßende Vorstellung«, ekelte er sich prompt.
    »Es war ein abstoßendes Erlebnis«, erwiderte sie lachend. »Aber davon abgesehen, war es ein reizender Abend. Danke.«
    »Ja, und ich danke, dass Sie mich einbezogen haben«, sagte Douglas und reichte ihm die Hand. »Eine glänzende Einführung in das Londoner Nachtleben.«
    »Ach, das Vergnügen war auf meiner Seite, mein Lieber«, erklärte Roddie und schlug ihm auf die Schulter. »Gestatten Sie die unverschämte Frage, aber

Weitere Kostenlose Bücher