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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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dazu das jarret de veau.«
    Douglas entschied sich für ein Glas desselben Weins. Er versuchte sich zu erinnern, wann er den Namen des Anwalts schon gehört hatte. Dann fiel es ihm ein, und er schnalzte mit den Fingern. »War Sir Gideon nicht der Anwalt, der The May fair Lady verteidigte? Gegen die Anklage der Rufschädigung?«
    »Ja. Und er hat seine Sache sehr gut gemacht.«
    Douglas strich mit dem Finger den Rand seines Glases entlang. »Verzeihen Sie, aber war nicht auch Ihr Vater irgendwie in den Fall verwickelt?« Er lächelte entschuldigend. »Ich las in der Presse darüber.«
    »Mich wundert, dass die Geschichte ihren Weg in die schottische Presse fand«, sagte sie. »Ja, mein Vater hat als Zeuge für die Zeitung ausgesagt. Es war einer der Hauptgründe, weshalb Gideon den Fall übernahm ... eine Familienangelegenheit sozusagen.« Die Lüge, in den Wochen seit Abschluss des Falles perfektioniert, kam ihr glatt über die Lippen. Gideon und Prudence wären zur Zeit des Prozesses schon heimlich verlobt gewesen, und als es sich zeigte, dass Lord Duncan möglicherweise hineingezogen würde, war sein künftiger Schwiegersohn natürlich in die Bresche gesprungen.
    »Familiäre Bindungen können sehr nützlich sein«, bestätigte Douglas mit ironischem Lächeln.
    »Ja, allerdings. Sagten Sie nicht eben, Ihr Vater hätte berufliche Beziehungen in London?« Sein ironisches Lächeln gab ihr Rätsel auf.
    »Ja, er war in Edinburgh ein sehr renommierter Arzt, und ich trat in seine Fußstapfen, obwohl ich zum Zeitpunkt seines Todes noch sehr jung war. Seine Partner in der Praxis nahmen mich unter ihre Fittiche.« Er lächelte unverändert. »In weiterer Folge entdeckte ich, dass der Name Sir Malcolm Farrell seinem Sohn etliche Türen öffnete.«
    »Das klingt ja, als würden Sie es missbilligen.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich bin der Meinung, dass man sich seinen Erfolg selbst verdienen sollte, deshalb verstößt es eigentlich gegen meine Grundsätze, vom Ruf meines Vaters zu profitieren. Aber die Notwendigkeit zwingt mich dazu.« Die Entschiedenheit, mit der er seine Aufmerksamkeit der Karte widmete, zeigte an, dass er das Thema für beendet hielt.
    Und wie bringt man Erfolg aus eigener Kraft mit einer Geldheirat in Einklang?, fragte Chastity sich insgeheim. Die Frage war ebenfalls nicht ohne Ironie.
    »Was empfehlen Sie als Vorspeise ... oder sollte ich fragen, was Ihr Schwager empfehlen würde?« Douglas riss sie aus ihren Gedanken.
    »Ochsenschwanzsuppe«, sagte sie prompt. Dann bemerkte sie seinen Blick. »Ach, Sie mögen sie nicht?«
    Douglas' malträtierte Geschmacksnerven wurden an den kaum genießbaren geschmorten Ochsenschwanz seiner Wirtin erinnert, der ihm vor ein paar Abenden aufgetischt worden war. »Nicht sehr«, sagte er.
    »Aal in Aspik?«, schlug sie vor. »Eine Spezialität des Hauses.«
    »Im Ernst?« Er musterte sie verblüfft. In ihrem Mundwinkel war ein Grübchen sichtbar. »Nein, Sie scherzen«, setzte er tonlos hinzu.
    »Etwas ganz Bodenständiges«, protestierte sie. »Direkt von Billingsgate. Eine echte Cockney-Delikatesse. Das müssten Sie eigentlich wissen.«
    »Ich bin zufällig kein Cockney«, sagte er trocken und trank einen Schluck Wein. »Ich denke, ich halte mich an die Räucherfisch-Pate. Bei Räucherheringen weiß ich Bescheid.«
    »Kommen die nicht von den Orkneys?«
    »Unter anderem.«
    »Nur das zu essen, was man kennt, zeugt von Zaghaftigkeit«, erklärte sie. »Man würde meinen, Sie würden sich an Ihre neue Heimat anzupassen versuchen.«
    »Na schön.« Er klappte die Speisekarte zu. »So soll es denn Aal in Aspik sein, Miss Duncan, unter der Bedingung, dass Sie ihn mit mir verspeisen.«
    Ein Schuss, der nach hinten losging, musste Chastity sich reuig eingestehen. Sein Ton aber machte es ihr unmöglich, die Herausforderung abzulehnen. »Abgemacht, Dr. Farrell.«
    »Abgemacht.« Er streckte ihr die Hand entgegen, und sie schüttelte sie, wieder seltsam fasziniert von der Art, wie die ihre komplett in seiner verschwand.
    »Was habt ihr zwei abgemacht?«, rief Roddie aus einiger Entfernung.
    »Es geht um Aal in Aspik«, erklärte Douglas. »Miss Duncan forderte mich heraus, eine Spezialität des Hauses zu probieren. Und ich forderte sie heraus, sie mit mir zu kosten.«
    Man applaudierte, und der Wein machte großzügig die Runde. In der lauten Ungezwungenheit des Restaurants waren die sonst so strikten Tischsitten bald über Bord geworfen.
    »Fünf Guineen auf Chastity«, sagte

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