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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Duncan-Gesellschaft zur Stelle sein würde. Chastity hatte nicht ausdrücklich vorgeschlagen, sie sollten in einem gemeinsamen Abteil reisen, doch nahm er an, dass es so geplant war. Er hatte den Bahnsteig eben erreicht, als eine bekannte Stimme trillerte: »Dottore ... Dottore.« Er drehte sich mit dem automatischen Lächeln um, zu dem sein Gesicht unweigerlich erstarrte, wenn er diese Stimme vernahm.
    »Guten Tag, Dr. Farrell.« Die Contessa begrüßte ihn mit ausgestreckter Hand. »Wie schön, dass wir gemeinsam in einem Abteil fahren können.«
    Er schüttelte Hände, murmelte sein Einverständnis und beugte sich über Lauras Hand. »Gestatten Sie, dass ich Ihnen mit dem Gepäck helfe.« Suchend blickte er um sich und sah weder Träger noch Koffer.
    »Ach, unsere Mädchen und der Träger brachten die Taschen ins Gepäckabteil«, informierte Laura.
    »Ja, leider muss ich gestehen, dass wir nie mit leichtem Gepäck reisen, Doktor«, erklärte die Contessa mit leisem Auflachen. »Wir haben so viel, dass wir es im Abteil nicht unterbringen können.«
    »Dann gestatten Sie, dass ich Plätze für uns suche. Unsere Gastgeberinnen habe ich noch nicht gesichtet.« Er wollte zu den Erste-Klasse-Waggons, um dort ein leeres Abteil zu besetzen, als ein durchdringender Pfiff ihn innehalten ließ. Aufblickend sah er Chastity, die sich ein Stück weiter aus einem Fenster beugte. Mit zwei Fingern im Mund stieß sie wieder einen lauten Pfiff aus und winkte ihm lebhaft zu, als fürchte sie, von ihm übersehen zu werden.
    Er ging lachend auf den Waggon zu. »Wo haben Sie das gelernt?«
    »Von Ihnen«, sagte sie. »Ich schaute es mir ab, während Sie auf diese Weise Droschken riefen, und habe es fleißig geübt.« Sie winkte der Contessa und Laura hinter ihm zu. »Wir haben hier Plätze für Sie, Contessa, und für Laura.«
    »Kann ich mich auch noch hineinpferchen?«, fragte Douglas.
    »Ja, natürlich. Wir besetzen das ganze Abteil, dann stört niemand unsere kleine Gesellschaft«, sagte Chastity und trat vom Fenster zurück, damit Douglas die Tür öffnen konnte.
    Die Contessa stieg vor Laura ein. Nachdem Douglas seine Tasche hineingeworfen hatte, folgte er den beiden und schlug die Tür hinter sich zu. »Guten Tag, meine Damen.« Er begrüßte die Schwestern mit einem Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung. »Wie war die Hochzeit?«
    »Einmalig«, sagte Chastity. »In der Kirche musste ich die ganze Zeit über weinen.«
    Sie sieht besonders strahlend aus, dachte Douglas, ganz und gar nicht wie in Tränen aufgelöst. Ihr herzförmiges Gesicht wurde von der breiten Krempe eines wundervollen türkisfarbenen Hutes mit einem kecken Hauch von Schleier und einer riesigen lavendelblauen Schleife eingerahmt. »Ein hübscher Hut«, sagte er.
    »Ach, danke, Sir.« Sie nickte ihm von ihrem Sitz in der Ecke des Abteils zu. »Es ist ein Hochzeitshut.«
    »Das sehe ich.« Er schwang seine Tasche auf die Gepäckablage mit der Absicht, sich neben sie zu setzen, doch als er sich umdrehte, sah er, dass Constance sich neben Chastity gezwängt hatte, und der einzige freie Platz jener neben Laura war. Resigniert ließ er sich nieder, als der Zug schrill pfeifend Dampf ausstieß und sich in Bewegung setzte.
    »Wir haben zum Tee einen Tisch im Speisewagen bestellt«, informierte Chastity die neu Hinzugekommenen. »Abgesehen davon, dass der Tee immer sehr üppig ausfällt, hilft es, die Zeit zu vertreiben.«
    »Dottore , ich wollte mit Ihnen besprechen, welches Material für die Vorhänge im Sprechzimmer in Frage käme«, sagte Laura, Chastitys Bemerkung ignorierend. Sie hatte ihre Stimme gesenkt, als handle es sich um ein Geheimnis. »Vielleicht erinnern Sie sich noch, dass ich von einem schweren Tapisserie-Stoff sprach.«
    »Helfen Sie Douglas bei der Einrichtung seiner Praxis, Laura?«, fragte Prudence und wechselte einen raschen Blick mit ihrer gegenübersitzenden Schwester.
    »Ja, so ist es«, erklärte Laura. »Das Dekorieren ist ein besonderes Talent... eines, das Männern im Allgemeinen nicht gegeben ist. Ist es nicht so, Dottore?«
    »Möglich«, sagte Douglas, um einen dämpfenden Ton bemüht. Irgendwie musste er die ungezügelten Ideen der Signorina im Keim ersticken. »Ich habe mich noch nicht entschieden, wie ich die Neueinrichtung gestalten möchte.«
    »Ach, darüber machen Sie sich keine Sorgen, Dottore.« Sie tätschelte sein Knie. » Überlassen Sie das nur mir. Ich garantiere Ihnen, dass Sie das Ergebnis wundervoll ... nein,

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