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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gewohnte lockere Art des Umgangs wieder aufzunehmen, desto stärker würde die peinliche Erinnerung an jenen Kuss zwischen ihnen stehen. Doch war sie von der großen Kinderschar stark in Anspruch genommen und zeigte keinerlei Neigung, mit ihm Blickkontakt aufzunehmen.
    »Tja, vielleicht sollten Sie mitkommen und Daddy und Onkel Max kennen lernen«, sagte Sarah, nach seiner Hand fassend. »Ich werde Sie vorstellen.«
    »Ich kenne sie bereits«, erwiderte Douglas.
    »Dann unterhalten Sie sich weiter mit ihnen«, erklärte Sarah. »Mary begleitet uns, nicht wahr?«
    »Ich glaube kaum, dass dies nötig ist, Sarah«, widersprach Mary. »Du und Dr. Farrell geht jetzt und sprecht mit deinem Vater und Mr. Ensor. Ich unterhalte mich unterdessen mit Lady Malverns Tanten.« Sie nickte Douglas zu, ein freundliches Nicken, das irgendwie Einverständnis bekundete, und ging hinüber zu den Tanten.
    »Also, kommen Sie schon, Dr. Farrell«, bettelte Sarah und zog leicht an seiner Hand. »Können Sie Latein? Ich lerne es eben und finde die Grammatik sehr kompliziert. Die Stellung von Subjekt und Prädikat ist so unlogisch, dass es mich manchmal rasend macht.«
    Fast hätte Douglas laut aufgelacht. Das überschwängliche, aufgeregte Kind war einer bemerkenswerten Erwachsenen im Lilliputformat gewichen. Dieses Phänomen war ihm nicht unbekannt, da er ausreichend Gelegenheit gehabt hatte, seine zahlreichen Nichten in den verschiedenen Stadien des Erwachsenwerdens zu beobachten.
    »Daddy, ich habe Dr. Farrell mitgebracht, damit er mit dir plaudert«, kündigte Sarah an.
    Gideon zog spielerisch an ihren Zöpfchen. »Farrell, bei Sarah müssen Sie auf der Hut sein. Sie ist imstande, Sie in genau jene Situation zu bringen, die in ihren Augen die beste für Sie ist.«
    »Darin ist sie ihrer Stiefmutter und ihren Tanten nicht unähnlich«, bemerkte Max und trank einen Schluck Whiskey. »Falls Sie es nicht selbst schon gemerkt haben, Farrell, die Duncans neigen dazu, andere stark zu bevormunden.«
    Douglas lachte. »Ich hatte noch nicht viel Gelegenheit, sie gemeinsam zu erleben. Eigentlich kenne ich nur Chastity.«
    »Wie haben Sie sie kennen gelernt?«
    »Bei einem Besuchsnachmittag am Manchester Square«, sagte er, da er keinen Grund hatte, es zu verheimlichen. »Ich suchte jemanden, der angeblich anwesend sein sollte.«
    »Ach so«, sagte Max. Er und Gideon nickten, und beide interessierten sich plötzlich sehr für den Inhalt ihrer Gläser.
    Douglas furchte leicht die Stirn und fragte sich, was er wohl gesagt haben mochte, dass die beiden so sonderbar reagierten. »Dort lernte ich auch die Contessa und ihre Tochter kennen«, fuhr er fort und beobachtete sie genau. Beide beschränkten sich wieder nur auf ein Nicken und studierten konzentriert den goldbraunen Whiskey.
    »Und als ich die della Lucas an der Park Lane besuchte, kamen auch Chastity und ihr Vater«, fuhr er fort, da die zwei hartnäckig schwiegen. »Lord Duncan lud die Contessa und ihre Tochter über Weihnachten ein, und Chastity lud mich ein.« Er lachte auf. »Wahrscheinlich hielt sie es für ein Gebot der Höflichkeit, weil ich daneben stand.«
    »O nein, keine der Schwestern täte etwas, was sie nicht wirklich möchte«, berichtigte Max.
    »Ja, es liegt stets ein Grund vor«, meinte Gideon. »Manchmal dauert es aber eine Weile, bis man dahinter kommt.«
    Douglas hatte das Gefühl, die beiden amüsierten sich über einen Witz, der ihm verschlossen blieb. »Ich kann mir nicht vorstellen, was außer simpler Höflichkeit und Freundlichkeit Chastity bewogen haben mag, mich einzuladen«, sagte er.
    »Wie gesagt, mein Lieber, es dauert manchmal eine Weile, bis man die Methode hinter ihrer Verrücktheit erkennt«, belehrte ihn Gideon mit einem kameradschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Sie können versichert sein, Ensor und ich wissen, wovon wir reden.«
    »Ich will es mir merken«, murmelte Douglas und spähte über die Schulter, um zu prüfen, was Chastity machte. Sie war nach wie vor mit den kleinen Sängern beschäftigt, während ihre Schwestern und ihr Vater sich den Erwachsenen widmeten. Mit einer Entschuldigung ließ er die zwei Herren allein und drängte sich durch die Sängerschar zu Chastity durch.
    »Armer Kerl«, murmelte Max. »Er ahnt nicht, was ihm blüht.«
    »Nein«, pflichtete Gideon mit leisem Auflachen bei. »Ich frage mich, ob sie beschlossen, sein Leben zu seinem eigenen Besten umzukrempeln oder ob er ein Klient des Vermittlungs-Service ist und sich alles

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