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Im Bann der Leidenschaften

Im Bann der Leidenschaften

Titel: Im Bann der Leidenschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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spüre. Mein Kopf fährt zu Philippe herum. Er lächelt mich ein wenig irritiert an.
    „Annie, dein Ringfinger.“
    „Ja, natürlich.“ Ich strecke Philippe meine linke Hand entgegen, ohne den Blick zu heben.
    Mein Mann, streift mir den breiten Ring aus glänzendem Platin über den Finger. Dann reicht er mir seinen Ring, den ich ihm anstecke. Ich fühle mich wie eine Marionette.
    „Monsieur Duvall, Sie dürfen Ihre Frau nun küssen.“
    Philippe legt mir seine Arme um die Taille und zieht mich zu sich heran. Ganz langsam nähert sich sein Gesicht meinem. Hinter Philippe sehe ich Jerôme, um dessen Mundwinkel es verräterisch zuckt. Kann es sein, dass er ein Problem damit hat, dass Philippe mich küsst? Egal. Das ist jetzt nicht mehr mein Problem. Jerôme ist Vergangenheit. Philippe ist meine Vergangenheit und meine Zukunft. Ich schließe die Augen und erwidere den Kuss meines Ehemannes so innig wie nie zuvor.
    Beifall erschallt hinter uns und die Leute beginnen munter durcheinander zu reden. Amerikanische und französische Wortfetzen erfüllen den Raum. Der Standesbeamte reicht mir und Philippe die Hand und legt uns die Heiratsurkunde zur Unterschrift vor. Zum ersten Mal in meinem Leben unterschreibe ich mit Anne Duvall. Damit ist diese Zeremonie beendet.
    Jane fällt mir und Philippe um den Hals. Mom springt auf und drückt mich fast so fest wie das Mieder. Ganz ergriffen küsst Dad mich auf eine Wange. Auch Mary-Beth und Mel können nun nicht mehr an sich halten. Kreischend fallen sie mir um den Hals.
    Dann steht Jerôme vor mir. Die Moschusnote seines Parfums vermengt sich mit Philippes Sandelholzduft. Mir wird ganz schwummrig.
    Ich schlucke, als ich die große Hand ergreife, die sich mir entgegenstreckt, und die gestern noch ganz andere Teile von mir berührt hat.
    „Meinen herzlichen Glückwunsch.“ Jerômes Stimme klingt rau. Unbeholfen beugt er sich zu mir hinunter, küsst mich rechts und links auf die Wangen. „Auf eine glorreiche Zukunft, Annie. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gern ich jetzt an deiner Seite stehen würde.“
    Erstarrt lasse ich die beiden raulippigen Küsse über mich ergehen. Es dauert einen Moment, ehe ich mich gesammelt habe und antworten kann.
    „Danke, dass du mir und Philippe eine glorreiche Zukunft wünschst“, murmele ich. Wie auch immer, dieser Mann wird nicht wieder bei mir landen. Da kann er nach Moschus duften und mit seinen schwarzen Glutaugen gucken wie er will.
    „Annie, Jerôme“, Philippe legt einen Arm um meine und den anderen um Jerômes Schultern, „ich habe euch noch nicht miteinander bekannt gemacht. Tut mir leid, dass ihr euch erst heute kennenlernt. Sorry, Annie. Du warst sicher erstaunt, als statt Sebastian heute Morgen Jerôme gekommen ist, um dich und deinen Papa abzuholen. Mein Fehler. Darf ich vorstellen: Jerôme, dies ist meine wunderbare Frau Annie. Annie, das ist mein bester Freund Jerôme.“
    Bester Freund? Hat Philippe gerade bester Freund gesagt? War vorhin nicht von einem alten Schulfreund die Rede? Das wird ja immer schlimmer! Oder ist das hier nur ein böser Traum, in dem alles kreuz und quer durcheinander läuft? Ich habe das Gefühl, dass der Boden unter meinen Füßen schwankt, doch ich stehe fest wie eine einbetonierte Statue auf meinem Platz, lächele und tue so, als würde ich mich darüber freuen, den besten Freund meines Mannes kennenzulernen. Ich bin wirklich eine verkappte Schauspielerin.
    „Mach dir keine Sorgen“, Jerôme strahlt Philippe an, „wir sind uns bereits mehrfach begegnet.“
    Rums. Mein Herz springt mir gleich zum Hals heraus. Was erzählt er denn da? Will er Philippe jetzt auch noch von unserer Begegnung im Barone und im Park erzählen? Jetzt? Drei Minuten, nachdem Philippe und ich uns das Jawort gegeben haben? Was soll ich denn jetzt tun? Ich sehe mich bereits den Eifelturm erklimmen und mit einem beherzten Kopfsprung in die Tiefe stürzen.
    Ängstlich blicke ich in Philippes Gesicht, doch mein Mann sieht unvermindert fröhlich in die Runde, als Jerôme zu plaudern beginnt.
    „An der Metrostation Bir-Hakeim sind wir uns mehrfach begegnet, aber da hat deine Frau mich nicht gesehen. Dann bei Chanel, als ich nach einer Kleinigkeit für Célines Geburtstag gesucht habe, im Barone, als Annie ihre Eltern ins Sept Roses gebracht hat, und einmal im Park.“
    „Im Barone?“ Philippe sieht mich erstaunt an. „Hast du nicht gesagt, du hättest dort niemanden getroffen?“
    Lieber Gott, erlöse mich! „Ich hatte keine

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