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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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durchaus bewusst.«
    Hollister erhob sich und gab Aubrey die Hand wie ein Duellpartner seinem Gegner vor dem Schuss, dann ging er.
    Sofort sprang Aubrey auf. »Hawkins!«, brüllte er und nestelte an seinem Schlips herum.
    Der junge Sekretär kam sofort. Er war ein schmächtiger Mann, zu zart für die HolzfällerCamps und zu klug, um zu den Goldfeldern davonzurennen. »Ja, Sir?«
    »Wir werden ein Fest feiern. Fangen Sie mit der Planung an.«
    Hawkins schluckte. »Ein Fest, Sir?«
    »Sie wissen schon«, führte Aubrey ungeduldig aus, »wo man tanzt und ausgefallene Dinge isst.«
    »Wo soll das Fest abgehalten werden, Sir?«
    »Hören Sie mit dem Sir auf. Bei mir natürlich, in diesem Haus. Was glauben Sie, wozu ich es gebaut habe?«
    »Ich weiß nicht genau, warum Sie es gebaut haben, S... Mr. Fairgrieve. Sie erwarten doch nicht wirklich, dass ich ... ?«
    »Vergessen Sie es!«, fauchte Aubrey. »Maisie wird sich darum kümmern. Sie kümmern sich um die Rechnungen und sorgen dafür, dass jeder eine Einladung bekommt, der eine kriegen sollte. Schaffen Sie das?«
    »Ja... äh ... ja.« Hawkins machte ein ernstes Gesicht. »Habe ich richtig verstanden, dass Geld keine Rolle spielt?«
    »Das«, sagte Aubrey im Gehen, »ist genau das, was ich gesagt habe.«

8
     
    Susannah saß mit einem Kissen im Rücken im Bett und las, während Victoria neben ihr in der Wiege lag und schlief. Vor dem Fenster schwebten lautlos Schneeflocken zu Boden, aber Susannah, die Schnee liebte, hatte kaum einen Blick dafür übrig. Sie war ganz in Ethans Dichtung versunken. Bei manchen Stellen errötete sie, andere ließen ihr Herz schneller klopfen sie schaffte es einfach nicht, das Buch beiseite zu legen und zu schlafen.
    Wie es wohl war, so sehr geliebt zu werden?
    Sie seufzte. Die Verse sprachen von großer Intimität und ihre Ehrlichkeit verlieh ihnen einen besonderen Zauber. Wenn ein Mann sie mit solchen Worten umwerben würde, wäre sie dann vielleicht unfähig, der Versuchung zu widerstehen? War das Julias Dilemma gewesen? Eine leere, zerfallene Ehe zu halten oder der unverstellten Anbetung eines Liebhabers nachzugeben?
    Aber Ethan hatte ihr doch selber gesagt, dass er eine Frau namens Su Lin geliebt hatte. Noch mehr, er hatte gesagt, dass Su Lin die einzige Frau war, die er je geliebt hatte.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Überlegungen.
    »Ja?«, brachte sie mit Mühe heraus und wünschte, sie hätte sich erst geräuspert.
    Eine strahlende Maisie steckte den Kopf herein. »Es wird ein Fest stattfinden!«, rief sie so aufgeregt, als ob sie die Ankunft eines Prinzen ankündigen würde. »Hier im Haus, am kommenden Samstag!«
    »Hier?«, fragte Susannah.
    »Natürlich nicht in Ihrem Zimmer, Sie Dummerchen«, erklärte Maisie mit gutmütigem Spott. »Unten, in dem Teil des Hauses, der abgeschlossen ist, seit die Missus gestorben ist. Ich darf so viel Geld ich will für Essen und alles andere ausgeben. Hawkins sagt, ich hätte freie Hand.«
    Susannah unterdrückte ein Lächeln, legte Ethans Buch weg und erhob sich. »Ich helfe natürlich gern.«
    Maisie sah den Gang hinunter und kam dann ins Zimmer, dessen Tür sie hinter sich schloss. »Ich verwette meine Strumpfhalter darauf, dass Mr. Fairgrieve Ihnen an diesem Abend einen Verlobungsring überreichen will. Er lässt den armen Hawkins schon den ganzen Tag herumrennen und Botengänge machen. Der Mann ist fast am Ende.«
    Susannah hatte gehofft, dass Aubrey das Thema Ehe vergessen hätte, aber gleichzeitig war sie insgeheim erfreut zu hören, dass dem nicht so war. »Aber ich habe Mr. Fairgrieves Antrag gar nicht angenommen«, wandte sie ein.
    »Sie wären eine Närrin, wenn Sie so ein Angebot ablehnten«, wies Maisie sie zurecht. »Sie sind eine hübsche Frau, worauf wollen sie warten? Es wird wieder Anträge geben, bestimmt, aber mit jedem Tag, der vergeht, werden die Männer hässlicher und älter werden.«
    Susannah musste lachen. »Sehr diplomatisch sind Sie nicht, Maisie«, schalt sie.
    »Wie auch immer«, erklärte Maisie, »wo ich Recht habe, habe ich Recht.« Damit verließ sie das Zimmer.
    Eine Zeit lang saß Susannah nur bewegungslos wie im Schock da. Maisies Theorie, was die Qualität ihrer Freier anging, waren sicher richtig, aber es fiel ihr schwer, sich attraktiv zu finden. Sie trat an die Kommode und betrachtete sich in dem Spiegel darüber.
    Sie war groß für eine Frau, und ihre Haare hatten einen hübschen Blondton. Ihre grauen Augen waren ausdrucksstark, und sie

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