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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hielt sich gerade. Sie runzelte die Stirn. Aber schön war sie entschieden nicht - ihr Mund war zu groß, die Wangenknochen zu hoch. Außerdem hatte sie Sommersprossen, weil sie in St. Marys im Sommer viel draußen gespielt hatte.
    fulia war immer die Schönheit gewesen. Doch das hatte sie am Ende zerstört.
    Susannah trat ans Fenster und sah in den dichten Schnee hinaus, während es langsam dunkel wurde. Ein kleiner alter Mann ging über die Straße und zündete die Gaslaternen an. Es quietschte, wenn er die Scheiben öffnete und schloss.
    Sie stand noch immer dort, als Maisie den Gong zum Abendessen schlug. Victoria regte sich, gurrte und schlief dann mit einem leisen Seufzer weiter, der Susannah rührte.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass das Baby trocken war und gut zugedeckt, wusch Susannah sich die Hände und das Gesicht in dem eleganten Badezimmer, steckte die Haare hoch und machte sich auf den Weg nach unten. Die Tür ließ sie offen, damit sie Victoria hörte, wenn sie erwachte.
    Maisie war geschäftig und deckte den Tisch. Susannah sah sofort, dass für zwei gedeckt wurde. Ein Platz war für sie, der zweite für einen Besucher, denn Aubrey aß grundsätzlich im Esszimmer.
    Susannah warf Maisie, die gerade Kartoffeln zerstampfte, einen fragenden Blick zu. Sie stellte den Topf zu gebackenem Hühnchen und Salat auf den Tisch.
    »Ethan ist hier«, sagte Maisie. »Mr. Fairgrieve lässt ausrichten, dass er heute länger arbeitet.«
    Susannah verspürte plötzlich so etwas wie Eifersucht. War Aubrey wirklich noch im Laden, oder hatte er sein Verhältnis mit Delphinia Parker wieder aufgenommen?
    »Machen Sie nicht so ein Gesicht«, mahnte Maisie, die sich mit Menschen offenbar genauso gut auskannte wie mit der Hausarbeit. »Es ist nicht nur der Laden, wissen Sie. Er hat Aktien und Wertpapiere und ist Teilhaber einer der Goldminen im Norden.«
    Susannah gab Jasper, der an den Tisch gekommen war, eine Hühnchenkeule, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie nicht mehr zu heiß war. Ehe sie antworten konnte, schlenderte Ethan herein. Sein Haar war sauber zurückgekämmt, er trug Tweedhosen und polierte Stiefel.
    »Guten Abend, Susannah«, grüßte er.
    Maisie griff nach Jasper. »Machen Sie sich keine Mühe«, erklärte sie. »Lassen Sie das Geschirr einfach stehen, Susannah, ich wasche es morgen früh ab.«
    Und schon zog sie sich mit dem widerstrebenden Jasper in ihr Zimmer zurück.
    Als sie mit Ethan allein zurückblieb, konnte Susannah nicht anders, als an die Gefühle denken, die er in seinem Buch offenbart hatte, und sie fühlte sich wie eine heimliche Mitwisserin. Es lag ihr nicht, so zu tun, als wüsste sie nichts.
    »Ich habe etwas, das Ihnen gehört«, begann sie und ging zurück in ihr Zimmer. Victoria schlief noch. Mit den handgeschriebenen Gedichten kehrte Susannah in die Küche zurück.
    Ethan hatte noch nicht Platz genommen, obwohl das Essen schon kalt wurde, sondern lehnte höflich mit verschränkten Armen an der Spüle. Als er das Buch erkannte, wurden seine Augen schmal, und seine Freundlichkeit machte kühler Reserviertheit Platz.
    »Woher haben Sie das?«
    Sie gab ihm das Buch. »Aubrey hat es mir gegeben.«
    Ethan hielt das Buch mit beiden Händen fest, als ob es ein kostbarer Schatz wäre. »Aubrey?«, fragte er völlig verblüfft.
    Susannah hatte nicht vorgehabt, die Probleme zwischen den Brüdern noch zu verstärken, aber die Gedichte gehörten Ethan - er hatte jedes Wort mit seinem Herzblut geschrieben - und sie würde sie ihm nicht vorenthalten. Als sie jetzt seine Reaktion sah, war sie froh, ihm den Band zurückgegeben zu haben, was für Folgen das auch haben sollte. »Setzen Sie sich«, bot sie sanft an. »Maisie hat hart gearbeitet, um ein wunderbares Essen zuzubereiten, und bis eben noch haben Sie sehr hungrig ausgesehen.«
    Er zog ihr den Stuhl zurück, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und ging dann an seinen eigenen Platz. Den Band legte er neben seinen Teller und betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. »Woher hat Aubrey das Buch?«
    Susannah seufzte und wünschte sich, dass sie die richtigen Dinge sagen würde, ohne allzu viel zu verraten. »Julia hat es ihm gegeben.«
    Ethan hörte auf zu essen und starrte Susannah an. »Julia?«, wiederholte er.
    »Er glaubt, Sie hätten die Gedichte für sie geschrieben.« Sie nahm sich Huhn, Salat und Kartoffeln, rührte aber keinen Bissen davon an.
    Ethan schloss die Augen und lehnte sich zurück. Als er Susannah dann

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