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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hat. Also ruhen Sie sich ein bisschen aus, ja?«
    Da konnte sie sich nicht mehr wehren, außerdem war etwas Wahres an dem, was Maisie, der Reverend und jetzt Ethan ihr sagten. »In Ordnung«, gab sie nach, und er nickte und ging nach oben.
    Susannah aß etwas, ging dann nach oben und legte sich in ihren Kleidern auf ihr Bett. Sie schlief schon, ehe ihr Kopf das Kissen berührte.
    Bei Sonnenuntergang schüttelte Ethan sie. Voller Angst und gleichzeitig Hoffnung fuhr sie hoch.
    »Aubrey ist zu sich gekommen«, sagte Ethan mit einem müden Lächeln. »Er fragt nach Ihnen.«
    Susannah schrie leise auf, sprang vom Bett und rannte in Aubreys Zimmer. Tatsächlich, er lag mit offenen Augen da, und als er sie sah, begann er zu lächeln.
    »Susannah!« Seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen, aber für sie war der Klang wundervoll. Langsam trat sie zu ihm, kniete sich neben das Bett und ergriff vorsichtig seine Hand. Dieselbe Hand, die sie stundenlang voller Angst gehalten hatte.
    Wortlos küsste sie seine Finger.
    Reverend Johnstone erhob sich, räusperte sich und verließ mit Ethan den Raum. Sie war dankbar, so überwältigend dankbar für so viele Dinge.
    Aubrey strich ihr mühsam mit dem Daumen über die Wange und verschlang dann seine Finger mit ihren. Seine Augen, noch immer fast zugeschwollen, zwinkerten. »Ich kann auf unserer Hochzeit vielleicht nicht tanzen.«
    Susannah schluchzte kurz auf vor Erleichterung. »Wie geht es dir?«
    Er sah sie zärtlich und neugierig zugleich an. »Als ob eine Herde Pferde über mich galoppiert wäre und man mich dann eine halbe Meile über felsigen Boden geschleift hätte«, antwortete er, schon das Sprechen war anstrengend für ihn. »Dennoch werde ich kaum schlechter aussehen als du.«
    Sie spielte die Beleidigte, aber ihre Augen leuchteten. »Welch ein Kompliment. Wollen Sie mich verführen, Sir?«
    Er lachte leise. »Nur zu gerne, aber ich fürchte, ich bin nicht in der richtigen Verfassung dazu.« Er wurde ernst, und sie erkannte, dass seine Schmerzen zunahmen. »Leg dich neben mich, Susannah«, bat er. »Nur hinlegen, damit ich weiß, dass du bei mir bist.«
    Ohne zu zögern kam Susannah seiner Bitte nach und schmiegte sich an ihn, ganz vorsichtig, um ihm nicht wehzutun.
    »Himmel«, stöhnte er, »das hätte ich mir besser nicht gewünscht.« Er lachte, stöhnte dann aber erneut vor Schmerzen auf.
    »Ich hätte nie erwartet, dass du mal einen Fehler zugibst.« Susannah lächelte, hatte aber schon wieder Tränen in den Augen. Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen.
    »Das, was wir hier tun, würde das Wohltätigkeitskomitee aber gar nicht gutheißen«, schalt Aubrey. Vielleicht, dachte Susannah, lenkt das Reden ihn von seinen Schmerzen ab, auch wenn ihm das Sprechen schwer fällt.
    Susannah legte ihm die Hand auf die Brust und spürte sein Herz kräftig und regelmäßig schlagen. Sie schloss die Augen. »Zum Teufel mit ihnen«, erklärte sie fröhlich.
    Seine Hand legte sich auf ihre. »Schäm dich.« Dann schliefen sie beide ein.
     
    An Ethan hat sich etwas verändert, dachte Aubrey eine Woche, nachdem er zu sich gekommen war, bandagiert wie eine Mumie mit den besten Laken aus dem Laden. Er setzte sich auf, klopfte sein Kissen zurecht und schob es sich in den Rücken. Auch wenn er noch zerschunden war, ließ der Schmerz langsam nach. Jeden Tag ging es ihm ein bisschen besser.
    Sein Bruder stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster. Aubrey musste lächeln. Ethan sah im Gegenlicht wie ein Engel aus. Aber eins war sicher: Ein Engel war er nicht.
    »Delphinia hat sich längst aus dem Staub gemacht«, sagte er, »aber die Kerle, die sie angeheuert hat, müssen noch irgendwo hier sein, darauf verwette ich meine Ranch.«
    Aubrey aß gerade Maisies Hühnchen mit Kartoffeln und nahm sich Zeit beim Kauen. Eine Sache, bei der er noch vorsichtig sein musste. Sehr vorsichtig, denn bei dem Kampf hatten sich ein paar Schneidezähne gelockert. »Lass doch«, wehrte er ungeduldig ab. Delphinia war weg, und was ihn anging, wäre es ihm unverschämt vorgekommen, noch mehr zu verlangen. »Was ich wissen will, ist, was mit dir passiert ist. Du bist nicht mehr derselbe Mann wie früher.«
    Ethan wandte sich langsam um und grinste seinen Bruder geheimnisvoll an. Dabei drehte er seinen Hut in den Händen. »Oh, ich bin ganz der Alte.«
    Aubrey sah ihn aus schmalen Augen an und schüttelte dann den Kopf. »Ich denke, du wirst es mir erzählen, wenn du dazu bereit bist«, gab er zurück. »John

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