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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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über mich herausgefunden, Mr. Hollister?«, fragte sie gefährlich zynisch. »Dass ich eine Menge Ehemänner verlassen habe? Oder dass ich Typhus habe? Dass ich vielleicht eine Attentäterin bin?«
    »Hör auf«, befahl Aubrey kurz.
    Susannahs Augen brannten. Sie warf den beiden Männern einen anklagenden Blick zu, rannte zur Tür und knallte sie dann hinter sich ins Schloss.
     
    Aubrey fluchte leise.
    »Sieht ganz so aus, als hätten Sie ihr nichts von den Nachforschungen erzählt«, bemerkte Hollister. Er war ein Meister der Untertreibung.
    »Es war kein Geheimnis«, gab Aubrey etwas kurz angebunden zurück. »Ich bin nur nie dazu gekommen, ihr das zu erklären. Ich war in letzter Zeit mit anderen Dingen beschäftigt.«
    Hollister lachte auf. »Allerdings. Was können Sie mir zu den Männern sagen, die Sie angegriffen haben?«
    Aubrey lehnte sich zurück und unterdrückte ein Stöhnen. »Sie sind sehr hinterhältig vorgegangen, und es waren sehr viele. Mehr weiß ich nicht.«
    »Haben Sie gar nichts gesehen?« Hollister zog Block und Bleistift aus der Tasche.
    »Es war dunkel.«
    »Ihr Bruder sagt, Mrs. Parker habe indirekt zugegeben, in die Sache verwickelt zu sein.«
    »Das hat er mir auch gesagt«, bestätigte Aubrey. »Doch sie hat Seattle verlassen und würde nie zugeben, dass sie die Männer angeheuert hat, falls Sie sie finden würden. Jetzt ist sie wahrscheinlich schon irgendwo im Süden.«
    »Nicht im Osten? New York vielleicht, oder Chicago?«
    Aubrey zuckte die Achseln. Es war ihm vollkommen egal, wo Delphinia war, Susannah war die, an der ihm lag. Wie lange sie wohl wütend auf ihn sein würde? »Ihr Exmann lebt in Philadelphia, glaube ich«, sagte er. »Ein Unternehmer. Es gab irgend einen Skandal - ich bezweifle, dass sie sich dort wieder sehen lassen würde.«
    Hollister rückte auf seinem Stuhl hin und her. »Wollen Sie denn nicht, dass der Fall gelöst wird?«, wunderte er sich. »Es ist doch klar, dass diese Männer Sie töten wollten. Und wenn Mrs. Parker sie angeheuert hat, ist sie genauso schuldig wie die Täter.«
    Aubrey unterdrückte einen Seufzer. Seine Schmerzen nahmen wieder zu, und er wollte nur noch schlafen. »Doch, natürlich. Und wenn nur aus dem Grunde, dass mein kleiner Bruder sie sonst auf eigene Faust jagt.«

15
     
    Sobald Hollister seine wenig ergiebige Befragung beendet und das Haus verlassen hatte, kam Aubrey mit Mühe auf die Füße, wobei er die Zähne zusammenbiss. Er dachte gerade, wie gut es war, dass Susannah ihn so nicht sehen konnte, als er sich umdrehte und sie in der Tür stehen sah. Sie war blass und wirkte angespannt.
    »Du hast es für Victoria getan«, stellte sie fest.
    Sie meinte natürlich die Pinkterton-Nachforsehung. Wegen Hollisters mangelnder Begeisterung war sie nie über das Anfangsstadium hinausgekommen, aber das änderte nichts daran, dass er den Mann angeheuert hatte. Aubrey stützte sich am Schreibtisch ab und hoffte, lässig auszusehen. »Damals hatte ich vor, dir ein Vermögen zu geben und dich mit dem Kind irgendwohin zu schicken. Aber ehe ich das tun konnte, musste ich wissen, dass du ... wie hast du es noch genannt? - ah, ja, nicht lauter Männer oder Typhus in deinem Gepäck hast.«
    Sie lächelte schwach. Mehr denn je wollte er sie lieben, ihr Lust verschaffen, bis sie schrie, aber bei dem Versuch würde er sich wahrscheinlich umbringen. »Und?«
    »Soweit ich weiß, kann weiterhin alles möglich sein. Hollister hat den Auftrag fast sofort wieder abgegeben, weil er dir den Hof machen wollte. Und was mich angeht - nun, so habe ich dir einfach vertraut.«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu und blieb dann stehen. »Du hättest mir erlaubt, Victoria mit mir zu nehmen?«
    Er nickte. »Ein Kind braucht eine Mutter. Einen Vater natürlich auch, aber die Mutter ist unverzichtbar.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und er fragte sich, womit er sie jetzt verletzt hatte. Dann eilte sie zu ihm und schlang vorsichtig die Arme um ihn, um ihm nicht wehzutun. Vielleicht vertraute er ihr gerade wegen dieser sanften Art. Und wegen ihrer Aufrichtigkeit, ihrem Mut, ihrem Humor ...
    »Du bist so gut«, schniefte sie, »egal, was du zu sein vorgibst.«
    Er hielt sie fest, beugte mühsam den Kopf und küsste sie leicht auf den verführerischen Mund. »Oh, Susannah«, stöhnte er, »wie ich dich brauche.« Er meinte, kurz Bedauern in ihren Augen zu sehen, ehe sie lächelte, und wieder war er verwirrt.
    »Auch im Moment?«, fragte sie.
    Als er nichts erwiderte,

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