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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sehr nett von Ihnen, aber ich bezweifle, dass Julias Kleider für ein Kindermädchen geeignet wären. Soweit ich mich erinnere, mochte sie Seide und Spitzen.«
    Aubrey runzelte die Stirn und dachte freudlos daran, wie begehrenswert Julia in ihren kostbaren Kleidern ausgesehen und wie sie ihren Charme genutzt hatte, um ihn vor ganz Seattle zum Narren zu machen. »Es könnten auch ein paar praktische Kleider darunter sein - bedienen Sie sich. Sie würde es mögen.«
    Susannah fuhr fort, ihn zu mustern, und obwohl ihr Gesichtsausdruck neutral war, verunsicherte ihn das zunehmend. Er gewann den Eindruck, dass sie mehr sah, als er zu enthüllen bereit war. Ihre Wangen röteten sich. »Sie und Julia - Sie haben nicht in einem Zimmer geschlafen?«
    Er lachte, und die Verbitterung dabei überraschte sogar ihn. »Was für eine kühne Frage«, erwiderte er leicht provokativ, aber nicht unfreundlich, »für eine Frau, die zutiefst beschämt darüber war, schlafend im Bett eines Mannes entdeckt zu werden.«
    Sie errötete noch tiefer. »Ich war nie verheiratet, Mr. Fairgrieve«, gab sie zu, »aber ich bin nicht naiv. Ich weiß, dass Eheleute meist ein Zimmer teilen, zumindest in den ersten Jahren ihrer Ehe.«
    »Julia hat die Geselligkeit geliebt. Sie wollte mich nicht stören, wenn sie erst spätnachts nach Hause kam, deshalb hat sie um ein eigenes Zimmer gebeten. Das habe ich ihr nur zu gerne zugestanden.«
    »Ich verstehe.« Ihr Ton klang kalt, das Essen war vergessen.
    »Das bezweifle ich«, widersprach Aubrey. Abrupt schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. Was, zum Teufel, passierte mit ihm? Er hatte immer sein Privatleben gehütet, und hier saß er nun und gab seine Geheimnisse einer Fremden preis. »Schlafen Sie gut. Auf der Straße kann es etwas laut sein, aber die Matratze ist gut.«
    Sie betrachtete das Reststück Huhn auf ihrem Teller mit Bedauern. »Was soll ich tun, wenn das Baby heute Nacht wach wird?«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Füttern Sie es und wechseln Sie die Windel«, sagte er. »Wenn das nicht reicht, holen Sie Maisie. Sie und der Junge schlafen unten in dem Zimmer neben der Küche.« Er stieß den Atem aus. »Gute Nacht, Miss McKittrick.« Und damit ging er.
     
    Eine Tür fiel ins Schloss, und Susannah erkannte mit einem plötzlichen Gefühl der Einsamkeit, dass Mr. Fairgrieve das Haus verlassen hatte. Einen Moment saß sie in dem eleganten Esszimmer still da und versuchte, den Ansturm der Gefühle zu analysieren, der sie ergriff, sobald sie in seiner Gegenwart war, dann erhob sie sich, um den Tisch abzuräumen.
    In der Küche machte sie rasch den Abwasch. Maisie gehörte anscheinend zu den Köchinnen, die machten, was ihnen gerade in den Sinn kam. Auf jeden Fall war sie nirgends zu entdecken, und Susannah lächelte in sich hinein. Das Essen war ausgezeichnet gewesen, auch wenn sie ohnehin nicht geklagt hätte. Ungeladene Gäste durften nicht wählerisch sein.
    Zufrieden löschte Susannah das Licht und stieg die Treppe hoch. Sie fand ihr Zimmer sofort und sah noch einmal nach dem Baby, das friedlich in seiner Wiege schlief, die Mr. Fairgrieve in ihr Zimmer gebracht hatte.
    Sie drückte einen Kuss auf ein kleines Fingerchen. »Träum schön, Kleine«, flüsterte sie. »Soll ich dich weiter Victoria nennen? Eine Julia bist du nicht, das sehe ich sofort.« Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Deine Mutter wollte dich nach mir benennen, weißt du das? Aber gut, dass sie es nicht getan hat, denn eine Susannah bist du auch nicht.«
    Das Kind stieß einen leisen Seufzer aus, und Susannah überkam eine plötzliche Zärtlichkeit. Seit der Nachricht von Julias Tod hatte sie ihren Tränen noch nicht freien Lauf gelassen. Sie hatte zu viel damit zu tun gehabt, gegen den Protest ihrer Arbeitgeberin zu kündigen und die Reise vorzubereiten.
    Sie verdrängte die düsteren Gedanken, steckte die Decke des Babys fest und richtete sich auf. Sie musste stark sein, und sie würde nicht versagen.
    Am Fußende ihres Bettes lag ein Flanellnachthemd, das viel zu schön war, um ihr zu gehören, dazu Handtücher und Lavendelseife in einer Dose. Susannah dankte Maisie im Stillen und ging ins Bad, um sich für die Nacht fertig zu machen. Wieder bewunderte sie die glänzende Badewanne.
    In Nantucket hatte Susannah immer in einem uralten Zuber in der Küche gebadet, wo sie ewig gebraucht hatte, um ihn mühsam mit Wasser zu füllen, das sie vorher auf dem alten Herd erhitzt hatte. Deshalb erschien es ihr

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