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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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später lernte Jasmine den legendären Arin persönlich kennen. Er war ein Bär von einem Mann mit einem kurzen, sehr gepflegten Bart. Sein herzliches Lächeln ließ ihn etwas weniger bedrohlich erscheinen.
    „Willkommen." Er winkte sie beide in sein riesiges Zelt. „Bitte, nehmt Platz."
    „Danke." Lächelnd setzte Jasmine sich auf eines der um einen runden Tisch verteilten dicken Kissen. Sie versuchte der Unterhaltung der Männer zu folgen, doch sie fand in der Landessprache statt, weil Arin sich im Englischen nicht sicher genug fühlte.
    „Ich bitte um Vergebung", sagte er. Es schien ihm peinlich zu sein.
    „Bitte sagen Sie das nicht", erwiderte Jasmine. „Das ist Ihr Land, und ich sollte Ihre Sprache lernen. Umso besser ist es für mich, wenn ich so viel wie möglich davon höre."
    Arin schien erleichtert zu sein. Tariq verstärkte den Druck seiner Hand um ihre Finger, ein Ausdruck stummer Dankbarkeit.
    Wenn sie sich konzentrierte, gelang es ihr die Grundzüge der Unterhaltung mitzubekommen. Die beiden Männer schienen sich gegenseitig die letzten Neuigkeiten mitzuteilen, allerdings schien ihr Ton ziemlich ernst zu sein.
    Anscheinend erkundigte sich der Scheich nach dem Gesundheitszustand von Arins Leuten.
    Wieder einmal staunte Jasmine, wie sehr Tariq sich verändert hatte. Als sie sich das erste Mal begegnet waren, war er zwar auch schon sehr aristokratisch aufgetreten, jedoch viel entspannter. Jetzt lastete die volle Regierungsverantwortung auf seinen Schultern, und er trug sie wie ein maßgeschneidertes Gewand.
    „Genug", sagte Arin schließlich auf Englisch. „Ich bin ein schlechter Gastgeber, euch so lange aufzuhalten, noch bevor ihr überhaupt den Staub von der langen Reise abschütteln konntet." Erstaunlich anmutig für einen Mann seiner Größe, erhob er sich von seinem Platz.
    „Ja, schrecklich", stimmte Tariq, mit einem Augenzwinkern zu. Jasmines Einschätzung, dass die beiden gute Freunde sein mussten, wurde bestätigt, als beiden sich umarmten und sich auf die Schulter klopften, bevor Arin sie zu einem wesentlich kleineren Zelt führte, das für sie aufgestellt worden war. Die anderen Mitglieder von Tariqs Delegation waren von Arins Beratern bereits begrüßt und ebenfalls in Zelten untergebracht worden.
    „Ihr Zelt sollte viel größer sein. Ich würde Ihnen meines geben, aber Ihr Mann will einfach nicht wie eine königliche Hoheit behandelt werden." Arin blickte Tariq über Jasmines Kopf hinweg tadelnd an.
    „Wenn ich in dem Thronsaal, den du Zelt nennst, residiere, wird es den Leuten schwerer fallen zu mir zu kommen, als wenn ich sie in einem Zelt empfange, das ihrem eigenen ähnelt." Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, streckte Tariq die Hand aus und zupfte an Jasmines Kopfschmutz herum, bis ihr Gesicht ausreichend geschützt war. „Bei
    dir ist das etwas anderes. Dich kennen sie schon ihr ganzes Leben."
    Mit einem resignierten Seufzer machte Arin eine einladende Handbewegung. „Ich hoffe, Sie fühlen sich hier zu Hause für die nächsten drei bis vier Tage."
    Im Gegensatz zu seinem mausgrauen Äußeren war die Inneneinrichtung des Zeltes prachtvoll. Dicke Polsterkissen in verschiedenen Farben waren auf dem Boden verstreut und seidene Wandbehänge verdeckten die profanen Zeltwände. Neugierig spähte Jasmine hinter den Vorhang, der den hinteren Raum abtrennte und entdeckte voller Entzücken einen Schlafplatz mit allem Komfort.
    „Danke. Es ist wundervoll", rief sie und schenkte Arin ein strahlendes Lächeln. Er schwieg verblüfft.
    Tariq blickte ihn erbost an. „Geh jetzt", befahl er. „Ich muss mit meiner Frau darüber sprechen, wie sie dich immer anlächelt."
    Arin lachte gutmütig, zwinkerte Jasmine zu und verschwand. Jasmine ging zu ihrem Mann und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn zu küssen.
    „Das ist erlaubt, Mina. Küssen kannst du mich jederzeit."
    „Oh, danke schön. Aber was hast du dagegen, dass ich Arin anlächle?"
    „Frauen fliegen auf ihn. Das ist sehr ärgerlich", erwiderte Tariq trocken.
    „Ich finde ihn nett."
    Er packte sie und hob sie hoch. „Wirklich?"
    „Hm." Sie schlang Arme und Beine .um ihn. „Aber dich finde ich am nettesten von allen."
    Tariq grinste und belohnte sie mit einem Kuss, der so heiß war wie die Wüstensonne.
    Sie aßen zusammen mit anderen Zeltstadt-Bewohnern in Arins riesigem Zelt.
    Jasmine liebte es, Tariq zu beobachten, wenn er mit seinen Leuten zusammen war.
    Sie fand ihn einfach großartig. Er strahlte ein Charisma aus,

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