Im Bann der Sinne
süßer Schmerz. Jasmine hatte ihren Höhepunkt erreicht, und auch er stand kurz davor. Doch er ließ es nicht zu. Noch nicht. Er hielt ihre Hüften fest und bewegte sich mit wütender Begierde in ihr. Schneller. Tiefer. So, als wollte er ihr sein Zeichen aufdrücken.
Erst als Jasmine den Versuch, lautlos Erfüllung zu finden, aufgab und ihr Lustschrei durch die nächtliche Stille drang, erlaubte auch Tariq sich den letzten Schritt zum Höhepunkt seiner Lust.
Bei ihrem letzten gemeinsamen Abendessen sollte Jasmine mehr über die Beziehung zwischen Arin und Tariq erfahren. Als Tariq in ein Gespräch vertieft war, nutzte sie die Gelegenheit, Arin Fragen zu stellen.
„Tariq verbrachte ab seinem dreizehnten Lebensjahr eine gewisse Zeit mit jedem der zwölf Stämme unseres Landes. Auf diese Weise sollte er sein Volk kennenlernen."
Jasmine war beeindruckt. Wie einsam musste er sich gefühlt haben. Unter seinesgleichen zu sein und doch - als deren künftiger Führer -seine Andersartigkeit ständig zu spüren. Sie empfand tiefes Mitgefühl für den Jungen von damals, doch offenbar war es ein gutes Training gewesen. Tariq verstand sich mühelos mit diesen Wüstenbewohnern, genau wie mit den Menschen, die in der Stadt lebten.
„Mit fünfzehn kam er nach Zeina. Seit damals sind wir Freunde."
„Und Sie sind es geblieben." Jasmine spürte plötzlich einen dicken Kloß in der Kehle.
Rasch setzte sie ein strahlendes Lächeln auf.
Arin nickte. „Er ist mein Freund, aber auch mein Scheich. Machen Sie ihn zu Ihrem Mann, Jasmine, nicht zu Ihrem Scheich."
Arins Rat entsprach ihren eigenen Gedanken. Sie wusste, Tariq brauchte einen gewissen Freiraum, um für ein paar Stunden des Tages die Last der Verantwortung abzulegen. Das war leicht gesagt, aber nicht so leicht zu verwirklichen, zumal er so schrecklich stur war. Von einem Moment auf den anderen konnte er sich völlig verändern, sobald er in ihr die Schatten der Vergangenheit zu sehen glaubte.
Sie musste daran denken, mit welch erbitterter Begierde er sie in der Nacht zuvor geliebt hatte. Eine bittersüße Erinnerung. Dieser komplizierte Mann, den sie geheiratet hatte, würde ihr weder sein Vertrauen noch seine Liebe schenken, solange sie sich dessen nicht als würdig erwies. Aber sie würde den Versuch nicht aufgeben, die Kruste um sein Herz aufzubrechen. Stur sein konnte sie auch.
Später saß Jasmine im Schneidersitz auf ihrer seidigen Bettstatt und sah zu, wie Tariq sich im warmen Schein der Laternen auszog. Er drehte sich zu ihr um und winkte sie mit einer hoheitsvollen Kopfbewegung zu sich. Jasmine stand auf und schritt auf ihn zu. Sie verstand auch ohne Worte, was er von ihr wollte und half ihm beim Ausziehen. Genüsslich strich sie über seinen braungoldenen Rücken. Was für einen schönen Körper er hatte.
„Du wärest perfekt als Haremssklavin", stellte Tariq augenzwinkernd fest.
Zur Strafe biss sie ihn in den Rücken und sagte: „Ich glaube, dieses Wüstenklima ist gar nicht gut für dich."
Statt einer Antwort schmunzelte er nur. Jasmine trat zurück, als er nur noch mit seiner lose geschnittenen weißen Hose bekleidet war. Ohne eine Sekunde den Blick von ihr zu lassen, streifte er sie ab. Fasziniert betrachtete sie ihn, als er völlig nackt auf sie zuschritt. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihn nackt sah, aber noch nie zuvor hatte er sein sexuelles Verlangen so unmissverständlich gezeigt.
Er hatte einen wundervollen Körper, den starken, muskulösen Körper eines Kriegers, der seine Kraft im Zaum hält für seine Frau. Sie wusste, Tariq würde ihr niemals Schmerzen zufügen, und das machte ihn erst recht männlich und begehrenswert.
Mit vor sehnsüchtiger Begierde halb geöffneten Lippen hob sie den Kopf und begegnete seinem Blick.
„Du hast viel zu viel an für eine Haremssklavin", murmelte er und zog ihr das Nachthemd über den Kopf, sodass sie ebenfalls nackt vor ihm stand.
„Und die Frauen?", fragte sie mit trockener Kehle.
„Hm?", machte er und fuhr fort, mit dem Mund ihren Hals zu liebkosen.
„Die Frauen. Hatten sie auch Harems?"
Er hob den Kopf und sah ihr in ihre schalkhaft aufblitzenden Augen. „Du möchtest einen Harem, Mina?"
Sie tat, als müsste sie darüber nachdenken. Er presste sie warnend an sich. „Okay!
Okay! Ich denke, ich habe keine Verwendung für mehr als einen Mann."
„Und zwar niemals für einen anderen als mich", erwiderte er.
Jasmine lächelte und sagte ohne zu überlegen: „Natürlich. Du bist der
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