Im Bann der Sinne
Einzige, den ich liebe."
In dem Augenblick schien Tariq sich in Stein zu verwandeln. Am liebsten hätte sie ihre Worte ungesagt gemacht. Er war noch nicht bereit dafür. Sie wusste, er war nicht bereit. Aber es war ihr einfach so herausgerutscht, denn es entsprach so sehr dem, was sie empfand.
„Du brauchst mir nicht solche Dinge zu sagen." Plötzlich fühlte sich seine Haut viel kühler an.
„Ich meine es aber so, wie ich es sage. Ich liebe dich." Es gab keinen Weg zurück.
Ohne Rücksicht auf ihren verletzten Stolz sah sie ihn flehend an.
Tariqs Augen wirkten fast schwarz in dem matten Schein der Laternen. „Du kannst mich nicht lieben."
„Wie kann ich dich dazu bringen, dass du mir glaubst?", rief sie verzweifelt. Alles war verloren, ihre Freude, ihr gemeinsames Lachen, ihre paradiesische Liebe.
Zu spät. Vier Jahre zu spät.
Er schüttelte den Kopf. Schweigen war seine Antwort. Damals hatte er mit seiner eisernen Kontrolle über sich den Eindruck bei ihr erweckt, seine Gefühle für sie wären nicht so stark wie ihre. Erst jetzt, da es zu spät war, verstand sie, dass sie ihn viel stärker verletzt hatte, als sie es für möglich gehalten hatte. Er hatte sein Kriegerherz in ihre Hände gelegt, und sie hatte es abgewiesen in ihrer Unwissenheit um seinen Wert.
Wie könnte er ihr nach diesem schrecklichen Verrat jemals glauben? Und doch war ihre Liebe zu ihm jetzt sogar noch tiefer, noch stärker. Die Kindfrau, die ihn damals geliebt hatte, war zu einer erwachsenen Frau geworden, die ihn so sehr liebte, dass sie manchmal glaubte, an dieser Liebe zu verglühen.
Als er sie küsste, gab sie sich seiner Zärtlichkeit hin und schluckte ihre Tränen hinunter. Tariq spielte mit ihrem Körper, als wäre er ein Musikinstrument, dessen Töne er in allen Variationen zu spielen wusste. Doch sein Herz hielt er verschlossen.
Ihr Krieger der Wüste glaubte nicht an ihre Liebe, hatte Angst, dass sie ihn wieder verletzen könnte.
Noch lange nachdem er eingeschlafen war lag Jasmine wach. Sie dachte an die Vergangenheit und wie unwiderruflich diese ihre Zukunft geprägt hatte. Dass ihr eigener Mann ihr misstraute, das schmerzte so sehr, dass ihr jeder einzelne Atemzug schwerfiel. Noch schlimmer war, dass er glaubte, Liebe mache ihn schwach.
„Du wirst mir nie wieder dein Herz öffnen?"
„Nein. Ich werde kein zweites Mal so ein leichtes Ziel sein."
Die Erinnerung an den unnachgiebigen Ausdruck auf seinem Gesicht und an seine Entschlossenheit, niemals wieder ein Opfer seiner Liebe zu werden, quälte sie. Wie sollte sie mit beidem gleichzeitig fertigwerden, mit Tariqs verletztem Kriegerstolz und mit seinem Misstrauen hinsichtlich ihrer Treue?
Als Jasmine erwachte, war Tariq fort. Sofort vermisste sie ihn. Vermisste sein Lächeln, seine morgendlichen Zärtlichkeiten, seinen Körper auf ihrem, das Gefühl der vollkommenen Einheit, von dem sie nie geglaubt hatte, dass es möglich wäre zwischen Mann und Frau. Wenn ihre Körper eins waren, dann hatte sie das Gefühl, als könnte sie in Tariqs Seele blicken. Letzte Nacht allerdings hatte er sie ausgeschlossen, hatte sie geliebt und ihr das größte Vergnügen bereitet, jedoch nur mit seinem Körper.
Als ihr schon wieder die Tränen kommen wollten, stand sie auf und zog sich rasch an. Selbst innerhalb des Zeltes fühlte sie sich immer etwas unsicher, solange sie unbekleidet war, deshalb zog sie einen langen Rock an, bevor sie an Unterwäsche überhaupt dachte.
Ihre Sorge war berechtigt. Gerade als sie nach ihrem BH griff, schlug jemand die Zeltwand am Eingang zurück. Ängstlich blickte sie über die Schulter.
„Oh", sagte sie erleichtert.
Tariq hob eine Braue. „Hast du jemand anderen erwartet?" Die Zeltwand fiel hinter ihm herab.
Jasmine wurde rot. Niemand würde es wagen, ohne Tariqs ausdrückliche Genehmigung hereinzukommen. „Ich kann mich einfach nicht an diese Zelte gewöhnen. Sie sind so ... offen." Sie schüttelte den Kopf über sich selbst und begann den BH anzuziehen.
„Lass das." Tariqs Stimme war heiser. Überrascht ließ sie die Hand mit dem BH
sinken.
Im nächsten Moment spürte sie seine nackte Brust an ihrem Rücken. Eben noch war er voll bekleidet gewesen. Sie hatte ihm nur für Sekunden den Rücken zugewandt.
Im Gegensatz zu letzter Nacht waren seine Hände jetzt fordernd und ungeduldig. Als er ihre Brüste streichelte, lag in seinen Bewegungen mehr Begierde als Zärtlichkeit.
Er war ungestüm und sehr besitzergreifend.
Ihr wurde heiß
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