Im Bann der Sinne
über die empfindliche Haut an der Innenseite ihrer Schenkel.
Sie keuchte. „Tariq, bitte."
Da streichelte er diese Stelle mit seiner Zunge, erst an ihrem linken Bein, dann an ihrem rechten. Und dann, als sie schon glaubte, noch mehr Lust gar nicht ertragen zu können, senkte er den Kopf und küsste sie auf die intimste Weise.
Sie schrie auf und wäre ihm ausgewichen, doch er hielt sie fest, während er sie langsam und mit größtem Geschick mit dieser zärtlichsten Form der körperlichen Liebe vertraut machte. Sein einziges Ziel war ihre Lust.
Mit einem letzten Rest von klarem Bewusstsein erkannte Jasmine, dass dies Tariqs Bitte um Vergebung war. Ihr Krieger konnte die Worte nicht aussprechen, doch er zeigte ihr ohne Worte, dass sie mehr war für ihn als ein Objekt seiner Begierde. Wie viel mehr, das wusste sie nicht, aber so verletzt sie auch war, sie konnte ihm nicht länger böse sein, angesichts solcher Zärtlichkeit.
Jasmine krallte die Finger in das Bettlaken und gab sich völlig seinen Liebkosungen hin. Wieder einmal ergab sie sich Tariq mit Leib und Seele. Vergessen war ihr Vorsatz, Abstand zu ihm zu halten. Sofort spürte sie die Veränderung in seinem Körper. Seine Schultern waren nicht mehr so angespannt, seine Hände auf ihren Hüften fühlten sich nicht mehr wie Schraubstöcke an. Und dann hörte sie auf zu denken und ließ sich auf einer Woge unbeschreiblicher Lust höher und höher gleiten. Er hielt sie fest, bis die letzten Schauer der Lust verebbt waren, um dann behutsam in sie einzudringen.
Jasmine hätte fast geweint angesichts seiner Unsicherheit. Jetzt war er gar nicht wie der große autoritäre Despot. Vergessen war auch der letzte Rest ihrer Wut und Verletztheit. Sie schlang die Beine um ihn und presste sich an ihn, um ihm ihrerseits ohne Worte zu sagen, wie sehr sie ihn wollte, wie sehr sie ihn liebte. Gleichzeitig legte sie die Arme um seinen Nacken und drückte zärtliche Küsse auf seine Schultern.
„Willkommen zu Hause", flüsterte sie, kurz bevor sie zum zweiten Mal in dieser Nacht den Gipfel der Lust erreichte.
Später, als sie darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie zu schnell kapituliert hatte, ohne abzuwarten, ob er sich nicht doch bei ihr entschuldigen würde. Aber sie wusste ja, Tariq würde sich nicht auf diese Weise erniedrigen. Dafür war er viel zu sehr Scheich, viel zu sehr ein Wüstenkrieger. Vorerst würde ihr seine Zärtlichkeit genügen.
Es war immerhin ein Anfang.
Ganz früh am nächsten Morgen - Tariq schlief noch - saß Jasmine am Rand des Springbrunnens in ihrem Garten. Sie musste sich endlich mit den schmerzlichen Tatsachen des Lebens auseinandersetzen.
Als Erstes musste sie wohl akzeptieren, dass sie niemals von Herzen geliebt werden würde. Nicht so, wie sie es brauchte.
Hätte sie sich vor vier Jahren für Tariq entschieden, vielleicht hätte er gelernt, sie so zu lieben. Vielleicht. Aber damals war sie so jung und naiv gewesen im Vergleich zu Tariq, der über innere Stärke und Selbstvertrauen verfügt hatte. Seine Liebe war damals sehr beschützend gewesen, sie dagegen war eher scheu und leicht zu verunsichern gewesen.
Inzwischen war sie sehr viel reifer geworden. Und sie hatte inzwischen auch verstanden, wie tief sie ihn verletzt hatte. Doch sie wurde nicht geliebt. Und das war entsetzlich. Ihre naive Hoffnung, mit ihrer Liebe doch noch Tariqs Herz erreichen zu können, war am Vortag seiner Abreise nach Paris unwiederbringlich zerstört worden. Sie hatte in ihrem Leben so viel Zurückweisung erfahren müssen, dass sie glaubte, nicht ein einziges weiteres Mal ertragen zu können. Sie würde also weiterhin um Tariqs Liebe kämpfen, jedoch nicht ihr Herz öffnen und preisgeben, wie sehr sie sich danach sehnte, dass ihre Liebe erwidert wurde.
„Bist du beschäftigt?" Jasmine spähte durch den Türspalt in Tariqs Büro. Er blickte von seinem Schreibtisch auf.
„Du bist immer willkommen, Jasmine."
Am liebsten hätte sie ihn provoziert, nur damit er ein bisschen Gefühl zeigte. Wut wäre immer noch besser als diese Sanftheit. Jedenfalls wüsste sie dann, dass er tiefe Gefühle für sie hatte.
Wie auch immer, jetzt hatte sie keine Zeit für derlei trübe Gedanken. Sie nahm das riesige Paket, in dem ihre Einkäufe verpackt waren, und stellte es auf Tariqs Schreibtisch. Nur die Staffelei hatte sie noch vor der Tür stehen gelassen, um nicht die Überraschung zu verderben.
„Was ist das?"
„Ein Geschenk. Pack es aus." Sie setzte sich auf
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