Im Bann der Sinne
„Du sagst immer so wundervolle Sachen." Ihre großen, dunklen Augen strahlten.
Einen Moment bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er in ihrem Tagebuch gelesen hatte. Doch wie konnte es falsch sein, wenn er ihr dadurch diese Glücksmomente bescheren konnte?
„Was hast du in dem Korb?", fragte sie neugierig und beugte sich vor. Die schwarzen Haare fielen ihr über die Brust.
„Lauter leckere Sachen, um dich zu betören, damit ich dann all die schlimmen Sachen machen kann, die ich im Kopf habe", neckte er.
Sie blickte auf und überraschte ihn mit einem verschmitzten Lächeln. „Man sollte die Frauen vor dir schützen. Du bringst sie völlig durcheinander."
„Was willst du tun? Mich in einen Käfig sperren?"
Sie schüttelte den Kopf. Die seidigen Haare schwangen bei der Bewegung mit.
Alexandre rückte näher an sie heran und spielte mit den feinen Strähnen.
„Das wäre eine schreckliche Verschwendung." Sie errötete und fuhr lächelnd fort:
„Man sollte dich in ein Schlafzimmer sperren ... wo du die wildesten Fantasien einer Frau erfüllen kannst."
5. KAPITEL
Ihm wurde heiß. Er legte Charlotte die Hände an die Wangen und küsste sie. „Sag nicht solche Dinge. Wie soll ich einen romantischen Abend mit dir verbringen, wenn du mich so erregst, dass ich tief in dir sein möchte?"
Sie schnappte nach Luft und sah ihn aus großen Augen an. „In deiner Gegenwart sage ich die frechsten Sachen. Du hast einen schlechten Einfluss auf mich."
Er grinste unverschämt. „Ich finde, ich habe einen guten Einfluss auf dich." Er streckte den rechten Arm aus und holte eine Flasche Champagner aus dem Picknickkorb. „Nicht ganz die richtige Temperatur, aber es müsste gehen."
Er schenkte die goldene, spritzige Flüssigkeit in die beiden Gläser, die Charlotte ihm hinhielt. Dann nahm er eins, wobei er mit den Fingerspitzen über ihre Hand strich.
Sie erbebte.
„Ich liebe es, wie du mich mit Worten verführst, chérie." Er sprach mit leiser, erotischer Stimme.
„Du hast gesagt, ich soll nicht so reden", warf sie ihm vor, doch ihre schwarzen Augen strahlten und sagten ihm, dass sie nichts dagegen hätte, wenn er sie liebevoll berühren würde. Seit dem ersten Kuss waren sie weit gekommen.
Er riss sich zusammen und hob sein Glas. „Auf meine Charlotte. Auf meine außergewöhnliche, einzigartige Charlotte. Und auf deine unglaubliche Sinnlichkeit."
„Auf dich, Alexandre. Auf den Mann, vor dem die weibliche Bevölkerung beschützt werden müsste."
Nachdem sie einen Schluck getrunken hatten, stellte er sein Glas zur Seite und holte eine Delikatesse nach der anderen aus dem Korb. „Magst du Kaviar?"
Sie schüttelte den Kopf. „Finde ich total dekadent."
„Ganz meine Meinung", gestand er. „Ich verstehe einfach nicht, warum Menschen ein horrendes Geld für winzige Fischeier ausgeben." Er blickte überrascht auf, als Charlotte laut lachte. „Was ist?"
„Du fährst einen Wagen, den viele Menschen als ... protzig bezeichnen, begreifst aber nicht, dass es Leute gibt, die Kaviar genie-
ßen?" Charlotte verstand selbst nicht, woher sie den Mut nahm, so etwas zu sagen.
Wahrscheinlich hatte es etwas damit zu tun, wie er sie ansah. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass ein Mann wie Alexandre sie faszinierend finden könnte. Der Gedanke berauschte sie noch viel mehr als der Champagner.
Sie wollte ihn küssen. Nicht nur, weil sie Sehnsucht nach seiner Zärtlichkeit hatte, sondern weil er ihr diesen zauberhaften Abend geschenkt hatte. Einen Abend, an dem sie sich wild und schön und begehrenswert fand. Etwas, was sonst nur in ihren Fantasien geschah.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, flammte plötzlich Begierde in seinen Augen auf.
Ohne ein Wort zu sagen, beugte er sich vor und küsste sie.
Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, und ihr wurde heiß. „Hmm." Kleine lustvolle Laute kamen über ihre Lippen.
Sie spürte Alexandres wachsende Erregung, als er ihr dichtes Haar streichelte, und war einen Moment lang fast enttäuscht, dass die Leidenschaft ihn plötzlich so übermannte. Heute Abend ... heute Abend wollte sie Romantik. Zärtliche Küsse und liebevolles Streicheln. Mehr nicht.
„Bei dir vergesse ich all meine Vorsätze." Dann sagte er etwas in seiner Muttersprache. Die fremden Worte klangen geheimnisvoll und sinnlich.
Alexandre küsste sie hingebungsvoll.
Charlotte spürte das Feuer, das er in ihr entfachte, stellte aber erleichtert fest, dass er seine Leidenschaft wieder im Griff hatte
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