Im Bann der Sinne
ihre Erfahrungen sammeln wollte. Der Mann, der ihr so viel Zärtlichkeit gegeben hatte, durfte dies nicht denken.
Sie holte tief Luft und öffnete die Tür. Eigentlich wollte sie zu ihm gehen, doch als sie den weißen Briefumschlag vor ihrer Tür sah, geriet sie in Panik. Was, wenn er ihre Worte doch für bare Münze genommen und beschlossen hatte, den Kontakt abzubrechen? Sie nahm den Umschlag mit zittrigen Händen und ging zurück ins Haus.
In dem Umschlag lagen mehrere beschriebene Blätter Papier. Voller Angst und Verzweiflung begann sie zu lesen.
Meine Geliebte ...
Ungläubig ließ sie sich auf einen Sessel fallen. War das möglich? Konnte Alexandre das wirklich getan haben, nachdem sie ihn so gekränkt hatte?
Ja, er hatte es getan.
Der stolze, elegante Alexandre Dupree erlaubte ihr einen Blick in seine geheimsten Gedanken, seine geheimsten Fantasien. Sie sah auf das Blatt.
Meine Geliebte,
du hast nach meinen Fantasien, meinen Träumen gefragt. Aber wirst du mir glauben, dass du meine ultimative Fantasie bist, eine Frau mit Feuer und Schönheit, Geist und Seele, atemberaubender Sinnlichkeit und unglaublicher Zärtlichkeit?
Dem Lächeln bringt mich um den Verstand. Deine Berührungen liefern mich dir aus.
Ach, ma chérie, ich weiß, du würdest dich hiermit zufriedengeben und nicht mehr verlangen. Aber du hast ein Recht darauf, von mir dieselbe Offenheit zu verlangen, die ich mir von dir erschlichen habe. Für einen Mann, der sein Leben lang Geheimnisse hatte, ist das nicht einfach. Schwierig, aber nicht unmöglich.
Was erträume ich mir also von meiner Charlotte? Was lässt mich steinhart wach werden? Was macht mich heiß auf dich? Was lässt mich selbst in der kältesten Nacht schwitzen? Ich werde es dir erzählen, Kleines.
Charlottes Herz raste.
In meinen Fantasien ist immer Nacht, und wir befinden uns hinter verschlossenen Türen. Obwohl ... manchmal kann ich
mich nicht beherrschen, und dann will ich dich dort lieben, wo du gerade bist. Seit jener Nacht vor deinem Cottage (merci, ma petite) gehört es zu meinen liebsten erotischen Fantasien, mit dir unter den Sternen zu schlafen.
Charlotte fuhr sich über die Lippen und lächelte, als sie an die besagte Nacht dachte.
Dort hätte sie merken müssen, dass es für beide kein Spiel mehr war. Sie las weiter.
In meinem Träumen hast du etwas an, was dich wahrscheinlich rot werden ließe, aber ein Mann darf sich diese Freiheiten in seinen Fantasien nehmen. Ich sehe dich in erotischen Dessous aus weißen Bändern und Spitze. Ein unglaublich erotischer Anblick, den ich sehr genieße.
Weiße Bänder und Spitze?
Deine Dessous sind so knapp und durchsichtig, dass sie mehr zeigen als verbergen.
Und in deinen seidigen Haaren spiegeln sich die Flammen des Kamins, vor dem du stehst. Habe ich dir eigentlich gesagt, dass wir uns in meinem Chalet in der Schweiz befinden und eingeschneit sind?
Das Feuer soll uns warmhalten, aber ich brauche es nicht, wenn du dastehst und mich ansiehst, als könntest du dir nichts Schöneres vorstellen, als mich auszuziehen und jeden Zentimeter meines Körpers mit der Zunge zu erforschen.
Charlotte holte tief Luft. Genau das wollte sie mit dem aufregenden Körper ihres charmanten Lovers tun. Aber sie hatte diesen ungeheuerlichen Wunsch nie geäußert.
Ich gebe zu, dass es mir gefallen würde, so mit der Zunge von dir verwöhnt zu werden. Aber ich kann warten, bis du bereit bist, mir diesen sehr intimen Wunsch zu erfüllen.
In dieser Fantasie ziehst du mich aus, und dann, meine liebe, süße Charlotte, berührst du mich mit Händen, die wissen, dass ich dir gehöre. Du ziehst mich auf das Bärenfell vor den Kamin und sinkst vor mir auf die Knie. Ich kann es kaum abwarten, deine Lippen zu spüren, die Versuchung deines Mundes zu erleben, die heiße Qual deines langsamen Liebesspiels zu erfahren.
Lächelnd gibst du mir, wonach ich mich sehne.
Charlotte hielt den Atem an. Ihr war heiß, sie war erregt und wollte Alexandre alles geben, wovon er träumte. Sie riss die Augen weit auf. Hatte er ebenso gefühlt, als er ihr Tagebuch gelesen hatte? Dieses Bedürfnis, seine Fantasien zu erfüllen, hatte nichts mit Machtgefühl zu tun. Es ging ihr nur darum, ihn zu befriedigen - dem Mann, den sie liebte, das zu geben, was er brauchte.
Sie hielt das Papier fest umklammert. Der Mann, den sie liebte. Sie blinzelte und holte tief Luft. Nun, das erklärte zumindest, warum sie sich gestern so schrecklich aufgeführt hatte. Obwohl sie
Weitere Kostenlose Bücher