Im Bann des Adlers
zwei Töchter, die jüngere war noch ein Kleinkind und schwer behindert, dadurch auf dauernde Pflege angewiesen. Jeder bewunderte die Familie dafür, wie sie ihr Schicksal trug, zumal sie wenig Geld hatten, weil die Versorgung der Tochter so kostenintensiv war. Die große Tochter war bereits nach Valencia zu ihrer Tante gezogen, um dort einen guten Schulabschluss machen zu können. Nun zogen die Anderen ebenfalls nach Valencia und Mercedes und der klägliche Rest des Dorfes Matavenero, blieben alleine und ihrem Schicksal überlassen zurück. Mercedes war damals wirklich traurig darüber, denn sie mochte ihn und seine Familie sehr.
„Er ist immer noch hier in Valencia, ich kenne ihn! Aber glaubst du wirklich, er hilft Geronimo? Das wäre ja echt ein starkes Stück!“, sagte Hernandez entsetzt, als sie geendet hatte. „So muss es sein. Denk doch mal nach. Niemand sonst kann so viel von außen bewirken. Er muss der Mittelsmann sein. Ich weiß nur nicht warum, es muss etwas geben, womit ihn Geronimo in der Hand hat, und zwingt so etwas zu tun.“ Antwortete Mercedes überzeugt. „Also gut, dann nichts wie los zur Polizei. Wir müssen Riboz unser Wissen unbedingt unter vier Augen mitteilen, und zwar schnellstens.“
Die Zwei nahmen die Autoschlüssel und eilten die Treppe hinunter zu Hernandez Wagen.
Kapitel 91
Riboz
Magistrado Riboz staunte nicht schlecht, als zwei total aufgeregte Menschen, ohne jegliche Voranmeldung zu ihm ins Büro stürmten.
„Buenas tardes! Da haben es aber zwei eilig. Ich hoffe nur gute Neuigkeiten führen Sie zu mir, ich bin nämlich so langsam mit meinem Latein am Ende.“ Empfing der Beamte das Paar. „Es sind sowohl gute, als auch schlechte Nachrichten, würde ich mal sagen.“ Entgegnete Mercedes behutsam. „Aha, na dann mal raus damit.“ Sagte der Polizist, während er den Beiden Plätze anbot.
Wie schon zuvor Hernandez, erzählte die junge Frau noch einmal die Geschehnisse an dem Tag des Sektenunterganges in Matavenero. Aufmerksam wurden ihre Worte verfolgt. Sie berichtete wieder, wer sie zu diesem Mann geschickt hat und warum sie glaubte, dass ausgerechnet er der Drahtzieher in dieser Angelegenheit war. „Das darf doch alles nicht wahr sein!“ Explodierte Riboz sofort. Mercedes war klar, dass er auf ihre Enthüllung so reagieren würde, doch sie war sich ganz sicher. „Er war immer in alles mit eingebunden. Woher sollte der Sektenführer sonst seine Informationen haben? Geronimo hat Jessica aus dem Weg geschafft, weil er wusste, dass sie gesucht wurde, woher sollte er das wissen? Die Polizistin, die ermordet wurde und das Anwesen, welches angeblich seit Jahren leer steht. Sind das nicht Hinweise genug?“ Riboz dachte nach. Es stimmte alles was Mercedes sagte und trotzdem wollte, nein konnte er es einfach nicht glauben. Er hatte diesen Menschen immer als verlässlich und aufrichtig erlebt. Jeder hatte so seine Macken, doch ein Verräter?
„Seien Sie mir nicht böse, wenn ich jetzt nicht vor Begeisterung vom Stuhl springe, aber das was Sie mir hier sagen, ist für mich schwer zu glauben. Ich habe ihn immer nur als äußerst korrekt erlebt. Eher zu sehr.“ Verständnisvoll nickte Mercedes. „Ja natürlich, das kann ich verstehen. Ich will mich ja nicht in ihre Arbeit mischen. Aber vielleicht sollten Sie nicht allzu lange warten, um etwas zu unternehmen. Es ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube je schneller sie handeln, umso mehr schaden kann verhindert werden. Oder wollen Sie das Geronimo noch einmal so davonkommt, wie vor zwölf Jahren?“ Auf keinen Fall wollte er das und er wusste auch, dass die junge Frau nur das aussprach, was ihm bereits durch den Kopf gegangen war.
„Geben Sie mir ein bisschen Zeit zum Verdauen und Nachdenken, wie ich herausfinden kann, ob er wirklich etwas damit zu tun hat. Ich melde mich dann telefonisch wieder bei Ihnen.“ Hernandez und Mercedes verabschiedeten sich enttäuscht von dem Beamten. Wieder auf der Straße sagte ihr Freund, der sich bisher zurückgehalten hatte. „Ich kann gar nicht verstehen, warum er jetzt so ein Drama darum macht? Einzig und allein wichtig ist doch jetzt nur, dass dieser Geronimo hinter Gitter kommt.“ „Sie kennen sich seit Jahren und er vertraut ihm, so wie ich es früher tat. Gib Riboz ein bisschen Zeit sich daran zu gewöhnen, dass direkt aus seinen Reihen ein Verbrecher der übelsten Sorte kommt. Ist dir nicht bewusst was er alles gedeckt und vielleicht sogar mit ausgeführt hat?“ fragte sie nach.
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