Im Bann des Adlers
Ärger aus dem Leib. Seine Hände hatten ein Eigenleben entwickelt, und als er nach unten blickte, lag Consuela regungslos unter ihm. Er hatte sie erwürgt. „Scheiße, wie erkläre ich das meinem Vater?“ „Gar nicht“, schnarrte es da hinter ihm. „Ich habe es ja gesehen. Kann schon mal passieren und du mordest ja gerne beim Sex. Nicht wahr mein Sohn?“ Erklärte Geronimo. Victor lief es kalt den Rücken hinunter.
„Nur schade, dass du ausgerechnet Consuela ausgesucht hast, sie war eines meiner fähigsten Mädchen. Räum hier auf, bevor noch jemand kommt. Das bleibt unter uns.“ Damit drehte sein Vater sich wieder um und verschwand genauso lautlos, wie er gekommen war.
Victor sah auf die leblose Frau hinab. Sein Vater hatte recht, das durfte vor allem Jessica nicht erfahren. Dann verlor er sie für immer.
Kapitel 44
Riboz
„Das ist das ganze Ergebnis einer langen Nacht? Kein echter Name, sondern nur ein Pseudonym. Ein Bergdorf mit einem nicht mehr existierenden Orden und niemand der bereit wäre, unsere Fragen zu beantworten? Ganz große Klasse!“ Wütete Riboz im Morgengrauen. Er und seine zwei Mitarbeiter hatten die ganze Nacht durchgearbeitet, jedoch mit wenig Erfolg.
Am gestrigen Nachmittag hatten sich Zapatero und Lorca bei ihm eingefunden und waren mehr als nur enttäuscht, dass noch immer kein Name oder sonstige Informationen zu dem Haus vorlagen. Er gab es nur ungern zu, aber es war ihr gutes Recht. Falls die zwei Frauen sich tatsächlich in diesem Haus befanden, mussten sie schnellstens handeln, aber wie? Sein Kollege Perron, befand sich immer noch in den Huertas, bis jetzt gab es noch nichts Neues. Heute würden sie noch einmal alles Durchkämmen. Sollte bis zum Abend keine der Beiden gefunden werden wäre die Suche beendet. „Kollegen machen Sie mir mal einen konstruktiven Vorschlag.“ Bat der Magistrado gerade die beiden Beamten. „Nun ja, wir haben schon einige Szenarien durchgespielt.“ Begann der eine, ermunternd nickte er ihm zu. „Fakt ist, wenn wir Magistrado Perron bitten mit dem Besitzer zu sprechen, kann das ein Problem werden. Wir wissen ja nicht, was er vorhat. Sollte aber eine oder gar beide Frauen sich in seiner Gewalt befinden, so wäre er gewarnt.“ „Ja, wer weiß, was dann mit ihnen passiert.“ Stimmte Riboz zu.
Das Trio beratschlagte noch über eine Stunde, doch schließlich trafen sie eine Entscheidung. Nach dem gestrigen Telefonat würde er einen Teufel tun und Perron um Erlaubnis bitten.
Außerdem musste rasch etwas passieren und es durfte keiner davon erfahren. Je weniger Mitwisser es gab, umso geringer war die Gefahr, aufzufliegen.
„So, ich rufe jetzt gleich Maria an und schildere ihr den Auftrag. Du rufst bitte bei Zapatero und Lorca an. Sag ihnen, wir haben die Sache im Griff und schicken jemanden ins Haus. Mir fällt gerade ein, dass der Bruder von Señora Zapatero uns tatsächlich helfen kann. Bestelle ihn bitte bis in zwei Stunden zu mir ins Büro.“ Wies er an und nahm schon den Telefonhörer in die Hand, um seine Kollegin Maria anzurufen.
„Quién es?“ Kam es barsch durch den Hörer.
„Hola Maria, hier ist dein Lieblingskollege Carlos.“ Schäkerte er mit der schönen Kollegin. Vor seiner Beziehung mit Dolores war er oft nach Feierabend mit Maria essen gegangen. Sie haben sich immer gut verstanden, aber zu mehr hatte es irgendwie nie gereicht. Jetzt verband beide eine gute Freundschaft und das kann im Leben manchmal wichtiger sein als Liebe. Nach dem Tod seiner Eltern, war Maria die Einzige, mit der er wirklich reden konnte. Ohne sie wäre er vielleicht gar nicht mehr auf die Beine gekommen.
„Wenn deine ach so liebliche Stimme zu so früher Morgenstunde durch den Hörer schallt, muss es etwas Wichtiges sein. Also schieß los.“ Sie war eindeutig die Richtige für diesen Job, befand er und schilderte ihr den Plan. „Na ja, ganz wohl ist mir aber nicht bei der Sache. Schließlich muss ich da ja komplett ohne Schutz hin und wie nehme ich Kontakt zu euch auf?“ Begeisterung klang anders. „Du hast doch ein Handy. Außerdem, wenn du Glück hast, können wir heute oder morgen schon stürmen. Ich verspreche dir auch, dich fürstlich zu belohnen. Wir gehen in das beste Paella Restaurant Valencias.“
Sie lachte gurrend und in seinen Gedanken blitzte ein Bild von ihr auf, wie sie sich nur mit einem Negligé bekleidet während des Telefonates im Bett wälzte. Die Dreißigjährige hatte lange schwarze Locken, einen sinnlichen Mund und
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