Im Bann des Adlers
was alles hätte passieren können? Niemand will da rein! Warum Sie?“ Verdammt, wie sollte er jetzt reagieren? Die Hosen runterlassen, oder nur banales Interesse heucheln?
Als er die Frau so betrachtete, ergriff ihn tiefe Zuneigung. Schon am Vorabend beschlich ihn das Gefühl sie hätten einiges gemeinsam. Vielleicht würde sie ihn ja verstehen?
„Na, wird’s bald, ich möchte eine Erklärung.“ Forderte Sie in seine Überlegungen hinein.
„Können wir nicht erst mal zurückgehen, ich würde mich gerne umziehen?“ versuchte er Zeit zu schinden. Wütend nickte Sie. „Glauben Sie ja nicht ich lasse Sie so davon kommen. Sie schulden mir immer noch Erklärung für dieses waghalsige Unternehmen.“ Damit marschierte Mercedes mit forschen Schritten voraus und drehte sich nur immer wieder kurz um, damit er ihr auch wirklich folgte.
Kapitel 52
Riboz
Señor Lorca machte sich Sorgen um seinen Freund und war deswegen schon zeitig auf der Wache erschienen, um nachzufragen, ob es Neuigkeiten gäbe. Riboz wusste immer noch nicht, was er von Lorca halten sollte. An sich schien er ja ein anständiger Kerl zu sein, aber sahen nicht die meisten Mörder völlig harmlos aus? Lieber wäre es ihm, endlich Licht in das Dunkel dieser Ermittlungen bringen zu können. Das Warten auf irgendwelche Ergebnisse und die vielen Ungereimtheiten, verschafften ihm mittlerweile schon Schlafstörungen. Hoffentlich kam Maria heute einen Schritt weiter. Nach der kurzen Antwort auf seine Anfrage gestern, meldete sie sich nicht mehr. Er rief sich in Erinnerung, dass solche Einsätze manchmal Fingerspitzengefühl und Geduld erforderten. Somit war es nicht weiter verwunderlich, dass er noch nichts gehört hatte.
Auf dem Revier herrschte buchstäblich dicke Luft. Perron war gestern Abend erfolglos zurückgekehrt und sowieso schon schlecht gelaunt. Als er dann durch José, der natürlich am heutigen Morgen ausgerechnet an Magistrado Perron geriet erfuhr, dass Hernandez in Matavenero war explodierte dieser regelrecht. „Was denken Sie sich dabei solche Alleingänge zu starten? Noch dazu mit einem Zivilisten. Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?“ Die darauf folgenden Schimpfwörter hätten einem zartbesaiteten Gemüt Tränen in die Augen getrieben.
Riboz nahm es gelassen hin. „Sie haben mir unmissverständlich klar gemacht, das mit Ihrer Unterstützung nicht zu rechnen ist. Jetzt brauchen Sie sich auch nicht zu beschweren. Wer sagt denn immer, alles was zählt, ist das Ergebnis?“ Knurrend antwortete sein Kollege. „Doch nicht mit einem Zivilisten. Wir kommen in Teufelsküche, wenn das raus kommt.“ „Als ob wir immer mit fairen Mitteln arbeiten würden. Sind Sie plötzlich in den Heiligenstand getreten, oder was ist auf einmal los mit Ihnen?“ Verteidigte sich Riboz bissig gegen die Anfeindung. Er wusste genau, wenn der Magistrado erfuhr, dass Maria im verdächtigen Haus war dann tobte hier ein Tornado.
José
José lenkte sich zwischenzeitlich mit Arbeit ab. Nachdem Jessicas Eltern am Vortag erfuhren warum Hernandez ohne ihn in ein Bergdorf gereist war, herrschte sozusagen Eiszeit. Wie seine Freundin ihm geschildert hatte, waren Elisabeth und Walther nicht in der Lage mit ihren Gefühlen umzugehen. Befremdet darüber, dass immer noch der Verdacht über ihm schwebte, die beiden Frauen entführt und oder getötet zu haben, hüllten sie sich in Schweigen. Das wiederum verstörte ihn, und er konnte endlich wirklich nachvollziehen, wie Jessica sich nach dem Tod ihres Bruders gefühlt haben musste. Jetzt verstand er mehr denn je den damaligen Entschluss, alles hinter sich zu lassen und in Valencia ein neues Leben zu beginnen. Da er nicht wüsste, wie er reagieren würde in solch einer Situation, versuchte er nicht allzu verletzt zu sein. Angesichts der Tatsache, dass sich aber auch gar nichts Neues ergab, schwand seine Zuversicht langsam dahin. Wenn Hernandez und die eingeschmuggelte Person nichts herausfanden, waren die Polizisten wieder am Anfang und alle Augen richteten sich erneut auf ihn.
Sein Partner Enrique sah, dass er unbedingt Ablenkung benötigte. Deshalb übergab er ihm die dringenden Fälle und nach kurzer Zeit waren die Sorgenfalten etwas geglättet und ganz der Geschäftsmann löste er die Lieferschwierigkeiten, als ob es nichts Wichtigeres gäbe.
Kapitel 53
Hernandez
Auf dem kurzen Weg zu Mercedes Haus, beschloss Hernandez der Frau die Wahrheit zu sagen. Eigentlich hatte sie ja gar kein recht auf eine
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