Im Bann des Adlers
und schickte gleich noch eine Sms hinterher, sie solle sich doch bitte dringend melden. Hernandez war inzwischen mit Mercedes zurück in Valencia. Nach einigen Diskussionen, Küssen und Versicherungen seinerseits, hatte sie sich schließlich bereit erklärt, mit ihm zu gehen. Auf direktem Weg waren die Beiden zur Polizei gefahren. Während die junge Frau ihre Erlebnisse noch einmal Magistrado Riboz schilderte, hielt er ihre Hand fest in seiner. Am Ende des Berichtes sah man ihr deutlich an, dass sie mit ihrer Kraft am Ende war. Schnell nahm Hernandez seine neue Liebe in den Arm und fuhr mit ihr nach Hause.
Riboz wurde immer unruhiger. Den ganzen Vormittag wartete er schon auf Rückmeldung von seiner Kollegin, doch nichts kam. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Maria war eine sehr korrekte Person, sie meldete sich immer. Als er so darüber nachsann, fiel ihm auch auf, dass er nur zwei kurze Nachrichten erhalten hatte und diese waren bereits 24 Stunden alt. Sein Bauchgefühl sagte ihm, hier war etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Ihm zuliebe begab sie sich in Gefahr und nun herrschte Funkstille. Perron sprach die Wahrheit. Selbst mit der Aussage von Mercedes hatten sie, ohne Jessica oder Hillary, im Prinzip nichts in der Hand um diesen Geronimo sofort dingfest zu machen. Wenn dieser Typ wirklich so gefährlich war, wie er heute Morgen erfahren hatte, dann konnten sie das Haus schwer stürmen, ohne das Leben aller Bewohner aufs Spiel zu setzen. Das Klingeln des Telefons riss ihn unsanft aus seinen Überlegungen, hoffentlich Maria. „Magistrado Riboz, hier spricht Hernandez Zapatero. Ich will mich gerade auf den Weg zu meinem Freund Señor Lorca machen. Vorher wüsste ich aber gerne, ob es Neuigkeiten von ihrem Kontakt gibt? Ich würde ihm so gerne etwas Positives mitteilen.“ Verdammt, was jetzt? Dieser Zapatero war wirklich eine große Hilfe, es wäre unfair ihm nicht reinen Wein einzuschenken. „Es tut mir leid, aber meine Kollegin meldet sich nicht. Ich überlege gerade, was zu tun ist, denn es ist untypisch, gar nichts zu hören.“ Scharf holte der Mann Luft. „Glauben Sie denn ihr ist etwas passiert?“ „Darüber möchte ich gar nicht nachdenken. Tatsache ist, wenn ich binnen der nächsten Stunden nichts höre, brauche ich wohl einen Plan B.“ „Kann denn nicht einfach ein Polizeiteam da rein gehen und sie raus holen? Schließlich haben Sie ja jetzt die Aussage von Mercedes.“ „Ja das ist die einfachste, aber sicherlich auch die schlechteste Lösung, nachdem was ihre Freundin uns erzählt hat, schreckt dieser Mann auch vor Massenmord nicht zurück. Sollte er durch Zufall Wind von der Aktion bekommen, ist das Leben aller im Haus nicht mehr sicher.“ „Da stimme ich Ihnen leider zu, aber was dann?“ „Das weiß ich leider auch nicht. Ich habe immer noch die Hoffnung von Maria zu hören. Leider kommt eine weitere Komplikation dazu, mit der wir bisher nicht gerechnet haben.“ Hellhörig geworden hakte Hernandez nach. „Was meinen Sie?“ „Da dieser Typ anscheinend geisteskrank ist und sich das alles sehr nach Sekte anhört, kann meine Kollegin bestimmt nicht ungehindert wieder gehen.“ „Sie meinen man hält sie gegen ihren Willen fest, wie wahrscheinlich auch meine Schwester und Jessica? Madre Dios, das muss ein Albtraum sein.“ Ja so schien es. Ungern gab er Perron recht, aber dieses Mal hatte er wohl mit seiner Feststellung ins Schwarze getroffen. Es war wirklich dumm gewesen Maria in dieses Haus zu schicken.
José
José freute sich seinen Freund wieder zu sehen, noch dazu in Begleitung einer hübschen Blondine. Sie wurden vorgestellt und er bemerkte wohl, als Hernandez ihm sagte. „Das ist meine Freundin Mercedes“, welche Bedeutung diese für ihn hatte. Trotz der ganzen Situation freute er sich aufrichtig für die Beiden. So oft war Hernandez in der Vergangenheit bei ihm gesessen und hatte geklagt, wie schön es doch wäre auch so eine tolle Partnerschaft zu haben, wie er und Jessica. Klar, er sah gut aus und konnte jede Frau haben. Aber, das was sein Freund von einer Beziehung erwartete, war mehr als nur Sex. Endlich schien er dafür die Richtige gefunden zu haben. „Wie schön Sie kennen zu lernen Mercedes.“ Sagte er deshalb ehrlich. Schnell waren alle Neuigkeiten und die traurige Botschaft ausgetauscht, warum die junge Frau hier war. Ebenso hielt sein Freund José gegenüber auch nicht hinter dem Berg, was Riboz ihm erzählt hatte.
„Aber was können wir tun? Es darf doch nicht
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