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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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war ein geregeltes Leben ohne Angst.
    Die Geschichte seiner Kindheit ist der von seinem Ziehsohn nicht unähnlich, wahrscheinlich hatte auch das ihn damals bewogen, den Jugendlichen bei sich aufzunehmen. Diesen Schritt hat er nie bereut. Victor war ihm immer eine wertvolle Stütze. Es ging Geronimo nie um Macht oder Ansehen, nein das waren niedere Beweggründe, welche er aus vollem Herzen verurteilte.
    Er war ein tief gläubiger Mensch und das brachte ihn dazu Andere zu suchen, die sich ihm und seiner Überzeugung anschließen wollten. Das Projekt wurde zum Selbstläufer und er schuf sich sozusagen sein eigenes Königreich. Jetzt war er an einem punkt angekommen, an dem er einfach nicht mehr zurückkonnte. Zu viel Energie und Herzblut steckte in dem Orden und seiner Lebensweise. Egal was und egal wie, er würde alles tun, um seinen Lebenstraum zu schützen. Alles!
    Sorgenvoll durchkämmte Geronimo das ganze Haus nach seinem Sohn. Wo konnte er nur sein? Als er an dem großen Saal vorbeiging, stellte er befriedigt fest, dass seine fleißigen Helferlein schon die Leiche entsorgt und den Boden gesäubert hatten. „Das ging ja fix.“ Freute er sich innerlich. „Habt ihr vielleicht Victor gesehen?“, fragte er einige vorbeieilende Frauen. Die eine nickte. „Ja, ich glaube er ist vorhin mit der Gebieterin in den Garten gegangen.“ „Oh, danke Irina.“ Lächelte er und setzte seine Suche in den Außenanlagen fort. Er musste wohl mal ein ernstes Wörtchen mit seinem Sohn reden. Natürlich sollte er sich um seine Gebieterin kümmern, aber auch nicht mehr als notwendig. Der Vater hatte den Eindruck, dass die deutsche Schönheit mehr Beistand verlangte, als erforderlich war. Das konnte schnell gefährlich werden. Auf seinem Weg durch die Anlagen genoss er den Anblick. Alles grünte und blühte und mit Hilfe von Madre Naturaleza, würde es auch so bleiben. Die Oase des Glaubens, welche er sich hier geschaffen hatte, war er unter keinen Umständen bereit aufzugeben. So viel haben er und Victor hier schon investiert, um so weit zu kommen. Die Gemeinschaft funktionierte und so manche Durststrecke hatten sie schon überstanden. „Niemand hat das Recht mir das wieder wegzunehmen“. Schwor er sich selbst.
    Endlich, im dritten Garten, als er schon wieder umkehren wollte, entdeckte er die Beiden. Sie saßen in der hintersten Ecke beim Bach und wirkten vertieft in ein ernstes Gespräch. Vorsichtig ging Geronimo weiter. Er wollte noch nicht entdeckt werden. Beim Näherkommen erhaschte er einige Gesprächsfetzen. „Wie willst du das denn anstellen?“ Hörte er Jessicas verzweifelte Frage.
    „….Kann nur schnellstmöglich passieren.“
    Antwortete Victors Stimme. „Hör mir zu!“, bat sie aufgebracht.
    Neugierig, weil er nur die Hälfte verstand, schlich er sich im Schutz der Bäume noch etwas näher. „Wir haben kein Auto, hier ist meilenweit nichts. Es gibt keinen sicheren Weg hier raus.“ Erklärte sie Victor gerade. Nach kurzer Pause antwortete er. „Zu Fuß haben wir keine Chance das stimmt. Aber ich kann ja jemanden mit Auto organisieren.“ „Dann ruf doch einfach die Polizei an. Die kommen doch sofort und holen uns hier raus.“ „Bist du verrückt. Das ist viel zu gefährlich. Wenn jemand irgendwie davon erfährt, sind wir beide Tot.“
    „Ja das seid ihr!“ Dachte sich Geronimo. So sah also die Wahrheit aus. Sein Sohn, dem er bedingungslos vertraute, wollte dieser Schlampe zur Flucht verhelfen. Warum? Er trat hinter dem Baum hervor damit beide ihn sehen konnten. Der Schreck über seinen Anblick, stand Beiden ins Gesicht geschrieben. Victor fing sich als Erster. „Vater, hallo. Gerade habe ich Jess erklärt, dass sie sich abschminken kann zu fliehen.“
    „Weshalb will sie das denn überhaupt?“, fragte der Adler schneidend. „Nun ja, sie hat vorhin zufällig dein kleines Intermezzo mit Maria mitbekommen und dessen Ausgang. Das hat sie doch ziemlich verstört.“ Antwortete Victor zögernd. „Aha und du hast die Lage also im Griff?“ hakte er nach. „Können wir das nicht vielleicht ohne sie besprechen. Schau, sie ist noch ziemlich verwirrt. Es wäre denke ich besser, wenn Jessica erst mal auf ihr Zimmer geht, um sich auszuruhen. Machst du das Liebste? Am besten du nimmst gleich noch zwei von den Schlaftabletten, hm?“ Wandte er sich an sie. Die Frau stand wortlos auf und ging mit hölzernen Schritten durch den Garten davon. Als sie außer Hörweite war, entfesselte sich Geronimos Zorn über den

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