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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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sein, dass so jemand immer noch frei herum läuft und lustig weiter Menschen entführt und ermordet.“ Wütend stapfte José im Wohnzimmer seines Hauses auf und ab. Man sah ihm an, wie aufgewühlt er war. „Noch ist ja nichts einwandfrei bewiesen. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob Hilly und Jess tatsächlich da drin sind. No saquemos las Cosas de quicio (Lassen wir die Kirche im Dorf)“ konterte sein Freund. „Wenn wir nichts unternehmen, werden wir das auch nie wissen. Ich drehe noch durch. Mir sind die Hände gebunden, weil ich immer noch verdächtigt werde. Am liebsten würde ich rein gehen und diesen selbstverliebten Sektenguru zur Strecke bringen. Egal, ob er nun unsere Mädels hat oder nicht. Er hat bestimmt mehr als genug Menschen auf dem Gewissen. Das alleine, genügt doch schon, um etwas dagegen zu unternehmen.“ „Deshalb bin ich überhaupt mitgekommen. Ich will das Geronimo und Victor ein für alle Mal für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.“ Mischte sich nun auch Mercedes ein. Hernandez sah die Beiden an und rief. „Ok, jetzt reicht es! Es ändert nichts, wenn wir hier wie die Dummen sitzen und jammern. Wir müssen etwas tun und ich weiß auch schon was!“ Damit stand er auf und eilte Richtung Ausgang. José und Mercedes waren so verblüfft, dass es einige Herzschläge dauerte, bis sie ihm nachliefen. „Was hast du vor?“, wollten sie wissen, während Hernandez schon in sein Auto stieg. „Ich gehe da rein und hole unsere Mädels und diese Maria raus. Dann machen wir diesem Geronimo den Prozess. Der wird sich noch umschauen.“ „Aber du hast mir versprochen bei mir zu bleiben!“ Rief Mercedes. „Süße, mein Herz ist immer bei dir, aber du willst doch auch, dass wir dieses Schwein endlich kriegen.“ Ja das wollte sie, doch welchen Preis würde sie dafür bezahlen müssen?

Kapitel 56
    Jessica
    Es war dunkel feucht und kalt. Nein, es war schwarz undurchdringlich und es roch nach Moder, Kälte und jahrelanger Verlassenheit. Das nahm ich als Erstes wahr, als ich die Augen aufschlug. Doch nichts veränderte sich dadurch, denn außer Schwärze konnte ich nichts sehen. Probeweise schloss und öffnete ich die Augen noch einmal, aber es blieb genauso. Vorsichtig versuchte ich mich zu bewegen, alles tat mir weh und der Untergrund, auf dem ich lag, war kalt und hart. In meinem Kopf pochte es unaufhörlich und ich brauchte einige Zeit, bis ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte. Mühsam rief ich mir ins Gedächtnis, was geschehen war.
    Nach dem frustrierenden Gespräch mit Victor sank ich wütend auf mein Bett. Das konnte nicht sein Ernst sein. Ich sollte hier ausharren und Däumchen drehen? Anscheinend hatte Geronimo doch schon begriffen, dass wir fliehen wollten. Das hieß wir schwebten in höchster Gefahr. Warum dann nicht gleich gehen? Ob Victor ihm verraten hat, dass er in mich verliebt ist? Oder war es für seinen Vater offensichtlich? Nein, ich schob den Gedanken von mir und klammerte mich an die irrationale Hoffnung, dass doch noch alles gut wird. Aus der Verzweiflung, die mich zu überfluten drohte, nahm ich zwei Schlaftabletten und ließ mich von trügerischem Vergessen treiben.
    Mitten in der Nacht, kamen drei Gestalten in mein Zimmer. Ehe ich reagieren konnte, wurde mir ein Sack über den Kopf gestülpt und ich wurde aus dem Bett gezerrt. Als ich mich wehren wollte, bekam ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf, doch so leicht machte ich es ihnen nicht. Mit letzter Kraft versuchte ich, zu schreien. Da traf mich auch schon der Strom des Elektroschockers und ich verlor endgültig das Bewusstsein.
    Wo hatten sie mich hingebracht und warum?
    Langsam versuchte ich mein Gefängnis zu ertasten. Schnell wurde mir klar, dass ich in einer Art Grab lag. Jedenfalls der Größe nach. Hatten sie mich etwa lebendig begraben?
    Ich schrie, schrie mir die Lunge aus dem Leib, versuchte zu graben, bis ich wunde Finger hatte, doch es war Fels, der mich umgab und ich wusste nicht, wo ich war und wie tief. Wer weiß, ob überhaupt jemals ein Mensch auf mich aufmerksam werden konnte? Ich hatte kein Gefühl für die Zeit, anhand der mich umgebenden Dunkelheit. Ich konnte Stunden, oder auch schon einen Tag hier sein. Langsam wurde mir jedoch bewusst, wie eng der Raum tatsächlich war und das die Luft sehr schnell knapp werden würde. Das war es also. Sie haben mich zum Sterben hierher gebracht. Lebendig begraben. Der Tod, den ich unbedingt vermeiden wollte, die Hoffnung doch noch

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