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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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zunächst nicht so recht funktionieren. Sie wusste noch, dass Philippe sie von zu Hause abgeholt hatte – danach absoluter Blackout.
    Aufstöhnend barg sie das Gesicht in den Händen. Doch als ihr die zwei wie verbrannt aussehenden Stellen auf den Handflächen auffielen, zog sie die Hände rasch zurück. Was zum Teufel war das?
    Sie fühlte sich zittrig, und auf ihrer Zunge lag ein metallischer Geschmack. Verzweifelt versuchte sie, sich zu erinnern, was geschehen war. Doch es ging nicht, sosehr sie sich auch bemühte.
    „ Merde , was …? Wo ist Philippe?“ Sie schüttelte Ashs Arme ab und rappelte sich mühsam auf. Sofort wurde ihr schwindelig, und sie musste sich an der Hauswand abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Verdammt …“, stöhnte sie. „Was ist passiert? Was ist mit Philippe? Wo ist er?“
    Unwillig schüttelte Ash den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Als ich dazukam, war dein Begleiter jedenfalls nicht mehr hier. Aber er ist auch nicht von Bedeutung. Du …“
    „Er ist – was? Nicht von Bedeutung? Spinnst du?“ Misstrauisch funkelte sie ihn an. „Was machst du eigentlich hier?“ Sie wich ein Stück zurück. „Du bist uns gefolgt, oder? Verdammt, was ist das für eine kranke Nummer, die du hier abziehst? Sag mir auf der Stelle, was du mit Philippe gemacht hast!“
    „Was, ich …? Gar nichts!“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Es ist nicht so, wie du denkst, Céleste. Ja, schön, ich bin euch gefolgt. Aber doch nur, um dich notfalls beschützen zu können!“
    „Beschützen? Aber wovor denn?“
    „Das ist nicht so leicht zu erklären“, erwiderte er ausweichend. „Du musst mir einfach vertrauen, Céleste. Ich meine es gut mit dir.“
    Sie runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    „Jedenfalls habe ich euch aus den Augen verloren, und erst dein Schrei hat mich wieder auf die richtige Spur gebracht.“ Eindringlich sah er sie an. Sie wollte den Blick abwenden, schaffte es aber nicht. Seine schwarzbraunen Augen hielten sie gefangen. „Ich weiß, es klingt total verrückt, aber du befindest dich in großer Gefahr. Sie sind hinter dir her!“
    „Sie?“ Céleste schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts mehr hören. Sie wollte weg, nur noch weg.
    „Lass mich in Ruhe!“, schrie sie. „Lass mich einfach nur in Ruhe!“
    Mit diesen Worten wirbelte sie herum und lief davon, so schnell sie konnte.
    „Verdammt, es geht hier nicht nur um dich!“, hörte sie ihn hinter sich rufen. „Glaubst du im Ernst, irgendjemand würde wegen eines einzelnen Menschen so einen Aufwand betreiben? Céleste!“
    Sie rannte weiter, und schließlich verklang seine Stimme hinter ihr. Durch eine schmale, von Müll übersäte Gasse gelangte sie schließlich zurück auf die Hauptstraße. Noch nie waren ihr der Anblick der Autos, die sich in dem abendlichen Verkehr drängten, und das rege Treiben der Touristen so wunderbar erschienen. Sie warf einen letzten Blick zurück über ihre Schulter, doch Ash war verschwunden.
    Erleichtert atmete sie auf, dann tauchte sie ein in die anonyme Masse der Passanten.
    Gargon lag auf der Lauer. Beobachtete.
    Von seinem Standpunkt auf einem der Dächer konnte er alles überblicken. Auf diese Weise hatte er das wenig rühmliche Ende des Kampfes zwischen dem Mädchen und dem Lamarch miterlebt. Doch sein Plan, die Kleine durch diesen Angriff aus der Reserve zu locken, war aufgegangen – wenn auch ein wenig anders als erhofft.
    Die Macht in ihr war bereits sehr viel stärker als erwartet. Wenn der Tag der Initiation gekommen war, würde nichts und niemand sie mehr aufhalten können. Schon allein deshalb musste er dafür sorgen, dass sie dann nicht auf der falschen Seite stand.
    Auf direktem Wege, das hatte ihm der heutige Abend gezeigt, würde er sein Ziel jedoch nicht erreichen. Zwar schreckte er nicht davor zurück, für den Sieg das eine oder andere Opfer zu bringen. Doch nur ein Narr suchte die Konfrontation um jeden Preis. Vor allem wenn es, wie in diesem Fall, einen viel einfacheren Weg gab, die Dinge in die gewünschte Richtung zu lenken.
    Ein Lächeln glitt über seine Lippen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er die Frau, die alle das Schwert Gottes nannten, besaß – und mit ihr die Kontrolle über das blaue Feuer. Und wenn es so weit war, würde ihn niemand mehr aufhalten können.
    Er würde die Heerscharen des Lichts zerschlagen und die Welt in niemals endende Finsternis tauchen. Wer wollte sich ihm dann noch entgegenstellen? Niemand, nicht

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