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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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ihm zu bringen. Dann wandte er sich ihr wieder zu.
    “Ich habe deine Sachen aus dem Jeep holen lassen, wie ich dir versprochen hatte, Bethany. Du wirst meine Wünsche ebenso respektieren wie ich deine. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?”
    “Ja”, antwortete sie leise. Sie war ernüchtert und zutiefst verletzt und konnte kaum fassen, wie rasch der zärtliche Liebhaber sich in den Herrn und Gebieter zurückverwandelt hatte.
    Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
    Bethany blieb aufsässig zurück. Wenn Zakr glaubte, er könnte sie herumkommandieren, würde er sich wundern. Sie mochte seine Gefangene sein, seine Sklavin war sie noch lange nicht. Am liebsten hätte Bethany sich die Decke über die Ohren gezogen und weitergeschlafen. Sie fühlte sich so schrecklich müde…
    Aber es wäre nicht klug gewesen, ausgerechnet jetzt zu meutern. Außerdem würden die Frauen, die Zakr gerufen hatte, sie nicht in Ruhe lassen. Eine von ihnen hielt einen zauberhaften Morgenmantel für sie bereit, in den sie nur hineinzuschlüpfen brauchte. Bethany entschied, daß es klüger war, mitzuspielen.
    Wenn sie fliehen wollte, mußte sie mehr von Zakrs Jagdhaus kennenlernen als nur dieses Schlafzimmer!
    Das Bad befreite Bethany jedoch nicht von dem Gefühl der Schwäche in den Gliedern. Lag das an den Auswirkungen des Zeitunterschieds oder den Aufregungen und Anstrengungen der letzten Tage … oder war es das Nachspiel der leidenschaftlichen Nacht mit Zakr? Was immer mit ihr los war, Bethany fühlte sich unerklärlich matt und erschöpft.
    Zakr bemerkte ihre Teilnahmslosigkeit sofort, nachdem Bethany zu ihm gebracht worden war. Er schickte die Dienerinnen weg, nahm Bethany sanft in die Arme und strich ihr besorgt das Haar aus dem Gesicht.
    “Bist du wund und hast Schmerzen?”
    “Nein. Ich bin nur todmüde”, erwiderte sie, obwohl sie sich in Zakrs Armen schon wieder etwas besser fühlte.
    Er runzelte die Stirn. “Du hast dir als Frau viel zuviel zugemutet. Was du auf dich genommen hast, ist
    bewundernswert, aber gegen die Natur. Eine Frau braucht einen Mann, der sie beschützt und ihr alles abnimmt.”
    Von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau scheint der Gute noch nichts gehört zu haben, dachte Bethany, die es gewohnt war, alles selbst zu entscheiden. Es wäre ihr unmöglich gewesen, eine Beziehung zu einem Mann aufrechtzuerhalten, der einfach über sie bestimmen wollte.
    Doch als Zakr sie anlächelte, war es erneut um sie geschehen.
    “Wenn du heute nachmittag etwas Bewegung gehabt hast, wirst du dich morgen besser fühlen”, versprach er. “Nach dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang über das Anwesen.”
    In Zakrs Augen blitzte es sinnlich auf. “Und heute nacht lieben wir uns wieder. Danach wirst du wunderbar schlafen.”
    Wenn Zakr ständig um sie war, so wurde Bethany bewußt, würde sich ihr keine Gelegenheit zur Flucht bieten. Doch seltsamerweise entsetzte die Aussicht sie nicht. Ohne es sich eingestehen zu wollen, war sie sogar erleichtert.
    Während des Mittagessens erkundigte Zakr sich ausführlich nach Bethanys Arbeit als Krankenschwester, und sie berichtete ihm von ihrer Ausbildung, ihrem Aufgabenbereich in der Notaufnahme und der augenblicklichen Tätigkeit als Dr. Hongs Assistentin im Operationssaal.

    “Wie hältst du es nur aus, bei so etwas zuzusehen?” fragte Zakr neugierig.
    “Es ist faszinierend und wunderbar, mitzuerleben, was die moderne Medizin alles bewirken kann”, versicherte Bethany.
    “Und es liegt mir am Herzen, auf meine Weise dazu beizutragen, den Patienten zu helfen. Jemand muß diese Arbeit schließlich tun, Zakr. So sehe ich es jedenfalls.”
    Er nickte; und der warme Glanz in seinen Augen sagte ihr, daß er ihr recht gab. “Ich habe vor, ein Krankenhaus bauen zu lassen. Mit den besten und modernsten auf dem Markt erhältlichen Einrichtungen. Und dazu brauche ich medizinische Spitzenkräfte. Experten und fachlich geschultes Personal, die meine Landsleute ausbilden können, Bethany. Aber es ist schwer, hochspezialisierte Kräfte hierherzubekommen.”
    Sofort mußte sie an Oberin Vaughan denken. Bethany hielt es jedoch für besser, sich erst einmal selbst mit den Arbeitsbedingungen in den hiesigen Krankenhäusern vertraut zu machen, ehe sie Zakr von der Oberschwester erzählte. “Ich würde mich gern einmal in einer eurer Kliniken umsehen, Zakr”, packte sie die Gelegenheit beim Schöpf.
    Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. “Das ist nichts für dich,

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