Im Bann des Falken
Unterschiede zwischen den Hühnerhabichten, den Wanderfalken und verschiedenen anderen Arten zu erklären versuchte.
Als letztes, führte Zakr ihr stolz das große Grönland-Geierfalkenweibchen vor, das zu ihrer schicksalhaften Begegnung in der Flughafenhalle von Rhafhar geführt hatte.
Der mächtige weiße Vogel hockte auf seiner Stange, auf der er durch zwei dünne Seidenschnüre an einem Ring festgehalten wurde. Über den Kopf des Tieres war eine Schutzhaube gestülpt. Liebevoll, fast zärtlich streichelte Zakr das Gefieder des Vogels. Bethany bemerkte den Besitzerstolz in Zakrs Augen, und ihr Magen verkrampfte sich.
Ihr drohte das gleiche Schicksal wie diesem Falkenweibchen!
Zakr würde sie an einem sicheren, geschützten Ort einsperren, wo sie nichts zu tun hatte, als für ihn dazusein… und natürlich nur für ihn! Sie würde sein Besitz werden, genau wie dieser Vogel … die Sklavin ihres Herrn. Hatte Zakr ihr nicht selbst gesagt, daß sie sich, wie dieser Falke, die Freiheit gar nicht mehr wünschen würde? Bereits jetzt hatte Zakr sie so weit gebracht, daß sie sich nach seinen Liebkosungen, seiner Nähe und Zuwendung sehnte!
Bethany erstarrte innerlich. Sie mußte auf der Stelle etwas unternehmen, um die Macht zu brechen, die Zakr über sie zu gewinnen begann, ehe er sie mit Leib und Seele besaß. Ehe sie einen Punkt erreicht hatte, an dem sie ohne ihn nicht mehr leben wollte. Es war verrückt, aber das war ihre augenblickliche Situation. Zakr brauchte sie nur zu berühren, wie dieses Vogelweibchen, und …
Glücklich lächelnd wandte er sich ihr zu, und sie wurde sich der gefährlichen Macht, die er bereits jetzt über sie besaß, so stark bewußt, daß sie erschauerte.
Zakr betrachtete sie forschend. “Macht der Vogel dir immer noch angst, Bethany?”
“Nein!” Jetzt verstand sie, warum sie damals so instinktiv reagiert hatte. Zakr war der Falke, der Raubvogel, und sie und das prächtige Weibchen auf der Stange… die Beute, die er erobert hatte.
“Ich mag dich nicht, Zakr! Ich werde dich nie mögen!” rief Bethany in dem verzweifelten Versuch, den Bann der Macht zu brechen, die er über sie besaß.
Zakrs Läche ln verschwand, und Bethany, entsetzt über ihre unbedachte Äußerung, wich unwillkürlich zurück. Doch Zakr hielt sie zurück und zog sie an sich.
“Dir bleibt keine andere Wahl.” Er sprach beherrscht, und seine Miene war ausdruckslos, aber in seinen Augen lag ein harter, energischer Ausdruck. “Du gehörst mir, Bethany. Und du wirst mich lieben.”
“Nein! Nein!”
In aufsteigender Panik wollte sie sich befreien, aber Zakr hielt sie fest. Als sie nach ihm trat und mit der Sandalette sein Bein traf, lockerte er den Griff, so daß Bethany sich ihm entwinden konnte. Unglücklicherweise verfing sie sich jedoch mit dem Fuß in ihrem langen Gewand und stolperte. Instinktiv wollte sie sich vor einem Sturz aufs Gesicht bewahren, indem sie die Beine anzog und versuchte, wie beim Turnen durch eine Rolle wieder auf die Füße zu kommen, aber Zakr drückte Bethany mit dem Fuß auf den Betonboden, so daß sie sich nicht befreien konnte.
“Laß mich gehen!” schrie sie.
“Niemals!” erwiderte Zakr so zornig, daß ihr angst und bange wurde.
Er bückte sich, um ihr aufzuhelfen, doch Bethany schlug wild um sich, dabei stieß sie seinen Arm fort und traf Zakr mit der Faust mitten ins Gesicht. Er packte ihre Handgelenke und zog ihr die Arme über den Kopf, dann warf er sich über Bethany, so daß sie kaum no ch Luft bekam.
“Ich werde dir zeigen, was du wirklich für mich empfindest, und du wirst deine Gefühle für mich nie mehr verleugnen”, rief er heiser und nahm Bethany die Möglichkeit zu antworten, indem er ihre Lippen mit seinen verschloß.
Verbissen und mit aller Kraft kämpfte sie gegen Zakr an. Sie bäumte sich auf, trat und hieb verzweifelt um sich, wandte den Kopf von einer Seite zur anderen, um Zakr zu entkommen.
Diesmal würde sie sich nicht unterwerfen lassen, sich seinem Willen nicht beugen!
Doch kaum ha tte Bethany ihren Mund freibekommen, als Zakr die Lippen erneut auf ihre preßte, so daß ihr kaum Zeit zum Luftholen blieb. Sie hätte nicht sagen können, wann aus dem Machtkampf sexuelle Leidenschaft geworden war, doch plötzlich spürte Bethany entsetzt, wie erregt Zakr war.
Ehe sie wußte, wie ihr geschah, ließ Zakr ihre Handgelenke los und streifte ihr Gewand hoch. Verzweifelt schlug sie mit den Fäusten um sich, trat mit dem frei gewordenen Fuß nach
Weitere Kostenlose Bücher